Vielfalt trotzt dem Klimawandel
Neue Bäume für den Forstbetrieb St. Martin

- Waldarbeiter Christoph Langegger mit einem Bündel von Buchen-Wildlingen, die in sehr buchenreichen Waldteilen bei Reith in der Gemeinde Unken aus dem Boden gezogen wurden und dorthin verpflanzt werden, wo bisher keine Buche im Wald vorhanden ist.
- Foto: Bayerische Staatsforsten
- hochgeladen von Johanna Grießer
Mit klimatoleranten Baumarten will man bei den Bayerischen Staatsforsten im Forstbetrieb St. Martin dem Klimawandel trotzen. Derzeit sind die Waldarbeiter damit beschäftigt, die Wälder um 20.000 neue Bäume zu ergänzen. Neben "alten Bekannten" wie Buche, Tanne und Lärche werden auch seltenere Baumarten gepflanzt.
SANKT MARTIN. Im Forstbetrieb St. Martin starteten die Frühjahrspflanzungen. Dabei ergänzen die Förster und Forstwirte die staatlichen Wälder zwischen Leogang und Unken um zahlreiche neue Bäume. Neben "alten Bekannten" wie Buche, Tanne und Lärche sind auch einige Raritäten unter den rund 20.000 Bäumen, die in diesem Frühjahr gepflanzt werden. Bereits im Herbst wurde etwa die gleiche Anzahl junger Bäume in die Saalforstwälder gesetzt.
Mindestens vier Baumarten im Wald
Die Baumartenwahl und ihre Mischung sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Waldes. In jedem Waldbestand der Bayerischen Staatsforsten werden deshalb nach Möglichkeit mindestens vier Baumarten künftig vielfältige, gemischte und gestufte Wälder bilden.
"Wir pflanzen verschiedene Baumarten, die nicht nur dem Klimawandel standhalten sollen, sondern auch eine Vielfalt an Lebensräumen bilden." – Forstbetriebsleiter Thomas Zanker
Die Saalforstwälder sind aufgrund der Jahrhunderte langen Salinenwirtschaft sehr fichtendominiert. Umso mehr kommt es in Zeiten des Klimawandels darauf an, langfristig stabile, baumartenreich gemischte Wälder zu etablieren. "Die Mischung ist entscheidend. Wenn in unseren Beständen eine Baumart ausfällt, übernehmen die anderen Baumarten", so Thomas Zanker.

- Die beiden Waldarbeiter Georg Vitzthum und Hannes Hinterseer beim Pflanzen von Buchen und Tannen in den Unkener Saalforstwäldern.
- Foto: Bayerische Staatsforsten
- hochgeladen von Johanna Grießer
Buche, Lärche, Tanne und Zirbe
Welche Baumarten in welchem Waldgebiet gepflanzt werden, ist stark vom Standort und den vorhandenen Bäumen abhängig. Heimische Baumarten wie die Buche, die Lärche oder die Tanne machen den Löwenanteil unter den neu gepflanzten Baumarten aus. Ziel der Staatsforsten ist es jedoch, auch seltenere heimische Baumarten einzubringen.
Wo es vom Standort her passt, werden diese mit heimischen und bisher selteneren Baumarten wie etwa der Zirbe ergänzt. Sie eignet sich besonders für die Stabilisierung der Wälder in den obersten Lagen.
"Die Zirbe ist eine Baumart, eigentlich wie gemacht für den Klimawandel. Nur kommt sie bei uns natürlich nur selten vor, weshalb wir ihr in Form von Pflanzung und Waldpflege unter die Arme greifen." – Thomas Zanker
Besonderheit: "Wildlinge" kommen zum Einsatz
Eine Besonderheit ist bei der Beschaffung der Pflanzen, dass die benötigten Buchen von Waldarbeitern als so genannte Wildlinge in sehr buchenreichen Waldteilen aus dem Boden gezogen wurden und diese dann dorthin verpflanzt werden, wo bisher keine Buche im Wald vorhanden ist. Die restlichen Baumarten werden von örtlichen Baumschulen angekauft.
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