Schlüpfrige Einladung
Schmitten: Zahlreiche Besucher bei „Geile Gedichte“
ZELL AM SEE. „Was ist denn das für eine Geschichte?“, wunderten sich viele über die kühn gestaltete Einladung. Mutmaßte man doch, eine Werbesendung eines großen Dessous-Herstellers erhalten zu haben, entdeckte man dann auf den zweiten Blick doch die Schmitten als Absender. Und so folgten viele Fans brav der Einladung auf den Gipfel zu einer gar nicht so braven Veranstaltung im Schmitten Café. Kurz erklärt: die Geilen Gedichte sind ein literarischer Streifzug rund um die „schönste Sache der Welt“. Klassiker wie Heinriche Heine, J. W. v. Goethe, Bert Brecht, Ernst Jandl und viele mehr brachten ihre erotischen Gedanken zu Papier.
300 Jahre Literatur
In Szene gesetzt wurde dieser Streifzug durch 300 Jahre Literatur letzten Freitag von der Schauspielerin Susanne Czepl-Zrost und den beiden Vollblut-Musikern Christoph Lindenbauer (Bassgeige, Perkussion) und Anselm Oberhummer (Flöten, Perkussion) am Schmitten-Gipfel im kleinen Café. Die Schauspielerin balancierte während der 70-minütigen Performance zwischen Zeigen und Verstecken, Gewähren und Verweigern, Hingeben und Zurückziehen. Die Musiker agierten als musi-erotisches Freispiel-Duo und kommentierten ironisiert aus Männersicht. Das Publikum klebte an den Lippen der Schauspielerin, als wäre der Kirchenbann auf erotische Kunst gerade erst aufgehoben worden.
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