Lösung im Expresstempo
So geht's! St. Georgen hat nun "echten" 30er

Zufriedenheit bei großen und kleinen Bürgern: Die Väter Daniel Zitta und Christoph Seifriedsberger mit ihren Kindern Leonie, Oliver, Sophie und deren Freund Emil freuen sich mit Bgm. Andreas Derntl über den nun "echten" 30er. | Foto: Eckhart Herbe
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  • Zufriedenheit bei großen und kleinen Bürgern: Die Väter Daniel Zitta und Christoph Seifriedsberger mit ihren Kindern Leonie, Oliver, Sophie und deren Freund Emil freuen sich mit Bgm. Andreas Derntl über den nun "echten" 30er.
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Es geht, wenn alle wollen! Und diesen Willen zu Pragmatismus und Bürgernähe haben Landestraßenbaudirektion, Bezirkshauptmannschaft Perg und Gemeinde St. Georgen nun mit großem persönlichen Engagement aller handelnden Personen bei der Reparatur des verunglückten 30er-Tempolimits am St. Georgener Kirchenberg unter Beweis gestellt. Ab sofort ist der Schulweg für alle Kinder deutlich sicherer und ein viele Jahre lang ungelöstes Problem um ein Stück kleiner geworden.

ST.GEORGEN/GUSEN. Würde man das strapazierte Bild des Amtsschimmels bemühen, so hat sich dieser in Sachen 30er in der Gefahrenzone vor Volks- und Musikschule binnen dreier Tage in einen Pegasus verwandelt! Seit Freitag, dem 10. Februar, 14 Uhr gilt im gesamten Gefahrenbereich vor Volks- und Musikschule von 7 bis 18 Uhr und damit in der für die Kinder gefährlichsten Zeit an Schultagen Tempo 30.

Lösungssuche unter Zeitdruck  

Bürgermeister Andreas Derntl, dessen Telefon seit Aufstellung der Tafeln und besonders nach dem ausführlichen und vieldiskutierten  Bericht der BezirksRundschau Perg fast im Minutentakt geklingelt hatte, strahlt übers ganze Gesicht: "Das war im Gemeindeamt eine kommunikative Marathonwoche mit Happy End. Auf der einen Seite die unbestritten berechtigten, manchmal aber auch sehr heftigen Reaktionen aus der Bevölkerung und auf der anderen Seite die gemeinsame Suche mit den zuständigen Behörden nach einer raschen Lösung im Sinne der Kindersicherheit. Dass beim ersten 30er-Limit mit den irritierenden Zusatztafeln etwas schiefgegangen ist, war allen klar. Umso engagierter haben sich Martin Pöchheim als Leiter der Direktion Straßenbau und Verkehr beim Land OÖ und Bezirkshauptmann Werner Kreisl mit ihren Teams bemüht, nun rasch und pragmatisch zu handeln. Das möchte ich ausdrücklich betonen und mich dafür bedanken. Ebenso natürlich auch bei allen in St. Georgen, die sich über viele Jahre für diesen nun realisierten 'echten' 30er eingesetzt haben!"

30er verkürzt Anhalteweg um 22m

In der Tat - wer die juristischen und formalen Abläufe beim Ändern und Kommunizieren von Verordnungen kennt, dem nötigt die nun innerhalb von knapp drei Tagen gefundene und umgesetzte Expresslösung Respekt ab. Der vollwertige 30er an den Schultagen ist jedenfalls ein ansehnlicher, seit unzähligen Jahren erfolglos geforderter Sicherheitsbaustein, um die Situation im verkehrsgeplagten Ortszentrum zumindest teilweise zu entschärfen. Auch wenn die Kolonnen am Kirchenberg deswegen nicht kürzer werden. Aber zwischen einem Anhalteweg von rund 18m bei 30km/h und 40m bei 50km/h liegen Welten.

Verdreifachte Todesrate bei 20km/h mehr

Oder noch plastischer: Wird ein Kind mit 30 km/h angefahren, entspricht die Kollisionsenergie jener eines Absturzes aus 3,5m Höhe, etwa dem ersten Stockwerk eines Hauses. Bei 50 km/h entspricht sie einer Fallhöhe von 9,8m, also einem Sturz aus dem dritten Stock. Die Todesrate steigt dazwischen von 2-3% bei 30km/h rasant auf knapp 10% bei 50km/h und extrem auf 25% bei 60km/h. Viele interessante Fakten und Infos dazu z.B. hier.
Eine weise Entscheidung für ein Tempolimit also, das vielleicht schon am nächsten Schultag ein Kinderleben rettet...

In eigener Sache:
In meinem in der Printausgabe der Bezirksrundschau Perg vom 9. Februar publizierten Beitrag zur St. Georgener 30er-Problematik ist leider durch eine mir missverständlich weitergegebene Information ein Fehler unterlaufen. Die umstrittene Festlegung des 30er-Tempolimits erst ab 10 Uhr vormittags erfolgte letztendlich NICHT durch die Direktion Straßenbau und Verkehr beim Land OÖ. Dort wurde nach einer nochmaligen Beurteilung der Situation eine Gültigkeit bereits ab 7 Uhr morgens befürwortet. Ich habe diese Information erst erhalten, nachdem die Printausgabe bereits im Druck und der Artikel, anders als im Onlinebeitrag, nicht mehr korrigierbar war. Das tut mir leid und ich entschuldige mich bei den betroffenen MitarbeiterInnen. Wie es dennoch zur Montage der umstrittenen Zusatztafeln kam, entzieht sich meiner Kenntnis und ist jetzt auch müßig zu diskutieren. Denn umso mehr freue ich mich als St. Georgener und Vater einer Volksschülerin, dass nunmehr die effiziente Kooperation aller Beteiligten für unsere Kinder  rasch eine gute Lösung geschaffen hat. Danke!

Zufriedenheit bei großen und kleinen Bürgern: Die Väter Daniel Zitta und Christoph Seifriedsberger mit ihren Kindern Leonie, Oliver, Sophie und deren Freund Emil freuen sich mit Bgm. Andreas Derntl über den nun "echten" 30er. | Foto: Eckhart Herbe
Statt mit Sekt feierten die "30er-Models" mit Krapfen mehr Sicherheit vor ihren Schulen. | Foto: Eckhart Herbe
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