Die Gipfel werden missbraucht

Reinhold Messern bei seinem Vortrag
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ZELL AM SEE. Bergsteigerlegende Reinhold Messner ist neben seinen Abenteuern auch als unerbittlicher Gesellschaftskritiker bekannt. Im voll besetzten Congress Zell am See machte er sich Gedanken über die Zukunft der Alpen, so auch der Titel seines aktuellen Buches. Eine zentrale Botschaft richtete sich an die Tourismusverantwortlichen und Hotelbesitzer. Die größte Gefahr für die Alpenregion sind Hotels, die zu Wohnungen umgerüstet werden. "Das bringt kurzfristig das große Geld, aber das macht die Orte kaputt", so Messner. Die Hotels behalten und eine hohe Qualität bieten, lautet sein Erfolgskonzept. Wir haben die Verantwortung für unsere Gegenden und sollten diese auch nützen, appellierte er an die Zuhörer. Wir müssten die Kulturlandschaft nutzen, aber auch pflegen und schützen. Nicht zuletzt, um den Gästen Lebensqualität zu bieten: "Wir werden daran gemessen werden, wie wir die Alpen hinterlassen".

Missbrauchte Gipfel

Aufstiegshilfen seien akzeptabel, solange sie die Gipfel nicht zerstören würden. Diese soll man so lassen, wie sie sind. "Berge sollen oben wild bleiben", wünscht sich Messner, der auch Gipfelkreuze ablehnt, weil sie in seinen Augen die Gipfel missbrauchen. "Ich respektiere alle Religionen, aber Kreuze am Gipfel sind keine Tradition, sondern koloniales Erbe. Sie sind nicht für Bergsteiger entstanden", erläutert er seine Abneigung für dieses weit verbreitete Symbol in den Alpen. Er plädiert zwar nicht dafür, die bestehenden Kreuze zu entfernen, aber er würde sich an ihrer Stelle Steinmännchen wünschen, wie sie vor der Entstehung des Alpinismus üblich waren.

Fatale Umweltsünden

Die Natur werde zu viel strapaziert, der Klimawandel ließe sich nicht abschalten. "Wir verlieren alles Eis in den nächsten 50 Jahren. Was wir seit 100 Jahren erwärmt haben, kann man nicht rückgängig machen. Das dauert Jahrtausende". Die Verluste in den Alpen würden zwar verschwindend klein ausfallen, hätten aber gravierende Folgen, nicht zuletzt für den Tourismus. Als Landwirt, der auf Weinbau spezialisiert ist, werde er von dieser Entwicklung profitieren. Aber in Frankreich werde es zu heiß für den Wein sein.

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