Knallerei: Polizei mahnt zur Vorsicht
Ausländische und selbstgebastelte Raketen hochgefährlich – neben Verletzungen drohen Strafen.
BEZIRK PERG, RIED. Am Donnerstag der Vorwoche wurde beim Bahnhof Perg ein Altpapiercontainer durch Silvesterraketen in Brand gesetzt. Passiert ist nichts, weil eine Frau den Rauch bemerkte und die Feuerwehr rasch löschte. Die Perger Polizei mahnt im Umgang mit Krachern zur Vorsicht und wird verstärkt kontrollieren. Die bei offiziellen Ständen gekaufte Pyrotechnik ist okay. "Aus dem Ausland eingeführte Produkte können aber höchstgefährlich sein", warnt Bezirkspolizeichef Heinrich Hochstöger. Er verweist insbesondere auf tschechische und polnische Produkte. Dringend abzuraten ist zudem von selbstgebastelten Raketen. Die größte Gruppe stellen Feuerwerksartikel der Klassen 1 und 2 dar – siehe rechts. Wichtig: Auf keinen Fall in geschlossenen Räumen oder bei Menschenansammlungen Raketen & Co. abfeuern. Klasse-2-Artikel wie Piraten, kleinere Raketen und Vulkane sind im Ortsgebiet verboten. Wenn nicht vom Ortschef eine Ausnahmegenehmigung vorliegt. Ausdrücklich nicht erlaubt sind sie außerdem in der Nähe von Kirchen, Altersheimen und vor Tankstellen. Die Polizei empfiehlt, beim Abfeuern weit weg von Siedlungen zu gehen.
Ein Profi auf dem Gebiet der Pyrotechnik ist Reinhard Pilz aus Ried. In seinem Online-Shop bietet er 1356 verschiedene Produkte an. Das Thema fasziniert ihn seit seiner Jugend. 2009 absolvierte er die Ausbildung zum Pyrotechniker. Ende April 2010 gründete er mit seiner Frau die Firma "Pyropilz". In seinem Sortiment finden sich Feuerwerke für jedermann und auch spezielle Artikel für ausgebildete Pyrotechniker. Äußerst beliebt sind derzeit Verbundfeuerwerke, die durch einmaliges Anzünden bis zu drei Minuten abfeuern können. Durch ausländische Produkte wird die Szene immer wieder in ein falsches Licht gerückt. Doch nicht die östlichen Nachbarländer sind laut Pilz das große Problem, sondern vor allem unser nördlicher Nachbar. "In Deutschland ist der Versand per Post erlaubt. Viele Österreicher bestellen in deutschen Online-Shops und bekommen somit ihre Produkte, trotz Verbotes, nach Hause geliefert." Natürlich darf man aber auch Feuerwerkskörper aus Polen oder Tschechien nicht unterschätzen. Qualitätsprodukte erkennt man aufgrund des "CE-Zertifikats", der deutschen Beschreibung und der Kategorieeinteilung.
Geld- und Gefängnisstrafen
Rund 600 Unfälle passieren im Jahr in Österreich. Daneben sind aber auch Strafen möglich. Wer sich nicht an das Gesetz hält, begeht eine Verwaltungsübertretung. Strafen bis zu 3.600 Euro und in besonderen Fällen bis 10.000 Euro drohen. Wird ein Brand ausgelöst, kommen Menschen zu Schaden oder zu Tode, sind Freiheitsstrafen möglich.
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