Städtepartnerschaft St. Georgen – Empoli
"Zusammenwachsen gegen antidemokratische Strömungen!"

Seit 1997 in Freundschaft vereint: Die Gemeindeführungen von Empoli und St. Georgen. | Foto: Manuela Reichl
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  • Seit 1997 in Freundschaft vereint: Die Gemeindeführungen von Empoli und St. Georgen.
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"Wo Hass, Diktatur und Kriege die Menschheit zu spalten drohen, ist Zusammenrücken auf Augenhöhe, das Grenzen überwindet, die beste Strategie dagegen!" Seit mehr als einem Vierteljahrhundert leben St. Georgen an der Gusen und die Glasmacherstadt Empoli in der Toskana dieses Motto aus Überzeugung in einer vielschichtigen Städtepartnerschaft. Heuer, zum 80. Jahrestag der Befreiung von Nationalsozialismus und Faschismus, war eine besonders große St. Georgener Delegation zu Besuch in Italien. 

ST. GEORGEN AN DER GUSEN, EMPOLI. Jedes Jahr nimmt eine Abordnung der Gemeinde am 8. März an den Gedenkfeiern in Empoli teil, einer Stadt etwas so groß wie Wels, 20 Kilometer westlich von Florenz. An diesem Tag wurden 1944 aufständische Arbeiter aus den örtlichen Glasfabriken und Regimegegner aus weiteren Orten der Toskana von Faschisten und Nazis in die Konzentrationslager nach Mauthausen und Gusen deportiert.
1997 entstand eine sich rasch vertiefende Städtepartnerschaft zwischen St. Georgen und Empoli, in deren Rahmen die Nachkommen der Kriegsgeneration gemeinsam ihre Geschichte aufarbeiten. Bande für Frieden, Freundschaft und Demokratie werden über eine Vielzahl von Kontakten, von der Politik über Vereine, Schulen und Jugendbegegnungen bis hin zu Familien und Einzelpersonen, geknüpft.

Anknüpfungspunkte auf allen Ebenen

Mit mehr als 30 Teilnehmern unter der Leitung von Bgm. Andreas Derntl, VBgm. Michaela Traxler und LAbg. Erich Wahl trat heuer eine besonders große Gruppe die Reise an. Gemeindevorstand, Gemeinderatsmitglieder von ÖVP, SPÖ und Grünen, Vertreter der Gedenkinitiativen und vieler örtlicher Vereine erwiesen den italienischen Freunden ebenso ihre Referenz wie Gemeindebedienstete, Repräsentanten der Bewusstseinsregion, von Musikschule, Pfarre und den Freunden der Ruine Spilberg. Der Besuch bot so auch abseits der offiziellen Feierlichkeiten ideale Gelegenheit zum Netzwerken. 

Gemeinsam entwickelte Ausstellung

Die kürzlich im Haus der Erinnerung präsentierte Ausstellung "Forced to work – willing to survive" , welche sich der Zwangsarbeit in Vergangenheit und Gegenwart mit Beispielen aus Italien, Österreich und Polen widmet, ist so ein gemeinsamer Knoten. Das ambitionierte Erasmus+ Projekt zeichnet als Kooperation der Bewusstseinsregion mit der Deportierten-Initiative ANED Empoli und Lehrkräften des städtischen Hochschulinstituts Il Pontormo die dramatische Verknüpfung zwischen Toskana und Mühlviertel nach und schlägt thematische Brücken in die Gegenwart. Schüler aus den drei Partnerländern waren an der Gestaltung aktiv beteiligt. Die Ausstellung wird auch im Geschichtsunterricht eingesetzt.

Respekt und Wertschätzung als Basis

Mit einer Stolpersteinverlegung im Nachbarort Monte Lupo, einer gemeinsamen Messe und der Gedenkfeier am 8. März in Empoli gedachten Italiener und Österreicher der Deportierten, deren tragisches Schicksal die Generationen danach verbindet.
"Die Zerbrechlichkeit von als selbstverständlich erachteter Demokratie, von Frieden über viele Jahrzehnte, rückt angesichts der aktuellen Ereignisse schmerzhaft ins Bewusstsein. Es ist unverzichtbar, dass wir alle gemeinsam mutig und mit Nachdruck Rassismus, menschen- und demokratiefeindlichen Strömungen entgegentreten. Es sind Bande aus Respekt und Wertschätzung, so wie unsere Städtepartnerschaft, die unverzichtbar dazu beitragen, den Frieden in Europa zu sichern", so der emotionale Appell von Bgm. Andreas Derntl und seinem italienischen Amtskollegen Alessio Mantelassi.

Rahmenprogramm aus Geschichte und Kultur

Die Gastgeber hatten für ihre Besucher aber auch ein buntes Programm mit vielen Eindrücken aus der Toskana vorbereitet. Ein Besuch im Keramikmuseum gab Einblick in das Handwerk und die wunderbare Glaskunst in der Region. Versüßt durch herzliche italienische Gastfreundschaft ließen ein Stadtrundgang in Florenz, eine Bootsfahrt und ein Besuch der Markthalle im historischen Livorno sowie ein Abstecher nach Pisa die Tage verfliegen.
Auf die Damen wartete am 8. März, dem Weltfrauentag, dann noch ein besonderer Höhepunkt. Bei einer für die Region typischen „Festa della Donna“, genossen sie ein gemeinsames Abendessen, das exklusiv die Herren der Schöpfung kochten und servierten.
Der Gegenbesuch aus Empoli folgt anlässlich der Befreiungsfeiern von 9. bis 11. Mai 2025.

Seit 1997 in Freundschaft vereint: Die Gemeindeführungen von Empoli und St. Georgen. | Foto: Manuela Reichl
Gemeinsam Verbindendes auf der einst trennenden Geschichte von Empoli und St. Georgen aufbauen: Bewährt seit 1997. | Foto: Manuela Reichl
Gemeinsames Gedenken am 8. März, dem Jahrestag der Deportation der Glasarbeiter aus Empoli 1944. | Foto: Bernhard Wizany
Die Region Empoli ist für ihre Glas- und Keramikkunst bekannt. | Foto: Manuela Reichl
Ebenfalls Programmpunkt: Eine Fahrt auf den Kanälen von Livorno. | Foto: Manuela Reichl
Zwischen Empoli und St. Georgen sind in 28 Jahren viele Freundschaften gewachsen. | Foto: Bernhard Wizany
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