Wie Sie dem Gedächtnis auf die Sprünge helfen
Mit den uralten Mnemotechniken verbessert man seine Merkfähigkeit. Dazu wird das Gehirn trainiert.
ST. GEORGEN AN DER GUSEN. (mikö) „Ich glaube, dass ich mir in letzter Zeit weniger merken kann“, ist ein Satz, den Klaus Auer häufig hört. Der St. Georgner ist Gedächtnistrainer und bietet Merktechnik-Seminare an (www.kivale.at).
Auer vermittelt die hocheffizienten Mnemotechniken, die es bereits seit 2500 Jahren gibt. „Sie sind aber durch den Buchdruck in Vergessenheit geraten“, weiß Auer. Das Prinzip dahinter: Mit kreativen Bildern, die nicht der Norm entsprechen, kann man sich Namen, die Einkaufsliste oder Inhalte für Vorträge besser merken. Das regelmäßige Gedächtnistraining hat auch einen angenehmen Nebeneffekt. „Man lernt, effizienter, kreativer und lösungsorientierter zu denken, also seine Gehirnfitness insgesamt zu steigern“, sagt Auer. Durch Gedächtnistraining könne sogar eine Demenz nach hinten verschoben werden. Ein aktuelles Thema, wenn man bedenkt, dass immer mehr Menschen immer älter werden. Und die Demenz ab 80 bis 85 Jahren rapide zu nimmt, ein Viertel der Menschen betroffen ist. „In dieser Richtung muss etwas getan werden. Wenn erkennbar wird, dass man sich im Bereich Krankheit/Demenz bewegt, sind solche Seminare aber nicht geeignet“, stellt Auer klar. Der Schlüssel zum guten Gedächtnis: Immer wieder Neues lernen - wie Tanzschritte, eine neue Sprache oder ein Instrument. Auch Bewegung hilft. „Wenn ich etwas perfektioniert habe wie das Jonglieren mit drei Bällen, braucht das Gehirn aber wieder neue Impulse“, sagt Auer. „Wie einen vierten Ball.“ Rätsel oder Sudoko helfen, verborgenes Wissen aus dem Langzeitgedächtnis wieder abzurufen.
Einkäufe merken
Mit der „Körperroute“ brauchen Sie keine Einkaufsliste mehr, das Gehirn wird zudem trainiert. So gehen Sie vor: Legen Sie Ihre geplanten Einkäufe gedanklich am Körper möglichst kreativ ab. Am Kopf die zergatschte Banane, auf dem Gesicht verschmiert das Yoghurt, darüber die Gurken usw.
Namen merken
Den Namen „Klaus Auer“ können Sie sich so einprägen: Auer steht für Aua-Pilot, stellen Sie sich vor, dass auf den Bügeln der Brille das Flugzeug losrollt. Klaus können Sie sich als Laus vorstellen und dass er sich die Haare kratzt. Für Standardnamen Repertoire zurechtlegen. Das Bild sollte zur Person passen.
Argumentieren
Die Techniken helfen auch, die Schlagfertigkeit zu erhöhen oder sich bei Vorträgen Inhalte zu merken. Befindet man sich in einer Besprechung und will sich seine Argumente merken, kann man sich im Raum seine Positionen zurechtlegen: Auf dem Kalender Argument 1, auf dem Schreibtisch Argument 2 usw.
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