500 Euro netto für Lehrlinge
Grüne fordern Mindestgehalt und modernere Berufsausbildung
BEZIRK (up). "Die duale Ausbildung galt lange Zeit auch international als Erfolgskonzept, um Jugendarbeitslosigkeit zu verhindern und Fachkräftenachwuchs abzusichern. Doch das System steckt in der Krise. Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen steigt, während den Firmen die Fachkräfte fehlen", sagt die Grüne Landtagsabgeordnete und Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz.
Die Partei fordert mehr Mittel für die Lehrbetriebe und neue Wege der Zusammenarbeit von Betrieben in der dualen Ausbildung. Auf der Grünen-Landesversammlung wurde dazu ein Leitantrag beschlossen. Einer der beiden Initiatoren ist Tobias Reder, Mitglied des Grünen Landesvorstandes und ehemaliger Lehrling: "Wir wollen 500 Euro netto im ersten Lehrjahr Mindestlohn für alle Berufe, sechs Wochen Urlaub während der Lehrzeit und keinen Selbstbehalt bei Internatskosten." Verbessert werden solle auch die Ausbildungsqualität in Berufsschulen. Deutsch, Englisch und Mathematik sollten auf Maturaniveau angeboten werden, damit für jene, die "Lehre mit Matura" machen, die Abendkurse entfallen. Finanzieren möchten die Grünen das neue Modell über "Anreizgelder". Reder: "Wer Lehrlinge ausbilden könnte und tut es nicht, soll in einen Topf einzahlen. Wer mehr Lehrlinge ausbildet als er müsste, bekommt daraus Unterstützung." Generell brauche es mehr und frühere Informationen über das Angebot an Lehrberufen. "Schüler wissen oft zu wenig Bescheid, welche Berufe es gibt. Bei den offenen Lehrstellen passen oft Angebot und Nachfrage nicht zusammen", weiß Martina Eigner.
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