Wirtschaft in Markersdorf-Haindorf
Markersdorfer Firmen beklagen Fachkräftemangel

- Im Betriebsgebiet Markersdorf-Nord werden Fachkräfte und Lehrlinge gesucht. Doch das Personal-Angebot ist rar.
- Foto: (2) Handlfinger
- hochgeladen von Tanja Handlfinger
Im Pielachtal wäre genug Arbeit für alle da, doch was fehlt, sind geeignete Fachkräfte und Lehrlinge.
MARKERSDORF-HAINDORF (th). "Die Begabung hat sich gewandelt. Am Handy können die Jungen alles. Aber was handwerkliche Begabung betrifft, sieht es schlecht aus", ist sich Harald Rabl von der gleichnamigen Kfz-Werkstatt sicher.
Keine Fachkräfte mehr
Rabl erzählt den BEZIRKSBLÄTTERN, wie schwer es ist gute Fachkräfte zu finden. "Es will einfach keiner mehr arbeiten", beklagt er sich. Er hat momentan sechs Angestellte. Davon sind einige seit Eröffnung 2011 im Betrieb. Da er im Moment seine KFZ-Werkstatt vergrößert, würde er künftig gern mehr Fachkräfte aufnehmen. Lehrlinge hat er leider keine. "Ich finde keine Lehrlinge mehr. Die Jungen haben kein Wissen und wollen auch keines erlernen", so Rabl. Weiters erzählt er, dass er generell die gesunde Arbeitsmoral vermisst. Er ist sich sicher, dass das Elternhaus eine wichtige Rolle spielt. Denn, woher soll ein Mensch, der den ganzen Tag nur vor dem Computer und Fernseher sitzt wissen, wie man Werkzeuge richtig in den Händen hält. Rabl ist jedoch nicht der einzige, dem es so ergeht, auch Werner Zöchbauer (Kuhn Fassaden) hat unter dem Fachkräftemangel zu leiden: "Das Problem ist, dass jeder der zwei und zwei zusammen zählen kann gleich als hochintelligent gilt und sofort studieren muss." Weiters betont Zöchbauer, dass die Arbeitsplatzsituation sehr schlecht sei. "Kuhn Fassaden" hat 30 Angestellte - keine Lehrlinge, weil sie einfach keine Lehrlinge finden. "Die Auftragslage ist ausgezeichnet. Wir können nicht mehr Aufträge aufnehmen. Dazu müssten wir mehr Fachpersonal anstellen und das ist momentan sehr rar", so Zöchbauer. Dann führte uns Harald Rabl zu einer weiteren benachbarten Firma. Auch Reinhard Hammerschmid von "H&W Montage GesmbH" schließt sich den beiden Unternehmern an und meint: "Asylwerber sind die besten Arbeiter. Sie arbeiten brav, machen jede Arbeit. Weil sie arbeiten wollen."
Problematik bekannt
"Der Fachkräftemangel ist ein Dauerbrenner. Wir arbeiten gegen dieses Problem intensiv", so Norbert Fidler, Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Zum Thema Lehrlinge erklärt er, dass es 2018 um 6,8 Prozent mehr Lehrlinge gegeben hat. "Die Lage beginnt sich zu beruhigen", so Fidler. Natürlich sei es immer branchenabhängig. Außerdem gibt es den "NÖ Begabungskompass". Dieser soll alle Schüler der 7. Schulstufe kostenlos bei ihrer beruflichen Orientierung und der Suche nach einem passenden Bildungsweg unterstützen. Im Endeffekt läge es an der Erziehung und den Eltern, da den Kindern meist der Weg bereits vorgegeben wird, welche Ausbildung sie machen sollen.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.