Die Glocknerstraße zu Fuß erleben
Seit 300 Jahren wallfahrten die Pinzgauer nach Heiligenblut. Seit 67 Jahren geht eine Bruckerin diesen Weg.
FUSCH. Die Großglockner Wallfahrt nach Heiligenblut findet seit rund 300 Jahren jeweils am 28. Juni statt. Seit 1949 ist Klara Kahn dabei. Jedes Jahr. Davon hat sich die ehemalige Pfarrersköchin in all den Jahren nicht abhalten lassen, nicht mal von einem Oberschenkelhalsbruch im Jahr 1992.
Wallfahrt im Feuerwehrauto
Damals musste die Bruckerin zum ersten Mal die Mitfahrmöglichkeit in Anspruch nehmen. Dafür hat sie sich nur einen halben Stempel in ihren Wallfahrer-Pass geben lassen. Ein ganzer Stempel wäre ihr nicht korrekt erschienen. Mit 19 Jahren hat ihr Vater sie erstmals nach Heiligenblut mitgenommen. Seither hat sie der Wallfahrt die Treue gehalten, trotz der immensen Veränderungen. "Am Anfang waren wir höchstens 300 Leute. 500 sind uns da schon viel vorgekommen. Jetzt gehen jedes Jahr 5000 mit", schildert die aktive Seniorin. Auch was die Transportmöglichkeiten betrifft, hat sich viel getan. "Früher mussten wir von Bruck zu Fuß nach Ferleiten gehen und dort übernachten. Von Heiligenblut sind wir dann natürlich wieder zu Fuß heimgegangen und nicht gefahren, so wie heute".
Langer Marsch
Auch dieses Jahr war sie wieder dabei und freut sich, dass inzwischen alles so gut organisiert ist. Denn seit einer Hüftoperation kann sie die Strecke nun nicht mehr allein bewältigen und fährt einen Teil immer wieder mit einem Feuerwehrauto mit. Die Pilger brauchen für die rund 35 km lange Strecke mit 1.300 Höhenmeter, die zum größten Teil auf der Großglockner Hochalpenstraße verläuft, rund zehn Stunden.
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