Überraschung bei Fusionsplänen
Landespolizeikommandant: "Ein Polizei-Stützpunkt bleibt in St. Georgen"

Die "physische Nähe" der Polizei im Ort ist vielen St. Georgener Bürgern trotz zugesagter  verdichteter Streifenpräsenz ein großes Anliegen. | Foto: Eckhart Herbe
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  • Die "physische Nähe" der Polizei im Ort ist vielen St. Georgener Bürgern trotz zugesagter verdichteter Streifenpräsenz ein großes Anliegen.
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Überraschende Entwicklung in der intensiv geführten Diskussion um die Fusion der Polizeiinspektionen St. Georgen/Gusen und Mauthausen: Bei einem Bürgerinfoabend am 15. Mai kündigte Landespolizeikommandant Andreas Pilsl den Verbleib eines Servicestützpunkts im St. Georgener Einsatzzentrum an. Die vielen Gespräche und Initiativen an verschiedenen Fronten zeigen offenbar Wirkung.

ST. GEORGEN/GUSEN. Für viele Diskussionen hat eine am Osterwochenende bekannt gewordene Entscheidung des Innenministeriums gesorgt: "Der Polizei-Posten St. Georgen an der Gusen wird geschlossen und mit jenem in Mauthausen zusammengelegt!" (die BezirksRundSchau berichtete exklusiv hier). Die Orts- und Bezirks-SPÖ, unterstützt von SP-Nationalrätin Sabine Schatz aus Ried, wollte diese Entscheidung nicht hinnehmen und startete eine Offensive für den weiteren Verbleib der Polizeiinspektion im St. Georgener Einsatzzentrum. Ende April wurde ein entsprechender Antrag im Parlament eingebracht, der den Innenminister zum Erhalt beider Postenstandorte auffordert. In einer parlamentarischen Anfrage forderte Schatz von Innenminister Karner außerdem nähere Informationen zu den konkreten Plänen für die Postenfusion (die BezirksRundSchau berichtete hier).

Stützpunkt weiterhin im Einsatzzentrum

Ob direkte Folge dieser Aktion oder nicht - die Überraschung war bei allen Gemeindeverantwortlichen groß: Denn bei der Bürgerinformationsversammlung im St. Georgener Aktivpark4222 am 15. Mai machte Landespolizeikommandant Andreas Pilsl, der sich gemeinsam mit Bezirkspolizeikommandant Florian Engler den Fragen der Bevölkerung stellte, eine überraschende Mitteilung: Ein Servicestützpunkt der Polizei soll entgegen bisheriger Ankündigungen im Einsatzzentrum verbleiben und der Bevölkerung auch künftig zur Verfügung stehen. "Es wird eine Regelung ausgearbeitet, im Ort weiterhin unmittelbaren Kontakt mit Polizistinnen und Polizisten bei polizeirelevanten Anliegen zu ermöglichen", so der Plan.

"Der sehr positive Kontakt zur Bevölkerung in St. Georgen wurde vom Postenteam über Jahrzehnte hinweg erarbeitet. So ist es auch für uns ein Anliegen, diese gute Beziehung weiter zu pflegen."  (LPKdt. Andreas Pilsl)

Schon derzeit ist die St. Georgener Inspektion nicht permanent geöffnet, wenn die diensthabenden Beamten auf Streife unterwegs oder bei einem Einsatz tätig sind. Der Stützpunkt kann aber, so nötig, schnell wieder besetzt werden. In vergleichbarer Weise könnten auch künftig Polizisten des fusionierten Standorts in Mauthausen bei Bedarf ins Einsatzzentrum kommen und dort in der weiter vorhandenen Dienststelleninfrastruktur persönlichen Kontakt ermöglichen. 
"Der sehr positive Kontakt zur Bevölkerung in St. Georgen wurde vom Postenteam über Jahrzehnte hinweg erarbeitet. So ist es auch für uns ein Anliegen, diese gute Beziehung weiter zu pflegen, was in dieser Form trotz der Fusion gut machbar ist. Auch der von beiden Seiten auf Augenhöhe betriebene, regelmäßige Austausch mit dem Jugendzentrum wird erhalten bleiben", lobte Andreas Pilsl das kommunikative Engagement des St. Georgener Polizeiteams.

"Starkes Einsatzzentrum gesichert"

Zufrieden zeigt sich Bürgermeister Andreas Derntl: "Seit mich Andreas Pilsl und Florian Engler informiert haben, sind natürlich auch seitens der Gemeinde und auf meiner persönlichen Ebene die Gespräche bei allen sich bietenden Gelegenheiten weitergelaufen. Eine Lösung vergleichbar mit jener in Grein für Pabneukirchen, wo es nun eine Außenstelle der Inspektion Grein gibt (siehe Beitrag der BezirksRundSchau hier), haben wir schon früh ins Spiel gebracht. Die nunmehr für St. Georgen geplante Regelung geht in diese Richtung. In Kombination mit optimierter Streifentätigkeit sehe ich das neue Szenario als Gewinn für unseren Ort." 
Für dabei teilweise freiwerdende Räumlichkeiten und Garagen des verkleinerten Stützpunktes habe bereits die stetig wachsende Rotkreuz-Ortsstelle ihr Interesse deponiert. Unterm Strich werden für Derntl mit dieser Lösung gleichermaßen erhöhte Sicherheit und die Fortführung der effizienten Kooperation aller Blaulichtorganisationen im Einsatzzentrum erreicht.

"Großer Erfolg für unsere Initiative"

Naturgemäß begeistert äußert sich die SPÖ, wie eine bereits unmittelbar nach Veranstaltungsende erfolgte, erste Reaktion an die BezirksRundSchau bewies: "Auch wenn wir derzeit fast täglich in den Nachrichten das Gegenteil hören: Es geht noch immer viel voran, wenn alle Beteiligten es wollen. Wir sind echt stolz, als 'kommunikative Anschieber' mit viel persönlichem, proaktivem Einsatz diese Lösung erreicht zu haben. Es macht trotz verdichteter Präsenz von Polizeistreifen - die wir sehr begrüßen - gerade für die Älteren einfach einen Unterschied, ob physisch ein Stützpunkt im Ort vorhanden ist oder nicht. Danke allen, die für die Sicherheit unserer Bevölkerung in der Gemeinde und bei der Polizei gemeinsam an einem Strang ziehen" strahlten St. Georgens SP-Vizebürgermeisterin Michaela Traxler und SP-Bezirkschef LAbg. Erich Wahl verbal um die Wette.

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