Mittersill
Erste Gesundheitsmesse im Pinzgau kämpft gegen Tabus

- Christina Meilinger und Georgia Winkler-Pletzer präsentieren die erste Gesundheitsmesse im Pinzgau
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Die Gesundheit sollte man nicht vernachlässigen. Um nun mehr Aufmerksamkeit darauf zu ziehen, findet in Mittersill die Gesundheitsmesse statt. Sieben Vorträge wurden insgesamt vorbereitet, um so vor allem der älteren Generation dabei zu helfen, besser auf ihre Gesundheit zu achten.
MITTERSILL. Die Mittersiller Gesundheitsmesse fand heuer zum ersten Mal statt. Die Messe würde das Ziel verfolgen, die Bevölkerung frühzeitig aufklären zu können. Während man noch gesund ist, schaut man noch nicht so drauf, kaum ist man krank, ist es oft schon zu spät, erklärt Geschäftsführerin der Leader-Region Georgia Winkler-Pletzer.
Positiven Umgang fördern
Die Messe möchte vor allem auch dazu beitragen, Themen zu enttabuisieren. Viele Menschen würden mit dem Alter erkranken. Themen den Charakter eines Tabus zu nehmen, würde dabei helfen, diesen Personen zu erlauben, ihre Krankheit frühzeitig selbst zu erkennen oder auch Angehörigen helfen, die ersten Anzeichen auszumachen. Betont wird dabei auch, dass man die Chance nutzen solle, sich Hilfe zu suchen und man den positiven Umgang mit diesen Themen stärken möchte.
Rechte von Patienten
Die Themen der Messe, welche sich auch mit dem Reisen, Weiterbildung, Sport und Kosmetik beschäftigen, zielen darauf ab, Dinge, die vielleicht nicht so bekannt sind, der Allgemeinheit etwas näher zu bringen. Hierbei wird zum Beispiel ein Vortrag über die Erwachsenenvertretung oder über Patientenverfügungen dazu genutzt, um Personen ihre Rechte zu zeigen. Weitere Themen dagegen beabsichtigen Informationen über bekannte Erkrankungen zu geben oder auch Tipps zu geben, wie man mit diesen am besten umgeht. Ein anderer Vortrag warnt vor Cyber-crimes und auf welche Gefahren man achten muss. Weiters werden im Zuge dessen auch die bekanntesten Abzockemethoden vorgestellt und Fragen zum Thema Electronic Banking beantwortet.
Demenz ist kein Tabu
Unterstützt werden diese durch Stände verschiedener Organisationen. Ein Teil dieser arbeitet gemeinnützig, wie zum Beispiel die rollenden Herzen und ihr Projekt "Vergiss dein nicht". Dieses organisiert ein Demenz-Café. Ebenfalls mit dem Ziel, andere auf die Krankheit aufmerksam zu machen, helfen sie auch dabei Erkrankten ein soziales Umfeld zu ermöglichen, mit denen sie sich austauschen können. "Vergiss dein nicht" bietet auch eine Anlaufstelle für Angehörige und eine Beratung und Unterstützung von Senioren und Seniorinnen.
Training für ein junges Gehirn
Ähnliche Absichten hat Memofit vom Österreichischen Verband für Gedächtnistraining, welche ein ganz individuelles Gedächtnistraining am Computer anbieten. Diese sollen ältere Personen dabei helfen, ihre Aufmerksamkeit und ihre Erinnerungen zu trainieren, während auch die Denkflexibilität gestärkt wird.

- Österreichischer Verband für Gedächtnistraining
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Nie zu alt, um Neues zu lernen
Andere Themen beziehen sich ebenfalls um die Unterstützung der älteren Bevölkerung. Dabei gab es auch vertretende Organisationen, die sich um die Bildung kümmern und den Besuchern und Besucherinnen zeigen, dass man auch mit dem Alter noch Neues lernen kann. Auch das Salzburger Bildungswerk, welches an den Standpunkten Saalfelden, Mittersill und Bramberg vertreten ist, zielt mit dem Projekt "Jung hilft Alt" darauf ab, dass ältere Personen noch etwas lernen können. Wichtig hier ist aber, dass auch junge Schüler und Schülerinnen, welche bei diesem Projekt mithelfen, sich etwas von der älteren Generation abschauen können und somit beide Seiten etwas lernen.
Der Pinzgau hilft mit
Vertreten waren auch Vereine wie soziales Mittersill oder die soziale Drehscheibe Pinzgau. Soziales Mittersill hilft Familien, deren finanzielle Mittel am Ende des Monats knapp werden, aber auch anderen Personen, die in akuter Not sind. Geholfen wird mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden, die gänzlich für die eigentlichen Zwecken benutzt werden. Bei der sozialen Drehscheibe Pinzgau handelt es sich um eine Tausch- und Leihbörse. Personen, welche Pflegemittel besitzen, welche sie selbst nicht benötigen, können sich melden und werden dann mit jemanden vermittelt, der diese Dinge braucht. Somit können Rollstühle, Rollator, Pflegebetten und so weiter, nachhaltig weiter verwendet werden.

- Die Schule für Sozialbetreuungsberufe Saalfelden zeigt, wie sich alt sein anfühlt
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Spüren, wie es sich anfühlt
Auch die Schule für Sozialbetreuungsberufe war bei der Gesundheitsmesse vertreten und machte die Besucher und die Besucherinnen darauf aufmerksam, wie es ist, alt zu werden. Mit einer Ausrüstung, die 50 bis 60 Kilogramm wiegt, konnte probiert werden, wie es sich anfühlt, alt zu sein. Weiters konnten Brillen aufprobiert werden, die alters-bedingte Sehschwächen und -behinderungen auch dem jungen Auge sichtbar machen. Weiters wurde von Hartlauer auch ein gratis Seh- und Hörtest angeboten, um so vor Ort die Möglichkeit zu haben, bereits einen ersten Schritt der Gesundheitsvorsorge zu machen.
Zukunft der Gesundheitsmesse
Die Messe wurde von Sozialkoordinatorin Christina Meilinger organisiert. Solche fand in ähnlicher Form bereits in anderen Teilen Salzburgs statt und man hoffe nun, dass diese ein fester Bestandteil im Pinzgau werden und regelmäßig stattfinden wird.
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