Aus der Not entstand ein österreichweit einzigartiges Vorzeigemodell

Freude  bei Susanne Harms, Silvia Schratl, Bianca Lackner und Barbara Altenberger: Sie haben soeben erfahren, dass die Finanzierung des Zentrums weiterhin abgesichert ist. „Das ist eine tolle Sache für die Frauen in der Region.“
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  • Freude bei Susanne Harms, Silvia Schratl, Bianca Lackner und Barbara Altenberger: Sie haben soeben erfahren, dass die Finanzierung des Zentrums weiterhin abgesichert ist. „Das ist eine tolle Sache für die Frauen in der Region.“
  • hochgeladen von Christa Nothdurfter

MITTERSILL. Mitte März 2010 öffnete das Hebammenzentrum in Mittersill seine Pforten. Die nunmehr gezogene Bilanz kann sich sehen lassen: Das Team mit vier Mitarbeiterinnen absolvierte bisher rund 1.500 Beratungsgespräche und fast 200 Hausbesuche. Was als Oberpinzgauer Pilotprojekt für vorerst ein Jahr startete, wurde zum Vorzeigemodell, dessen Finanzierung die zuständige Landesrätin Erika Scharer auch für die Zukunft zusichert. Zudem möchte Scharer das Ganze auch anderen ländlichen Regionen Österreichs ans Herz legen.

Gegründet wurde das Hebammenzentrum vor einem traurigen Hintergrund: Wegen viel zu schwacher Auslastung und daraus resultierender gesetzlicher Notwendigkeit musste die Geburtenstation im Mittersiller Krankenhaus geschlossen werden. In der Bevölkerung gingen die Wogen hoch, seitens der Politik gab es heftige Angriffe, Schuldzuweisungen und teils wenig hilfreiche Lösungsvorschläge.

Kostenloses Angebot
Letztendlich und unter Miteinbeziehung der Meinungen der betroffenen Hebammen entschieden sich das Land bzw. die zuständige Landesrätin Erika Scharer (SPÖ) für das nunmehrige Zentrum. Das kostenlose Angebot steht den Frauen rund um die Uhr zur Verfügung.

Umfassendes Leistungsspektrum
Das Leistungsspektrum ist umfassend und reicht von der Betreuung in der Schwangerschaft über die Möglichkeit der Hebammenbegleitung im Rotkreuz-Wagen in das jeweils ausgewählte Krankenhaus bis hin zur Nachbetreuung von Müttern und ihren Babys. Neu in das Konzept aufgenommene Möglichkeiten sind dabei Gelbsuchtkontrollen und Hörscreenings bei den Neugeborenen.

In die Familien integriert
Das Hebammen-Team mit Barbara Altenberger, Susanne Harms, Bianca Lackner und Silvia Schratl freut sich enorm über den Zuspruch für „ihr“ Zentrum. Bianca Lackner: „Das erste Jahr war organisatorisch sehr turbulent, aber es hat sich alles sehr sehr positiv entwickelt. Wir erhalten ein tolles Feedback und die Frauen genießen das kostenlose Rundum-Angebot sehr. Besonders willkommen sind auch unsere Hausbesuche und wir werden oft in die Familien integriert. Immer wieder rufen auch Frauen aus weiter entfernten Gemeinden an, die unsere Angebote nutzen möchten.“ Ob sie das dürfen? Dazu Bianca Lackner: „Jede Frau, die möchte, ist uns hier willkommen. Aber bei unseren Hausbesuchen mussten wir uns auf die Region zwischen Krimml und Zell am See beschränken.“

„Wir sind noch viel dankbarer“
Was die Hebammenbegleitung in den Rotkreuz-Fahrzeugen betrifft, zeigt sich Stefan Herbst vom Roten Kreuz begeistert: „Wenn die Hebammen sagen, sie sind dankbar für diese Möglichkeit, sage ich, dass, dass wir noch viel dankbarer darüber sind. Uns fehlt bei Geburten natürlich die Routine.“

Eine der größten bestehenden Ängste im Vorfeld - nämlich jene, dass die Oberpinzgauer Babys im Rettungsauto auf die Welt kommen werden - hat sich bisher übrigens nicht bestätigt. Bisher haben es noch alle Mütter zur Geburt in das von ihnen ausgesuchte Spital - hauptsächlich St. Johann/Tirol, Zell am See oder Schwarzach - geschafft.

Landesrätin Erika Scharer zum Hebammenzentrum: „Es ist wirklich eine Freude zu sehen, wie prächtig sich alles entwickelt hat. Das Konzept ist einzigartig und das Geld dafür bestens angelegt. Ich werde es bei der Gesundheitslandesräte-Konferenz vorstellen, weil es so sinnvoll und nachahmenswert ist. Das Mittersiller Hebammenzentrum ist österreichweit derzeit ja noch einzigartig.“ Scharer hob auch die gute Zusammenarbeit der Mittersiller Hebammen und dem Team der Geburtenstation im KH Zell am See hervor. Bei den Dienstbesprechungen ist immer jemand von der jeweils anderen Institution mit dabei. Das bestätigt auch Dr. Oliver Preyer, der leitende Oberarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Zeller Spital.

Lob von jungen Müttern
Zur Bilanz-Präsentation waren auch zwei junge Oberpinzgauer Mütter ausgerückt, Eva Gschwandtner aus Hollersbach und Sonja Kaiser aus Neukirchen. Beide lobten neben dem umfangreichen Angebot besonders die Hausbesuche sowie die herzlich-liebevolle Betreuung in der Mittersiller Hebammenstation.

Freude  bei Susanne Harms, Silvia Schratl, Bianca Lackner und Barbara Altenberger: Sie haben soeben erfahren, dass die Finanzierung des Zentrums weiterhin abgesichert ist. „Das ist eine tolle Sache für die Frauen in der Region.“
Zufriedene Gesichter: Stefan Herbst (GF Rotes Kreuz Pinzgau), Hebamme Bianca Lackner, LR Erika Scharer (SPÖ), Dr. Oliver Preyer (KH Zell am See)
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