Amüsiert und auch verwirrt...
Wilhelm Kastberger hat sein 15. Buch "im Kasten"

- hochgeladen von Christa Nothdurfter
ZELL AM SEE/SCHÜTTDORF (cn). Und wenn es heißt "im Kasten", ist in diesem Fall die E-Book-Plattform im Internet, auf welcher die Kriminalkomödie "Der Oiso Fritz, der Wasserfarbenmalkurs und die Hummelbande" um knapp zehn Euro zu erstehen ist.
Kurzweilig und witzig
Verfasser dieses Werks ist der 73-jährige Wilhelm Kastberger aus Schüttdorf, der nicht "nur" als Autor, sondern vor allem auch als Künstler bekannt geworden ist. Wir haben ihn und seine Gattin Elisabeth zuhause besucht und die gemütliche Wohnküche - deren Wände sind kaum mit kunstvollen Bildern, sondern vor allem mit Familienfotos von vier Kindern und acht Enkelkindern geschmückt - sehr erheitert, aber auch ein wenig verwirrt wieder verlassen.
Erheitert deshalb, weil Kastbergers mündliche Zusammenfassung der neuen, und ein wenig chaotischen Komödie eine kurzweilig-witzigen Vorschau auf das mehr als 600 Seiten umfassendes Buch bot. Da gibt es beispielsweise die auf Besitzwechselaktionen spezialisierte Hummelbande (Kastberger-Lesern bereits bekannt), den Siebeneinhalbloch-Golfplatz, eine Schriftstellerin aus eigenen Gnaden und einen Polizeibeamten aus Neukirchen, der ausnahmslos jeden Satz mit dem Wort "Oiso" beginnt und so zu seinem Spitznamen kam. Auch der Privatgelehrte "Duadscho" ist ein waschechter Pinzgauer. Und auch eine Journalistin der Pinzgauer Bezirkszeitung (!) tummelt sich im heimischen Geschehen, das auch mit einem sensationellen Fund und mit einer Geisterjägerin aufwartet.
Naturwissenschaftlich und intellektuell
Und warum ver(w)irrt? Nun, bei dieser "Buchbesprechung" kam die Rede natürlich auch auf vorangegangene Veröffentlichungen Wilhelm Kastbergers, zum Beispiel auf das vielgelobte und vom Land Salzburg unterstützte Buch "Gedanken-Landschaften" oder auf das Werk "Sprachenland Köpfeland Wochenland". Des Autors Erklärungen dazu klingen sehr naturwissenschaftlich und höchst intellektuell; die Zuhörerin kann das Ganze trotz Nachfragens nicht wirklich nachvollziehen. Kastbergers Gattin schmunzelt: "Ja, wenn Willi von Zellen und Zwischenräumen, von den Ritzen im Hirnlabor und vom dort hinein- und herausschauen spricht, geht es mir ebenso."
Zum Glück für den Schriftsteller und Künstler gibt es das Internet mit spannenden Uni-Vorlesungen und wissenschaftlichen Diskussionsforen, auf denen er sich austauschen kann.
Der Künstler Kastberger in Kanada
Wie oben erwähnt, wurde Wilhelm Kastberger österreichweit vor allem als Künstler bekannt. Er schuf zahlreiche Bilder und Kupferarbeiten. Zur Erinnerung: Insgesamt 21 solcher Kupferarbeiten mit Emaille zum Thema "Menschenrechte" waren vor einigen Jahren auf Schloss Mittersill ausgestellt und stachen dort führenden Mitgliedern von "Prison Fellowship" ins Auge. Diese sich weltweit um Menschenrechte annehmende Organisation lud den Pinzgauer daraufhin nach Kanada zu einem internationalen Kongress inklusive Ausstellung zum Thema "Gnade und Begnadigung" ein. Mit im Gepäck: Alle 21 Werke und die Ernennung zum Jury-Mitglied.


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