Gerersdorf
Humus statt Gülle: Protest für Schweinehaltung im Freien

Verein setzt sich erstmalig in der Geschichte für einen Fleischerzeuger ein. | Foto: VgT
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  • Verein setzt sich erstmalig in der Geschichte für einen Fleischerzeuger ein.
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Der Verein gegen Tierfabriken (VgT) kämpft weiter für den Pielachtaler Schweinebauer Hubmann.  Der VGT hat heute in der Fußgängerzone in St. Pölten mit einer Aktion "Humus statt Gülle" auf die untragbare Behördenwillkür gegen den Schweinebetrieb der Gebrüder Hubmann aufmerksam gemacht.

Hochwertiger Humus steht der stinkenden Gülle gegenüber. | Foto: VgT
  • Hochwertiger Humus steht der stinkenden Gülle gegenüber.
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GERERSDORF. Während bei den Hubmanns Schweineexkremente in wertvollen Humus umgewandelt werden, muss die überwiegende Mehrheit der Schweine in Österreich auf Vollspaltenboden über dem eigenen Kot dahinvegetieren. Die BH wird aufgefordert, Vorzeigebetriebe nicht zu schikanieren und ihnen die Existenz zu entziehen, während konventionelle Betriebe Schweine ungehindert schwerem Leid aussetzen.

Es regnet Strafen                              

Die Bezirkshauptmannschaft St. Pölten Land schickt Betrieb Hubmann zahlreiche Strafbescheide mit horrenden Strafhöhen von je mehr als € 3.000, bis Schweine die weg sind.

Tierschützer kämpfen weiter für Betrieb | Foto: VgT

Der Unterschied ist eklatant

Nicht nur, dass in Hubmanns Schweinebetrieb im Gegensatz zu Vollspaltenboden Betonbunkern die Tiere ständig im Freien bei guter Luft und Sonnenschein leben dürfen, mit mehr Platz, Naturboden zum Wühlen und sogar einer Suhle. Auch der Kot der Tiere endet in extrem verschiedener Form. Während im Vollspaltenbetrieb die Exkremente im Güllebecken landen, zum Himmel stinken und einen ekelhaften Brei ergeben, der das sehr potente Treibhausgas Methan in die Atmosphäre entweichen lässt, kompostieren dieselben Exkremente im Betrieb Hubmann zu einer wohlriechenden Humuserde. Das hat der VGT heute zusammen mit den Brüdern Hubmann in der Fußgängerzone von St. Pölten der Öffentlichkeit präsentiert. Einerseits die stinkende Vollspaltengülle in drei großen Kübeln, andererseits der wohlriechende Humus in zwei Kisten. Die Gründe für die restlose und rasche Kompostierung der Schweineexkremente im Betrieb Hubmann sind vielfältig. Erstens bindet die dicke Strohmatte den Kot von Anfang an. Und zweitens beginnen die Mikroorganismen aus dem Naturboden sofort mit der Kompostierung. Dieser Vorgang wird durch das Wühlverhalten der Schweine sehr unterstützt, die für eine gute Durchmischung sorgen. Am Ende des Mastzyklus wird das Gehege an anderer Stelle neu aufgebaut. Die Strohmatte wird entfernt und benötigt noch 6 Wochen, bis sie vollständig in fruchtbaren schwarzen Humus umgewandelt ist, der sogar CO2 bindet.

Humus statt Gülle | Foto: VgT

Humus statt Gülle

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch war bei der dritten Aktion dabei:

Die Gülle aus der Schweinefabrik stinkt zehn Meter gegen den Wind, der Humus dagegen riecht gut und lädt dazu ein, darin herum zu wühlen. Kaum zu glauben, dass beides aus den gleichen Exkrementen stammt. Unfassbar, dass die BH St. Pölten angesichts dieses Unterschieds den Betrieb Hubmann wegen drohender Umweltbelastung schließen will. Die stinkenden Gülleseen der Schweinefabriken sind eine Umweltbelastung, der Humus vom Betrieb Hubmann dagegen sicher nicht."

Und Balluch weiter: Besonders perfide ist die neue Strategie der BH, an der Öffentlichkeit vorbei mit 15 und mehr Strafbescheiden die Hubmanns zu zermürben zu versuchen. Strafen in der Höhe von mehr als € 3.000 kennen wir im Tierschutz überhaupt nicht. Bemerkenswert, dass die BH gegen einen Freilandbetrieb mit so vielen und so hohen Strafen rigoros vorgeht, aber bei echter Tierquälerei einfach zuschaut und nichts unternimmt. Strafen gegen Tierfabriken, die ihre Tiere vernachlässigen, sind lächerlich im Vergleich. Da wird mit zweierlei Maß vorgegangen. Wenn es nach der Bevölkerung geht, sollte es genau umgekehrt sein.

Mehr zu dem Thema: 

Schweinerei im Pielachtal geht in die zweite Runde
Tierschützer protestieren erstmalig für einen Betrieb

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