Theater
Wilde Sagengestalten treiben ihr Unwesen
Die Nibelungen findet man heutzutage keines Wegs am Rhein oder bei Worms, sie hat es 2019 ins Innergebirg nach St. Veit verschlagen.
ST. VEIT . Bald 20 Jahre machen die St. Veiter Theater, nicht nur das alltägliche, sondern ganz gewandt auf der Bühne. Auch dieses Jahr bringen sie wieder ein Stück auf die Freilichtbühne. Dieses Mal wird Worms einfach nach St. Veit verfrachtet und drei Hexen treiben ihren Schabernack bei den Nibelungen.
Sagenhafte Zeiten
"Wir dachten uns, es wäre an der Zeit für eine Sage, denn das hatten wir noch nie", sagt Günter Unterrainer, der gemeinsam mit Michael Bogner die Regie übernommen hat. Welches Stück es letztendlich wird, ist durch ein ungewöhnliches Auswahlverfahren zustande gekommen. "Wir sind eine Gruppe von 45 Darstellern. Das Stück wird dann eher danach gewählt, wer eine große oder kleine Rolle übernehmen will oder kann, also wieviele Schauspieler uns zur Verfügung stehen", lacht Unterrainer. Für die Nibelungen wird seit Anfang März geprobt. Die Rollenvergabe fand jedoch schon im November 2018 statt, damit die Schauspieler genug Zeit zum Textlernen haben. Dass diese Zeit genutzt wurde ist klar zu hören und zu sehen. Die St. Veiter bringen vollen Körpereinsatz. "Ich bin zwar der König, werde aber ganz schön durch die Gegend gewuzelt", lacht Gregor Hettegger, der den König Gunther gibt.
Hexenwerk hilft nicht viel
Drei "Hexen" lauern im mittelalterlichen Odenwald den Durchreisenden auf. Mit viel Hokuspokus verwirren sie ihnen die Sinne, verkaufen ihnen unnützes Zeug oder rauben sie aus. Doch sehr lukrativ ist der Job nicht. So beschließen sie, an die Burg Worms zu wechseln, um sich den sagenhaften Nibelungenschatz unter den Nagel zu reißen. Eine Hexe verkleidet sich als Dietrich von Bern, den sie gerade ausgeraubt haben, die zweite heuert als Knappe bei Siegfried an und die dritte wird Zofe Kriemhilds. Die drei sind immer dabei, auch als es schließlich nach Burg Isenstein geht, wo König Gunther um die schöne Brunhild wirbt. Doch den Schatz bekommen die drei Hexen trotzdem nicht, denn so witzig und auch zeitgemäß diese Freilichtfassung dahingaloppiert, das Ende ist so tragisch wie bekannt.
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