Eisspeicherheizung überzeugt Investoren
St. Georgener Energiepionier startet international durch
Internationaler Durchbruch für den St. Georgener Energiepionier Rudolf Weimann: Im rheinland-pfälzischen Insheim, nahe Karlsruhe und des EU-Parlamentssitzes Straßburg, verwirklicht der rührige Erfinder und Inhaber eines europäischen Patents für die von ihm entwickelte Eisspeicherheizung eine Großanlage für rund 800m² Wohnfläche. Zahlreiche Bauinteressenten und Firmen, sogar aus Übersee, haben Kontakt aufgenommen, die Deutsche Handelskammer lud den Energiepionier als Ehrengast auf eine der weltgrößten Energiemessen.
ST.GEORGEN/GUSEN, INSHEIM (D). Als die Bezirksrundschau 2017 erstmals über Rudolf Weimanns erste Erfindung, den Solarcarport und das aus diesem gewachsene Einfamilienhaus-Energiekonzept "Kraftwerk Sonne" berichtete, ahnte dieser wohl selbst noch nicht, welche Eigendynamik seine Erfindungen bekommen würden. Spätestens als er seinem genialen Vernetzungskonzept verschiedenster Energiequellen die mittlerweile patentierte "Eisspeicherheizung" hinzufügte, zog der rührige 64-Jährige das Interesse von Häuslbauern und Firmen auf sich.
Vor wenigen Monaten ging in Rohrbach das erste Einfamilienhaus mit Eisspeicherheizung erfolgreich in Betrieb (die BezirksRundSchau berichtete hier), weitere Projekte sind in Bau oder Planung. Eine ganze Reihe regionaler heimischer Firmen profitiert dabei durch Bau, Produktion und Installation der Anlagenkomponenten.
Investor durch Medienberichte gefunden
Im Frühjahr erhielt der Tüftler dann eine besondere Anfrage: "Ausgehend von den Beiträgen in der BezirksRundSchau - die mich und meine Ideen von Anfang an mustergültig unterstützt hat - berichteten weitere Medien über mich. Die Deutsche Außenhandelsstelle in Wien wurde so auf mich aufmerksam und stellte Kontakt zu meinem nunmehrigen Geschäftspartner, dem Architekten Sebastian Metz aus Insheim an der Deutschen Weinstraße in Rheinland-Pfalz, her. Dieser suchte eine innovative neue Technologie, um ein denkmalgeschütztes Mühlenensemble aus mehreren Gebäuden, die "Alte Dorfmühle", zu renovieren und künftig energieautark zu betreiben. Schon beim ersten Kennenlernen hat es gefunkt. Ich wurde als technischer Berater für das gesamte Energiekonzept, basierend auf meinem "Kraftwerk Sonne", und für die Errichtung des Eisspeichers bis Juli 2024 beauftragt", strahlt Rudi Weimann.
Energie aus Regen, Grundwasser und Sonne
Das Projekt hat Pionier-Qualität, da bisher kein denkmalgeschütztes Gebäude mit diesem System realisiert wurde. Ein Fachwerkhaus wird zur privaten Wohnung, im Mühlengebäude entsteht das Architekturbüro. Als Heizsystem fungiert eine Eisspeicherheizung, für die eine Zisterne mit 100m³ (!) Fassungsvermögen für den Wärmetauscher errichtet wird.
"Eine 100m³-Zisterne mit Wärmetauscher ist das Herzstück, um aus Regen- und Grundwasser und der Sonne klimaneutral Heizenergie für 800m² Wohnfläche im Endausbau zu gewinnen."
Erfinder Rudolf Weimann
Genutzt werden Regenwasser, örtliches Brunnenwasser sowie eine Photovoltaik-Anlage. "Eine Premiere in Deutschland. Die Behörde war von unserem eingereichten System ‚Made in Austria‘ ausgesprochen beeindruckt. Dank des Patents und der Verwendung einer Wärmepumpe hat uns das Denkmalamt dann auch die Montage einer großen Photovoltaikanlage - sehr schwierig für historische Gebäuden zu bekommen - genehmigt", erzählt Weimann sichtlich stolz.
"Leuchtturmprojekt in Deutschland und der EU"
In Architekt Sebastian Metz hat er das Vertrauen eines kongenialen Partners gefunden, um das Projekt nachhaltig voranzutreiben und diesem die gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen.
"Unser Ziel ist ein durch smartes Energiemanagement völlig CO2-neutrales und energieautarkes Anwesen. Einzigartig in Deutschland und vermutlich auch in der EU."
Projektinvestor Architekt Sebastian Metz
Ein eigenes Energienetz wird vor Ort aufgebaut, um alle Gebäudeteile zu beheizen und zu kühlen. Überschüssige Energie wird verteilt und /oder zwischengespeichert - die thermische Energie des Wassers im Eisspeicher und die überschüssige Elektrizität aus der Photovoltaikanlage im Stromspeicher. "Wir wollen ein CO2-neutrales und energieautarkes Anwesen schaffen. Einzigartig in Deutschland und vermutlich auch in der EU. Wir möchten Hochschulen zur wissenschaftlichen Begleitung einbinden, damit die Projektdokumentation als empirische Arbeit anerkannt wird und so fachliche Basis für weitere Entwicklungen bildet. Ziel ist, eine marktreife Anlage mit allen notwendigen Systemkomponenten zu erarbeiten", ist Architekt Metz vom Konzept überzeugt.
Er stellt sich den Risiken einer in dieser Dimension noch nie realisierten Pionieranlage in seinem eigenen Haus und ist mit seinem Vertrauen in die neue Technologie offenbar nicht allein: Weitere Projekte mit der Eisspeicherheizung stehen schon in der Pipeline: Etwa die neue Ortsmitte im idyllischen Städtchen Bornheim oder ein Pfarrgemeindezentrum in Speyer.
Vernetzungspotential für viele Branchen
Bei Weimann und Metz melden sich laufend nationale und internationale Interessenten - sogar aus den USA und China -, sowohl als potentielle Bauherren als auch Geschäftspartner für Systemkomponenten. Auf der ISH Frankfurt, einer der weltweit größten Energie- und Heizungstechnikmessen, waren die beiden im März gefragte Gesprächspartner und wurden als Ehrengäste der Deutschen Handelskammer mit einem Fünftages-Pass und vielen Vernetzungsmöglichkeiten tatkräftig unterstützt. Derartiges öffentliches Engagement vermisst der mehrfach preisgekrönte Erfinder bis dato daheim in Österreich. Zweifellos ein Wermutstropfen für den überzeugten Netzwerker. Erschließt er doch mit seinen Projekten von der Bau-, Metallbau-, Sensor- und Steuerungstechnikbranche bis hin zu Installateuren und Elektrikern einem ganzen Spektrum heimischer Betriebe attraktive neue Geschäftsfelder.
Chronik und Übersicht aller Energieprojekte von Rudolf Weimann
https://www.meinbezirk.at/tag/rudolf-weimann
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