Pinzgauer im Kampf gegen das Elend in Haiti

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Unfassbares Leid müssen die Menschen in Haiti nach wie vor erleiden, nach der schweren Erdbebenkatastrophe liegt ein Großteil des Landes in Schutt und Asche. Es gibt keine funktionierende Infrastruktur, zudem kämpfen die Einwohner mit der Coleraepidemie. Eine engagierte Gruppe hat jetzt den Verein „Hand in Hand mit Haiti“ gegründet, um zu helfen. Obmann ist Real Piard, der als Fitness-Trainer im Injoy in Saalfelden arbeitet. Piard ist in Cayes Camp Perrine aufgewachsen. Zwei Mitglieder des Vereins aus Saalfelden waren bereits selbst in Haiti, um sich ein Bild von der Situation zu machen.

SAALFELDEN. Port-au-Prince - kaum ein Tag ist den letzten Monaten vergangen, an dem nicht der Name der Hauptstadt von Haiti gefallen ist. Aber nicht nur diese Stadt, nein, das ganze Land versinkt im Chaos. Die Menschen befinden sich im täglichen Kampf ums Überleben. „Überall stapelt sich der Müll, die Menschen sind krank, es ist unvorstellbar, was sich dort abspielt“, erzählen Jeanine Celine und Hans Nerbl. Die beiden Saalfeldner waren zusammen mit Real Piard auf eigene Kosten in Haiti, um sich vor Ort ein Bild zu machen und ein ehrgeiziges Projekt voranzutreiben: In Cayes Camp Perrine, der Heimatstadt von Real Piard, soll ein Kindergarten gebaut werden. „Der Kindergarten soll den am meisten Schutzbedürftigen die Möglichkeit bieten, die ersten Jahre ihres Lebens in betreuter Umgebung zu verbringen. Zudem sollen die Kinder in liebevoller Atmosphäre Ruhe finden, Kraft tanken und für ihre weitere Zukunft lernen“, sagt Piard. Lernen sollen die Kinder in erster Linie Französisch, das als Amtssprache in den Schulen von Haiti angewandt wird. Viele der Kinder sprechen bis zum Eintritt in die Schule aber nur Kreolisch und werden durch diese Sprachbarriere oftmals zu „Fremden im eigenen Land“. Nur mit einem nachhaltigen Konzept könne man den Kindern helfen. Dazu gehören auch ausgebildete Pädagogen, die im Kindergarten unterrichten.

Langfristiges Projekt
Neben dem Bau des Kindergartens, der im Rahmen eines Projektes von der Uni Innsbruck geplant wird, steht somit auch die pädagogische Betreuung der Kleinen im Kindergarten selbst im Vordergrund.. Unter Einbindung der Eltern und der näheren Umgebung ist es zudem geplant, dass sich der Kindergarten durch Anbau eigener Nahrungsmittel selbst versorgt.

Verlässliches Netzwerk vor Ort
„Ein besonderes Anliegen ist es uns, dass die Spendengelder wirklich zu 100% zweckgebunden verwendet werden und auch dort ankommen, wo Hilfe benötigt wird“, sagt Birgit Scharler aus Saalfelden. Die Mutter zweier Kinder ist ebenfalls Mitglied bei „Hand in Hand mit Haiti“. Dies sei vor allem dadurch gesichert, da Obmann Real Piard in Cayes Camp Perrine über ein sehr gutes Netzwerk aus zuverlässigen Menschen verfügt. Zu dem Team gehört unter anderem auch Fabienne Piard, sie arbeitet im Unterrichtsministerium in Port au Prince in der Abteilung für Vorschulerziehung. Zurzeit ist ihr Ministerium in einem Zelt untergebracht…

Jeanine Celine und Hans Nerbl dokumentierten ihre Reise in das von blankem Chaos geprägten Haiti mit zahlreichen Fotos und einem Film. Trotz ihres täglichen Überlebenskampfes strahlen die Menschen Lebensfreude und Herzlichkeit aus. „Viele Menschen bei uns wissen es gar nicht zu schätzen, wie gut es ihnen bei uns hier, im Paradies, geht. Wir zerbrechen uns über Kleinigkeiten den Kopf, während die Menschen dort in Elend leben müssen, das sollte einem schon zu denken geben“, sagt Birgit Scharler.

Es wird Geld gesammelt
Die ersten Schritte, um das Projekt „Kindergarten“ in Cayes Camp Perrine umzusetzen, konnten auf jeden Fall schon gesetzt werden. Während in Haiti bereits ein Grundstück für den Bau gefunden wurde, sammeln die Vereinsmitglieder hierzulande Geld. So haben etwa Schüler schon Aktionen gestartet um „Hand in Hand mit Haiti“ zu unterstützen. Auch auf Adventmärkten wollen die Vereinsmitglieder für ihr ehrgeiziges Projekt Geld sammeln. Denn umsetzen kann man ein Projekt wie dieses nur mit gemeinsamen Kräften, also „Hand in Hand“.

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Spenden auch Sie
Hand in Hand mit Haiti
Kontonummer 40590341
BLZ 20404
Salzburger Sparkasse
IBAN: AT512040400040590341
BIC/Swift Code: SBGSAT2SXXX

Mehr Informationen
www.handinhandmithaiti.blogspot.com

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Das Elend in Haiti
’ Haiti ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre mit dem geringsten Pro-Kopf-Einkommen Lateinamerikas. Von den rund neun Millionen Einwohnern leben über 65% unter der absoluten Armutsgrenze. Die Hälfte der Bevölkerung ist unterernährt. Die Analphabetenquote liegt bei 50%.

’ Am 12. Jänner 2010, um 16.53 Uhr Ortszeit, wurde Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7 erschüttert. Mindestens 220.000 Menschen starben. Mehr als 1,1 Millionen Menschen leben seither in Notunterkünften. Bis heute herrscht in dem Land das blanke Chaos, zudem kämpfen die Einwohner gegen die Coleraepidemie.

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