Letzte Ruhestätte ohne Grabstelle

Diakon Johannes Dürlinger, Stadtpfarrer Christian Schreilechner, Andreas Domby, evangelischer Pfarrer.
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ZELL AM SEE. Selbst Bestattungsrituale, die über Jahrhunderte mehr oder weniger gleich abgelaufen sind, unterliegen offensichtlich dem Zeitgeist. Waren noch bis vor wenigen Jahren Urnenbeisetzungen kaum üblich, ist die Einäscherung inzwischen selbstverständlich geworden und wird bereits häufiger angewendet als die herkömmliche Beerdigung.

Würdevoller Platz

Viele Gemeinden reagierten darauf mit dem Bau von Urnenwänden bzw. entsprechenden Stätten zur Beisetzung von Urnen. Nun geht der Trend in Richtung Naturbestattungen. Verstorbene, die sich für diese Form entscheiden, erhalten keine eigene Grabstelle. Zell am See ist die erste Pinzgauer Gemeinde, die Naturbestattungen anbietet. "Es besteht eine starke Nachfrage", erklärt Gemeindevertreterin Kathrin Wimmer (SPÖ) bei der Eröffnung der letzten Ruhestätte. Sie arbeitet im Seniorenheim und hat der Stadt vorgeschlagen, ein derartiges Angebot zu schaffen. "Für unsere Bewohner spielt der finanzielle Aspekt eine große Rolle, man will die Angehörigen nicht mit hohen Begräbniskosten belasten. Dieser Generation ist auch sehr wichtig, dass ein Grab gepflegt wird. Oft gibt es aber keine Verwandten mehr, die das übernehmen könnten oder sie wohnen weit weg. Die Möglichkeit einer würdevollen Bestattung in der Natur, wo keine Grabstelle betreut werden muss, ist daher vielen Senioren ein Anliegen", so Wimmer.

Gestaltet wurde das rund 3440 m² große Areal von Sandra Faistauer von "Garten à la carte". Es wurde gerodet, befestigt und bepflanzt und es gibt bereits einige markante Objekte, wie das Eingangstor aus Metall und eine Himmelsleiter. Manches ist aber noch nicht fertiggestellt, wie z. B. die Sitzbänke zum Ruhen. Die Beisetzung der Urne erfolgt nach der Verabschiedung in der Friedhofskapelle ohne die Trauergesellschaft. Der Platz, wo sie bestattet wird, ist anonym und wird nicht gekennzeichnet.

Erinnerung bewahren

Es besteht aber die Möglichkeit, ein Namensschild an einem Eisengitter beim Eingangstor anbringen zu lassen, der Verstorbene entscheidet selber, ob er das möchte. Stadtpfarrer Christian Schreilechner empfiehlt, das zu nutzen. "Jeder Mensch verdient es, in Erinnerung zu bleiben. Dinge ändern sich, wir wissen nicht, ob die Situation in 50 Jahren nicht wieder ganz anders ist und eine andere Einstellung vorherrscht." Gemäß des Ritus der katholischen Kirche zieht er persönlich traditionelle Erdbestattungen vor. Er finde es zwar gut, dass es die Möglichkeit der Naturbestattung gibt, werde dafür aber keine Werbung machen, so Schreilechner. Der Geistliche hat für seine eigene letzte Ruhe noch keine Vorkehrungen getroffen. Im Gegensatz zu Bürgermeister Peter Padourek, der am Friedhof im Familiengrab beerdigt werden möchte und die Zeremonie schon genau festgelegt hat.

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Diakon Johannes Dürlinger, Stadtpfarrer Christian Schreilechner, Andreas Domby, evangelischer Pfarrer.
Vizebgm. Andreas Wimmreuter, Kathrin Wimmer, Sandra Faistauer, Petra Trauner, Bgm. Peter Padourek an der "Himmelspforte".
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