Bestattung in der Natur
Friedwald: Letzte Ruhe unter Bäumen

Der Andachtsplatz im Friedwald Clam mit Blick auf die Burg.  | Foto: Ulrike Plank
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KLAM (up). Eine Alternative zum klassischen Friedhof will der Friedwald sein. Seit Ende September 2016 gibt es den Standort nahe der Burg Clam. Die Asche der Verstorbenen wird an den Baumwurzeln in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt. Ein Namensschild markiert die Grabstätte. Rund 90 Beisetzungen haben seit der Eröffnung vor drei Jahren im knapp sechs Hektar großen Friedwald Clam stattgefunden. Das Einzugsgebiet reicht von Linz bis nach Wien, wobei laut der FriedWald GmbH ein deutlicher Schwerpunkt in Linz zu verzeichnen sei. 

Ort des Gedenkens und Erinnerns

Viele Beisetzungen im Friedwald beginnen am Andachtsplatz. Dieser zentrale Ort des Gedenkens und Erinnerns, der mit einem Holzkreuz und Sitzgelegenheiten ausgestattet ist, ist gerade für ältere Menschen oder große Trauergesellschaften geeignet. Natürlich ist es auch möglich, die Trauerfeier direkt am Baumgrab beginnen zu lassen.
Die Gestaltung der Beisetzungszeremonie bleibt den Wünschen der Verstorbenen und ihrer Angehörigen weitgehend überlassen. Christlich begleitete Beisetzungen sind im Friedwald ebenso üblich wie Bestattungen ohne geistlichen Beistand. Möglich ist auch die Wahl eines Trauerredners. Auch die Angehörigen oder Freunde können das Halten der Trauerrede übernehmen.

Grab ohne Pflegeaufwand

Warum entscheiden sich Menschen für diese Art des Grabes? Während der eine die Nähe zur Natur sucht und den Wald als tröstlich empfindet, wünscht sich der andere eine Alternative zum konfessionellen Friedhof. Oder man möchte seinen Angehörigen ein Grab ohne Pflegeaufwand ermöglichen. Viele Menschen suchen sich bereits zu Lebzeiten ihren Baum aus. Die kostengünstigste Variante für die letzte Ruhestätte im Friedwald ist ein Basisplatz für 490 Euro zuzüglich der Beisetzungskosten von derzeit 310 Euro. In diesem Fall wird einem im Trauerfall der Platz an einem Baum vom Förster zugewiesen. Wer selbst einen Platz an einem gemeinschaftlich genutzten Baum auswählen möchte, kann dies für 770 bis 1.200 Euro tun. Wer die Beisetzungsrechte für einen gesamten Baum erwerben möchte, muss mit Kosten ab 2.490 Euro rechnen. Auch hier kommen jeweils die Beisetzungskosten im Trauerfall hinzu.
"Ebenso sind die Kosten für den Bestatter, die Kremierung oder auch die Gestaltung der Trauerfeier zu bedenken. Diese sind jedoch stark den Wünschen der Verstorbenen und Angehörigen abhängig und auch die Preise der Bestatter variieren", so die FriedWald GmbH.

Sternschnuppenbaum für Sternenkinder

Ein besonderer Platz im Friedwald ist der Sternschnuppenbaum, eine kostenfreie Ruhestätte für die sogenannten Sternenkinder. Eltern, deren Kinder bis zum dritten Lebensjahr oder in einem Hospiz verstorben sind, zahlen lediglich die Beisetzungskosten. Die Plaketten an diesen Bäumen sind mit einem besonderen Sternenmotiv geschmückt. Die Bestattung am Sternschnuppenbaum soll Eltern einen Ort schenken, an dem sie ungestört trauern und gedenken können. Meist ist der Sternschnuppenbaum schützend von älteren Bäumen umgeben.

Regelmäßig werden kostenlose Waldführungen durch den Friedwald Clam angeboten, bei denen Interessierte das Konzept der Bestattung in der Natur kennenlernen können.

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