Flussdialog an der Aist soll Einwohner bei Umgestaltung einbinden
BEZIRK. Die EU-Staaten haben sich verpflichtet, ihre Gewässer bis 2015 in einen guten Zustand zu bringen. Das gilt auch für die Aist in Allerheiligen, Mauthausen, Naarn, Ried, Perg und Schwertberg. Dabei werden nun die Bewohner miteinbezogen: Von 4. Juni bis 31. Juli können diese per Online-Fragebogen die Zukunft beim Flussdialog von Land OÖ und Lebensministerium mitgestalten. "Es geht um mehr als um sauberes Trinkwasser", sagt Sabine Burghart von der Agentur teamwork. Flüsse sollen mehr Raum bekommen, um einen natürlichen Hochwasserschutz zu schaffen. Zum Teil würden die landwirtschaftlichen Flächen zurzeit bis zum Fluss gehen. Auch die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen ist durch die fehlende Durchgängigkeit der Aist gefährdet: "Alle 250 Meter ist auf der Aist ein Hindernis. Da steht ein Fisch an, die Tiere müssen flussaufwärts zu den Laichplätzen", warnt Burghart. Nur elf Prozent der insgesamt über 1000 Querbauwerke seien für Fische problemlos passierbar. Die Flusslandschaften als Erholungs- und Freizeitraum zu gestalten, ist ebenso Ziel. In einem ersten Schritt wurden Vertreter von Landwirtschaft, Fischerei, Tourismus, Wasserkraft, Unternehmen, Schulen, Naturschutz, Verwaltung und Gemeindepolitik miteinbezogen. Jetzt wird die Bevölkerung befragt, die Ergebnisse werden bei Schwerpunktsetzungen entlang der Aist berücksichtigt. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt am 25. September im Kulturhaus Bruckmühle in Pregarten. Umweltminister Niki Berlakovich: "Da die Gestaltung der Flüsse alle betrifft, ist es mir besonders wichtig, die Bevölkerung in die Entscheidung über geplante Maßnahmen einzubinden."
Zur Sache
¶ Insgesamt 35.000 Haushalte in den Bezirken Perg und Freistadt können an der Befragung teilnehmen
¶ Einzugsgebiet von Aist, Waldaist, Feldaist: Rund 647 Quadratkilometer, rund sieben Prozent der Fläche von OÖ
¶ Zum Projekt und zur Online-Befragung: www.flussdialog.at
¶ Fragen zu den Themenbereichen: Hochwasserschutz, Ufergestaltung, attraktive Gestaltung für den Tourismus, Grundwasserversorgung
¶ Besondere Tierarten: Flussperlmuschel, Fischotter, Goldsteinbeißer (unterhalb von Schwertberg), Feuersalamander.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.