LFS Bruck zeigt, wie's geht
Was man mit Hanf alles machen kann...
Wer hier zunächst an Drogen denkt, hat nicht gut aufgepasst: Hanf ist eine alte Kulturpflanze – und so gesund.
BRUCK. Die Kulturpflanze Hanf kann mehr – das zeigen die Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Bruck, die gemeinsam im Unterricht eine breite Palette an Hanf-Produkten produzieren und Blätter und Blüten dabei gekonnt veredeln. Auf den ersten Blick überrascht die Grundzutat – dabei präsentiert sich der vielseitige Hanf als wahres Lebens(wunder)mittel, mit Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, B-Vitaminen und allen neun essenziellen Aminosäuren.
Innovative Produkte
In den modernen Verarbeitungsräumen der LFS werden Brot, Butter, Käse, Honig und sogar Bier hergestellt – alles mit Hanfsamen, -mehl oder Blüten verfeinert. Die Rohstoffe dazu werden in Bruck produziert.
„Damit wollen wir die Innovationsfähigkeit der jungen Leute fördern und sie inspirieren, sich auch im eignen Betrieb auf neue Produkte zu spezialisieren“,
so Fachlehrerin Erika Kendlbacher zur Wahl des unorthodoxen "Superfoods".
Mit großem Eifer zaubern die Schülerinnen Joghurt mit Hanfmüsli oder Mozarella mit Hanfsamen. Anna Innerhofer aus der zweiten Klasse knetet Hanfmehl in einen Brotteig,
„weil das dem Brot eine besondere Farbe gibt“. „Und gesünder ist es dann auch“,
betont Schulfreundin Anna Hollaus. Im Ofen backen während dessen bereits Weckerl und Zöpfe und verströmen dabei das angenehme Hanf-Aroma.
Highlight Hanf-Bier
Aber auch biertechnisch lässt sich der vielseitige Hanf verarbeiten – der erste Hinweis darauf ist das Klingen der Flaschen, die vor dem Bierbrauen für die Abfüllung gewaschen werden. Der Gerstensaft wird hier zum Hanfsaft.
„Wir ersetzen einen Teil des Hopfens mit Hanfblüten, das ist gut für den Geschmack“,
sagt Daniel Nothdurfter aus der dritten Klasse und Fachlehrerin Anna Schwaiger betont, dass die Schüler sogar den Hopfen und den Hanf auf einem Versuchsfeld selbst angebaut haben.
Rohstoffe vom eigenen Betrieb
Aufmerksam auf die vielfältigen Möglichkeiten, mit Hanf Lebensmittel zu verfeinern wurde Fachlehrerin Erika Kendlbacher bei einer Exkursion zu einem Hanfbauern in Osttirol.
„Anfangs wollte ich den Hanf für neue Milchprodukte und Käsesorten verwenden. Dann sind nach und nach Kolleginnen und Kollegen mit weiteren Vorschlägen auf mich zugekommen. Jetzt ist es eine ganze Palette an Spezialitäten geworden, die wir im Praxisunterricht herstellen“,
so die Fachlehrerin begeistert.
369 Schülerinnen und Schüler sind derzeit an der landwirtschaftlichen Fachschule Bruck. Seit fast 100 Jahren – 2024 wird das runde Jubiläum gebührend gefeiert – werden im Pinzgau praxisnah junge Salzburgerinnen und Salzburger ausgebildet, 369 sind es momentan. Immer auf die Zukunft ausgerichtet und mit dem Blick auf Innovation.
„Es stimmt schon was man hier so sagt, es ist eine Schule fürs Leben“,
so Viktoria Auer aus der zweiten Klasse.
„Ich bekomme so viele Ideen für zu Hause mit, die wir im eigenen Gasthaus und der Zimmervermietung umsetzen können.“
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