Bürgerinitiativen: Gemeinsam gegen die Ostumfahrung

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Am Donnerstag, 9. Oktober, lädt das Land Oberösterreich die lokalen Bürgerinitiativen zu einem Runden Tisch, um den geplanten Bau einer Ostumfahrung zu diskutieren. Bereits vor diesem Termin kam es zum intensiven Austausch zwischen den regionalen Bürgerinitiativen. Das Ergebnis der Vernetzung ist ein Schulterschluss der Initiativen für ein gemeinsames Ziel: Verhinderung des Baus der Ostumfahrung. Am 9. Oktober findet auch ein Runder Tisch zwischen Land Oberösterreich und den lokalen Politikern statt.
LUFTENBERG/ST. GEORGEN a. d. GUSEN/STEYREGG/EBELSBERG. Gleich mehrfach haben sich die Steyregg ARS, die Steyregger Freunde des Reichenbachtales, die Bürgerinitiative Ebelsberg gegen Ostumfahrung sowie die BIKO (Bürgerinitiative keine Ostumfahrung, Anm. aus Luftenberg und St. Georgen an der Gusen) getroffen, um Alternativen zur geplanten Ostumfahrung von Linz zu entwickeln.
Einigkeit bestand darüber, dass die Argumente für den Bau einer Ostumfahrung nur fadenscheinig seien. Mit einer Investition von geschätzten 700 Millionen Euro an Steuergeldern lassen sich nach Meinung der Bürgerinitiativen deutlich bessere und nachhaltigere Lösungen für Pendler realisieren, als eine zusätzliche Straße, wie dies das Land Oberösterreich plant.
Auch für den internationalen Schwerverkehr sollte es - so die Bürgerinitiatven - sinnvollere Möglichkeiten geben, als ihn durch das Wohngebiet von Familien zu leiten. "Warum das Land Oberösterreich überhaupt internationalen Transitverkehr von LKWs im eigenen Bundesland fördern will, blieb auch in der gemeinsamen Diskussion unerklärlich", fragt man sich in einer Aussendung.
Das Argument der Landesregierung, dem zufolge durch die Ostumfahrung unzählige regionale Arbeitsplätze aufgrund von Betriebsansiedelung geschaffen werden können, sei nicht nachvollziehbar. Denn erst durch den Bau werde eine rasche Güterverbindung von und nach Tschechien ermöglicht und dort ist das Lohnniveau bekanntlich 60 Prozent niedriger als in Österreich.
Ostumfahrung zur Belebung der Bauwirtschaft?
Es entstehe der Eindruck, als sei der tatsächliche Grund für den politischen Nachdruck für den Bau einer zusätzlichen Umfahrung das kurzsichtige Ziel der Auslastung der lokalen Bauwirtschaft zu sein. „Die relativ kurzfristige Beschäftigung der Bauwirtschaft hätte allerdings langfristige und dramatische Konsequenzen für die lokale Bevölkerung auf Generationen“, betonte BIKO-Vorsitzender Gerhard Giesauer.
Vernetzung fand aber nicht nur unter den Bürgerinitiativen statt. Intensiven Austausch gab es auch mit den jeweiligen lokalen politischen Verantwortlichen. Denn auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von durch den möglichen Bau betroffenen Gemeinden werden am gleichen Tag zum Runden Tisch geladen. Allerdings nicht gemeinsam mit den Initiativen der lokalen Bevölkerung, sondern zur Runde nur für Volksvertreter.
Zur Sache: Ostumfahrung
Die „Bürgerinitiative keine Ostumfahrung“ (kurz BIKO) setzt sich für die Verhinderung des Baus der Ostumfahrung ein. BIKO fordert Entscheidungsträger auf, die Verantwortung für einen sauberen naturbelassenen Lebensraum unter Vermeidung und Reduzierung von Emissionen (Lärm, Staub, etc.) zu übernehmen. Darüber hinaus setzt sich der Verein für eine nachhaltige Mobilität, sowie den Erhalt bestehender Erholungsgebiete für jetzige und zukünftige Generationen ein. Alle Termine und Informationen zur Bürgerinitiative BIKO finden sich auf https://www.facebook.com/biko.burgerinitiativekeineostumfahrung.
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