Sonnblick
Klimaforschung auf höchstem Niveau
Die neue Werkseilbahn auf den Rauriser Sonnblick bringt mehr Sicherheit für Personal, Forscher und Bergretter – und bringt Vorteile für Wissenschafter.
RAURIS. Im Sonnblick-Observatorium auf über 3.100 Metern Seehöhe wird Klimaforschung auf höchstem Niveau betrieben. Seit November des Vorjahres führt nun eine neue Werkseilbahn hinauf. Die alte hatte ausgedient und entsprach nicht mehr den Sicherheitsbestimmungen.
Super für Bergrettungs-Einsätze
Die neue, nichtöffentliche Sonnblick-Werksseilbahn verfügt neben einer Sechser-Personenkabine auch über ein Lastengehänge. Die Fahrzeit beträgt jetzt zehn statt 20 Minuten, dabei werden drei Kilometer und 1.477 Höhenmeter überwunden.
Möglich ist nun ein Betrieb auch bei Windgeschwindigkeiten, bei denen kein Helikopter mehr fliegen kann. Dies erhöht die Sicherheit des Personals am Observatorium und begünstigt auch Einsätze der Bergrettung.
Einzigartige Lage am Sonnblick
Das internationale Interesse am Sonnblick Observatorium ist groß, weil die exponierte Lage unter nahezu emissionsfreien Bedingungen einzigartig in Europa ist. Die neue Bahn ermöglicht zusätzliche, wissenschaftliche Untersuchungen. "In den nächsten Jahren werden hier spannende Messkampagnen erwartet", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Eiskristall- und Wolkenforschung
Geforscht wird auf dem Sonnblick schon seit mittlerweile 133 Jahren. War es ursprünglich eine reine Wetterstation, so wird heute darüber hinaus auch Biosphären-, Atmosphären- und Gletscherforschung betrieben.
Aktuell beschäftigt sich hier beispielsweise die Universität Utrecht (Niederlande) mit Mikroplastik in der Luft. Und im Herbst wird das Technische Institut Karlsruhe neue Messinstrumente für Eiskristall- und Wolkenforschung auf dem Pinzgauer Gipfel testen.
Werkseilbahn transportiert sicher
"Diese und andere Forschungsprojekte wären ohne die neue Werkseilbahn nicht möglich", erklärt Elke Ludewig, Leiterin des Sonnblick-Observatoriums. Denn sensible Geräte können nun sicher transportiert und Messgeräte regelmäßig gewartet werden. Hierzu müssen die Geräte am Sonnblick-Observatorium abgebaut und in Labore geschickt werden.
Schneller und leichter
„Mit der neuen Seilbahn haben wir den Vorteil, dass wir danach das Instrument wieder schnell auf den Berg bekommen und nicht, wie früher, im schlechtesten Fall Tage warten mussten, bis das Kisterl genutzt werden kann“, so Ludewig. „Und auch die vielen internationalen Forscher hätten wir früher nicht termingerecht zum Observatorium bringen können. Jetzt geht dies leichter und sehr sicher“, so die Expertin.
Messstation seit 1886
Im Jahr 1886 wurde das Observatorium auf dem Sonnblick in den Salzburger Hohen Tauern eröffnet. Zwei Männer machten dies möglich: Julius Hann, damaliger Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), und Ignaz Rojacher, Besitzer des Goldbergwerks in Rauris. Heute gehört das Observatorium dem Sonnblick Verein, Betreiber ist die ZAMG.
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