Bezirk Perg
Zivilschutz rät: Auf Katastrophen-Szenario vorbereiten
Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg ließen das Interesse an der Vorbereitung auf Krisenszenarien steigen. Ein Blackout, auch durch Naturkatastrophen oder technische Gebrechen verursacht, könnte jederzeit eintreten, warnt der Zivilschutz.
BEZIRK PERG. Große Nachfrage verzeichnet momentan der Zivilschutzverband. Seit Corona-Pandemie und Ukraine-Krise interessieren sich zunehmend mehr Menschen dafür, wie sie sich bestmöglich auf eine Ausnahmesituation wie zum Beispiel einen länger andauernden Stromausfall – "Blackout" – vorbereiten können.
"Als jetzt Tschernobyl ins Gespräch gekommen ist, sind bei uns sofort die Anfragen hinaufgegangen."
Josef Lindner, Geschäftsführer des OÖ Zivilschutz
Christian Zeindlhofer ist seit Kurzem ehrenamtlicher Bezirksleiter des Zivilschutzverbandes. Der Blackout-Spezialist aus Mitterkirchen fungiert als Bindeglied zwischen Landesverband und den Gemeinden samt Einsatzkräften. Er wolle das Thema Vorsorge "bis in den Haushalt hineintragen". Gemeinsam mit Josef Lindner aus Naarn, Geschäftsführer des oö Zivilschutzes, und Bezirkshauptmann Werner Kreisl ist der Bezirk Perg nun personell gut aufgestellt. Jetzt gilt es, die Gemeinden und die Einwohner für das Thema Vorsorge zu sensibilisieren.
Zivilschutz-Vortrag und Bürgermeister-SMS
Gemeinden und Vereine könnten zum Beispiel einen Zivilschutz-Vortrag organisieren, um ein breites Publikum über Selbstschutz aufzuklären. Zeindlhofer ist es auch ein Herzensanliegen, alle Bürgermeister des Bezirks von der Zivilschutz-SMS zu überzeugen, mit welcher der Ortschef die Bürger im Notfall informiert. Einzelne Gemeinden wie Naarn stellen unter Anleitung und Beratung des Zivilschutzes bereits einen Krisenstab zusammen und gehen das Szenario Schritt für Schritt durch.
"Das Zivilschutz-SMS hat sich in den vergangenen zwei Jahren sowohl bei starken Unwettern als auch im Hinblick auf Corona-Informationen bewährt. Im Bezirk Perg nutzen derzeit 17 Gemeinden das SMS-System."
Perger Zivilschutz-Bezirksleiter Christian Zeindlhofer
Jeder einzelne Haushalt sollte sich fragen: Wie sorge ich vor, um zehn Tage lang nicht meine vier Wände verlassen zu müssen und keine fremde Hilfe zu brauchen? Das ist gar nicht so einfach, hat so mancher bereits in der Corona-Quarantäne erfahren. Welche Vorräte ins Haus gehören und was es noch zu bedenken gibt, lesen Sie ausführlich auf zivilschutz-ooe.at
Hätten Sie's gewusst?
- Romantik-Atmosphäre mit Kerzenschein, wenn der Strom ausfällt? Lieber nicht, denn die Verwendung von Kerzen erhöht die Brandgefahr massiv. Gerade in Krisensituationen wie bei einem Blackout sollte die Feuerwehr nicht zu einem Wohnhausbrand ausrücken müssen – wenn sie überhaupt rechtzeitig vor Ort sein kann. Besser geeignet ist im Blackout-Fall eine LED-Lampe. Der OÖ Zivilschutz bietet ein kurbelbetriebenes Notradio mit integrierter Leuchte an.
- Sie befinden sich am Arbeitsplatz; plötzlich wird Atomalarm ausgerufen. Der erste Instinkt: Schnell ins Auto und nach Hause? Wenn alle Lenker so handeln würden, bricht der Verkehr zusammen – denken Sie etwa ans Nadelöhr Donaubrücke Mauthausen. Dann verstreicht wertvolle Zeit, in der die radioaktive Strahlung näher rückt. Und Einsatzkräfte kommen nicht mehr zu Notfällen durch. Richtige Reaktion: Im Gebäude bleiben, Radio aufdrehen und Anweisungen folgen.
- Die Notruf-Nummern funktionieren nicht mehr, weil das Netz überlastet ist? Für den Euro-Notruf 112 gibt es in ganz Europa immer eine freie Leitung.
Über den OÖ Zivilschutz
Das Ziel des OÖ Zivilschutzes ist, den Bürgern Gefahren aufzuzeigen und sie bei der Vorbereitung für einen krisenfesten Haushalt mit hilfreichen Tipps zu unterstützen. Die empfohlenen Selbstschutzmaßnahmen helfen, Gefahren zu vermeiden, die Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzorganisationen zu überbrücken sowie Katastrophen- und Krisenfälle möglichst unbeschadet zu überstehen.
Termine
Die Zivilschutz-Kindersicherheitsolympiade ist heuer am 2. Juni in Grein geplant. Der Seniorenbund Pabneukirchen veranstaltet am 23. März einen Blackout-Vortrag für seine Mitglieder. Am 25. April ist ein Blackout-Vortrag in Arbing geplant.
Der Notfallplan Blackout wird noch im ersten Halbjahr 2022 ausgerollt, dann ist mit noch mehr Anfragen vonseiten der Gemeinden im Bezirk Perg zu rechnen. Naarn ist Vorreiter:
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