Bürokratie und Steuern: Junge Wirtschaft fordert Reformen
BEZIRK. "Junge Unternehmen und Gründer sind immer mehr gezwungen, sich mit unverhältnismäßig vielen Vorschriften, Aufzeichnungspflichten und Regelungen zu beschäftigen. Die negativen Folgen der momentanen Situation liegen auf der Hand: Bürokratie hemmt Wachstum und Innovation. Denn anstatt sich auf ihre unternehmerische Tätigkeit zu konzentrieren, müssen sich die Jungunternehmer mit bürokratischen Details herumschlagen. Das kostet Zeit und Geld“, meint Dieter Haring, Bezirksvorsitzender der Jungen Wirtschaft.
Mit Lohnnebenkosten von 49,1 Prozent befinde sich Österreich unter den Top 3 OECD-Staaten. Damit ein Mitarbeiter in Österreich zum Beispiel netto 2500 Euro verdient, muss sein Arbeitgeber insgesamt 5614,04 Euro ausbezahlen. Dazwischen gehen 1337,01 Euro an den Fiskus, der Arbeitnehmer führt zusätzlich noch einmal 1777,03 Euro ab. „Die horrende Belastung ist für die Wirtschaft nicht mehr tragbar. Der Staat nimmt einen immer größeren Teil unseres Geldes in Anspruch und erstickt dadurch jegliches Wirtschaftswachstum im Keim - für uns ein Zeichen, dass hier dringend gehandelt werden muss“, so Dieter Haring.
Mit einer aktuellen Abgabenquote von 43,8 Prozent zähle Österreich zu den absoluten Höchststeuerländern des Kontinents. Nur fünf europäische Länder verzeichnen eine höhere Steuerbelastung. „Gerade Jungunternehmer – unter ihnen sehr viele Ein-Personen-Unternehmen – trifft die Steuerlast besonders heftig, weil sie in der Startphase enorm wachstumshemmend ist“, sagt Haring.
Die Junge Wirtschaft will mit ihrer aktuellen Kampagne „Baustelle Zukunft“ ein deutliches Signal zur Veränderung setzen. „Wir fordern faire wirtschaftspolitische Rahmenbindungen, damit sich Leistung und Fleiß wieder lohnen und junge Unternehmen die besten Bedingungen für ihr Wachstum vorfinden“, so Haring.
Und weiter: „Wir kämpfen hier vehement für eine Senkung des Eingangssteuersatzes auf maximal 25 Prozent, das würde bei einem Verdienst im Jahr von 25.000 Euro konkret eine Steuerersparnis von rund 1600 Euro bringen. Auch die Anhebung der Kleinunternehmergrenze von 30.000 auf 40.000 Euro und der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter auf 1000 Euro wäre ein wichtiger Schritt gegen die Steuerbürokratie und würde gerade Klein- und Mittelbetriebe stärken.“
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