Durch Technik näher zum Menschen

v.l.n.r. Uniklinikum Salzburg Pflegedirektorin Magarete Hader, ÖGKV Präsidentin Ursula Frohner (Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband), Pflegedirektor der Landeskliniken St. Veit, Tamsweg und Hallein Karl Schwaiger und „The Humanoid Robot Pepper“ der Firma Humanizing Technologies. | Foto: wildbild, Herbert Rohrer
  • v.l.n.r. Uniklinikum Salzburg Pflegedirektorin Magarete Hader, ÖGKV Präsidentin Ursula Frohner (Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband), Pflegedirektor der Landeskliniken St. Veit, Tamsweg und Hallein Karl Schwaiger und „The Humanoid Robot Pepper“ der Firma Humanizing Technologies.
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ST. VEIT, SALZBURG (jb). "Coach Pepper" ist ein humanoider Roboter, der darauf programmiert ist, Menschen und deren Mimik wie Gestik zu analysieren und auf ihre Emotionszustände zu reagieren. Er wurde entwickelt, um „Roboter-Gefährte“ z.B. im Gesundheitswesen zu sein. Eingesetzt werden kann er als Unterstützung von Therapeuten bei demenzkranken Menschen. Ein anderes Beispiel dafür, wie Robotic und Digitalisierung in der Pflege zum Einsatz kommen können, ist eine Streichelrobbe, die demente Patienten beruhigt. Eine ausgefeilte Technik im Inneren des "Kuscheltieres" reagiert mit Augenaufschlag, Kopfdrehung und Piepsen auf Streicheleinheiten, Kuscheleien sowie die menschliche Stimme.

Alles über Patienten wissen

Aber die Technik in der Pflege kann auch, mit Hilfe der Analyse vieler Daten, die Chance auf eine verbesserte Diagnostik und Therapiemöglichkeit erhöhen. Dass die Pflege der Zukunft durch Robotic und Digitalisierung unterstützt wird, ist sicher. In welchem Maß das geschehen soll, darüber diskutierten Experten Anfang des Sommers beim Pflegesymposium in St. Veit (Pongau).

Mehr Individualität möglich

Gastredner war unter anderem Viktor Mayer-Schönberger, Professor in Oxford und Harvard: "Die Digitalisierung schafft eine verbesserte Diagnostik und verbesserte Therapiemöglichkeit, die viel stärker auf die Individualität des einzelnen Menschen eingehen kann. Das ist also das Ende des 'Durchschnittspatienten'." Damit sei aber keineswegs ein Ende der Menschlichkeit in der Pflege eingeläutet, denn: "Nähe und Individualität in Pflege und Medizin können durch die Daten und Einsichten noch stärker berücksichtigt werden“, so der Forscher.

Daheim leben mit Coach Pepper

Mit der Unterstützung durch Robotic und Digitalisierung könne auch einer landesweiten Problementwicklung entgegengesteuert werden: In ganz Österreich herrscht ein Pflegekräftemangel mit steigender Tendenz. Die Mehrheit der Österreicher wünscht sich außerdem ein möglichst langes und selbständiges Leben zu Hause. Hilfe und Unterstützung durch hauswirtschaftliche Unterstützungs- und Betreuungsdienste und in der Folge von professionellen Pflegekräften sind dafür erforderlich. Helfer wie "Coach Pepper" könnten diese Probleme abfedern. Wie weit solch Unterstützung gehen soll und, ob man damit Tür und Tor für eine menschenfreie Gesundheitsvorsorge öffnet, bietet Diskussionsstoff.

Kein Ersatz für Menschlichkeit

Professor Viktor Mayer-Schönberger sieht den Einsatz von Robotic jedenfalls entspannt: "Mit technischer Unterstützung können von den pflegenden Personen wieder mehr Gestaltungsmöglichkeit wahrgenommen werden und die menschliche Zuwendung steigt wieder, denn die Technologie unterstützt in der Pflege." Damit unterstreicht Mayer-Schönberger, dass künstliche Intelligenz den Menschen nie ersetzen wird. "‎Die Pflege ist ein unverzichtbarer Faktor für die Menschen, denn menschliche Berührung und Empathie kann durch nichts ersetzt werden. Hilfe durch technische Geräte ist jedoch auch in der Pflege willkommen, sofern digitale Technik und Roboter von den pflegebedürftigen Menschen als Unterstützung akzeptiert werden", sagt auch Karl Schwaiger, Pflegedirektor der Landeskliniken. "Coach Pepper" und weiteren digitalen Medien zur Unterstützung der Pflege werden am 20. Oktober bei der Pflegestraße im Europark präsentiert.

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