Mauthausen: Liste mit Namen von über 81.000 Toten

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner mit Barbara Glück in der neuen Ausstellung.
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MAUTHAUSEN (mikö). "Die Grundfrage ist: Wie bereiten wir uns darauf vor, dass es bald keine Zeitzeugen mehr gibt?", fragt Barbara Glück, Leiterin der für die KZ-Gedenkstätte zuständigen Abteilung im Innenministerium. Die Antwort: Vor mehr als fünf Jahren wurde damit begonnen, neue Ausstellungen in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen zu entwickeln. 50 internationale Forscher und rund 100 Organisationen waren beteiligt. Am Sonntag wurde den Gästen, darunter dem polnischen und dem ungarischen Staatspräsident sowie 30 Überlebenden, die Erneuerung präsentiert. Auf 1500 Quadratmeter sind zwei neue Dauerausstellungen und ein Gedenkraum entstanden. 1,7 Millionen Euro wurden bisher investiert, die weitere Neukonzeption der Gedenkstätte erfolgt dann bis zum Jahr 2018. Mehr als 100 Originalobjekte sollen bereits jetzt die Geschichte des Lagers näher bringen.

Thema Massenmord
Zudem kommen in rund 30 Video- und Audio-Interviews Überlebende des Lagers zu Wort. Die Überblicksausstellung erzählt die Geschichte von der Ankunft der ersten Häftlinge 1938 bis zur Befreiung 1945. Die Ausstellung "Tatort Mauthausen - eine Spurensuche" nähert sich dem Thema Massenmord mit den Mitteln der Spurensuche und Beweissicherung an. "Damit werden die Holocaust-Leugner demaskiert", meinte eine Besucherin. Besonders bedrückend ist der neu geschaffene Raum der Namen.

Dort finden sich die Namen von mehr als 81.000 im KZ Verstorbenen wieder, denen ihre Identität zurückgegeben werden soll. Nicht hierarchisch. In der jeweiligen Landessprache. Ziel ist es, das Ausmaß des Massenmords an Menschen aus über 40 Ländern sichtbar zu machen und allen Opfern in gleichem Maße ein würdiges Andenken zu bewahren. Die Namen auf Glastafeln befinden sich direkt im Tötungsbereich des Lagers mit Krematorium und Gaskammer. "Es ist wichtig, die dunkelste Geschichte unseres Landes weiterzugeben, vor allem an junge Menschen", so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.

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