Hybridkreislauf und reaktivierte Jauchegruben
Rudi Weimanns neueste Innovation begeistert Häuslbauer und Bauern

Bei Familie Reiter in Rohrbach-Berg sind dank Hybridwärmepumpe und Eisspeicher Energiekosten kein Thema mehr. | Foto: Weimann
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  • Bei Familie Reiter in Rohrbach-Berg sind dank Hybridwärmepumpe und Eisspeicher Energiekosten kein Thema mehr.
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Es vergeht fast kein Quartal, in dem der rührige Heizungspionier Rudi Weimann aus St. Georgen an der Gusen nicht neue Energiequellen (er)findet, um das Potential seiner patentierten Eisspeicherheizung noch weiter auszureizen: Mit der Integration einer "Hybrid-Wärmepumpe" hat er den Energiegewinnungsgrad aus Solarthermie bei einem Privathaus in Rohrbach zur Begeisterung des Bauherrn auf praktisch  100% hochgeschraubt. Und in der Reaktivierung alter Jauchegruben und Zisternen entdeckte er  brachliegende Potentiale für Landwirte.

ROHRBACH, ST.STEFAN, ST.GEORGEN/GUSEN. "Das ist die erste Eisspeicher-Hybrid-Wärmepumpen-Heizung in der EU! Gleich zwei Pioniertechnologien im Einsatz, und die Resultate begeistern uns", strahlen Bauherr Alfred Reiter und Heizungspionier Rudi Weimann um die Wette. Da ist zum einen die von einem österreichischen Hersteller neu entwickelte "Hybrid-Wärmepumpe", eine Kombination aus Luft- und Erdwärmepumpe. Zum anderen die Weimann'sche Eisspeichertechnologie, welche die überschüssige Energie der Sonne in der warmen Jahreszeit wie eine Batterie bunkert und sie in der kalten verfügbar macht. Die Hybrid-Wärmepumpe kann gleichermaßen der Umgebungsluft Energie entziehen oder holt sie sich aus dem Eisspeicher. Ihre Regelung entscheidet kontinuierlich, welches Medium gerade das höchste Potential offeriert.

Effizienzoptimierte Nutzung vieler Energiequellen

Die Wärmepumpe und der Deckel des Eisspeichers mit 24m³ Volumen sind die einzig sichtbaren Elemente im Garten des schmucken Einfamilienhauses in Rohrbach-Berg.
"Raus aus dem Gas und maximal effiziente Kombination aller vorhandenen Energiequellen - das war unsere Intention. Rudi Weimann hat genau dafür als einziger ein maßgeschneidertes praxistaugliches Konzept entwickelt und unser Installateur hat sich dieses auch für Experten herausfordernde neue Fachwissen angeeignet, um unser Projekt umzusetzen", so Bauherr Alfred Reiter. Als Energiequellen stehen Erdwärme, Luft, Sonnenwärme, Photovoltaik-Strom, Regenwasser und der Eisspeicherprozess, in dem beim Gefrieren von Wasser zu Eis nutzbare Wärme frei wird, zur Verfügung. Ergänzend genutzt wird ein vorhandener Etagen-Holzofen. All diese Quellen sind optimal vernetzt.

Sommerenergie für den Winter speichern

"Im Sommer inflationär verfügbare Sonnenwärme wird im Eisspeicher gebunkert und in der Heizperiode mit der Wärmepumpe wieder daraus abgerufen, die dadurch einen wesentlich höheren Output für das Energiesystem des Hauses erreicht. So erhöht sich der Gesamtjahreswirkungsgrad erheblich, jener der Solarthermie steigt sogar auf 100%, weil kein Joule überschüssige Wärme ungenutzt bleibt", erklärt der Pionier. Sein Konzept spricht sich herum: Während in Deutschland eine Variante seiner Erfindung als Großanlage derzeit in Bau ist (die BezirksRundSchau berichtete), freut sich Rudi Weimann über zahlreiche neue Interessenten für Einfamilienhauslösungen. Mehrere Projekte in OÖ, aktuell etwa in Schweinbach, sind bereits in Bau. 

Alte Jauchegruben als Eisspeicher

Eine neue Idee interessiert nun auch viele Bauern: Brachliegende Jauchegruben, Erdsilos oder Zisternen gibt es auf zahlreichen Höfen. Reaktiviert als Eisspeicher können deren üblicherweise großen Volumina riesige Energiemengen bei vergleichsweise kleinem Investitionsaufwand liefern. Ein bislang unentdecktes Potential, das Landwirt Franz Hetzmannseder aus St. Stefan am Walde nun in einer Pionieranlage hebt. Bei seinem Projekt wurden in einer ehemaligen Jauchegrube sechs große Wärmetauscher eingebaut. Im Frühjahr folgt dann die Eisheizung, die redundant zu einer Hackgutheizung installiert wird. Bauern aus mehreren Bundesländern haben bereits für ähnliche Projekte angefragt. Auch in Deutschland wird diese Energielösung bereits beworben und vorgestellt. Das Potenzial solcher stillgelegter Jauchengruben und große Wasserzisternen ist enorm. Im niederösterreichischen Strengberg will etwa ein Landwirt eine Zisterne mit 250m³(!) Volumen nutzen - genug Energie, um alle Räume und Anlagen seines großen Bauernhofs zu beheizen.
Die Wärmetauscher für alle Eisspeicher stellt mit dem Metallbauer Seyr in Schwertberg übrigens ein weiteres Unternehmen aus dem Bezirk Perg her.

Eine Übersicht der vielen Weimann'schen Innovationen, über welche die BezirksRundSchau bereits berichtet hat, hier.

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