Covid-19
Gasteiner Heilstollen-Pause trifft das ganze Tal
Corona-bedingte Sperre von Patientenzuweisungen erzwingt Pause im Gasteiner Heilstollen bis 6. April 2021.
GASTEIN (rok). Der Gasteiner Heilstollen leistet für Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut essenzielle Dienste im Gesundheitsbereich. Jetzt steht mit dem frühzeitigen Saisonschluß ab 23. Oktober 2020 wegen der Corona-bedingten Sperre von Patientenzuweisungen der österreichischen Sozialversicherungsträger eine Pause bis 06. April 2021 bevor.
Für lange Sperre gerüstet
Die Nachrichten über den Gasteiner Heilstollen haben bei Vermietern und Bevölkerung im Gasteinertal die Wogen hochgehen lassen. Viele beherbergen seit Jahren Stammgäste, denen jetzt ein Teil der Saison genommen wird. Es trifft auch die meisten der bis zu 50 Mitarbeiter des regionalen Leitbetriebs.
Wir hoffen auf eine frühere Lösung mit der Sozialversicherungsträgern
Das grundsätzlich kerngesunde Unternehmen wird 2020 wirtschaftlich mit einem Verlust von 60% des Umsatzes stark getroffen und stellt sich auf den Worst-Case einer auch noch 2021 andauernden Corona-Krise ein. „Wir hoffen auf eine frühere Lösung mit der Sozialversicherung, rechnen aber mit einer Normalisierung im Sommer 2021.
Keine dauerhafte Schließung
Im schlimmsten Fall wollen wir auch noch für einen längeren Zeitraum dieser Sperre gerüstet sein“, erklärt Dipl.Ing. Christoph Köstinger und fügt auf die Frage der problematischen Gerüchte rund um die vorzeitige Schließung des Heilstollens hinzu: „Corona hat eine Ausnahmesituation geschaffen. Besonders auch im Geschäftsfeld „Kur“, das den Heilstollen, aber auch etliche andere Betriebe in Gastein existentiell betrifft. Für mich ist die mit dem Umgang zu Corona verbundene Angst vor Konflikten verständlich. Natürlich ist aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen trotzdem Rückhalt im Tal notwendig. Gerüchte verbreiten ist menschlich, aber letztlich schädlich. Das, was ich aus drittem Munde vernehmen musste, entbehrt jeder Grundlage oder ist wie so oft stark übertrieben. Wesentlich ist eine realistische Betrachtung und die ist weder schön zu reden noch schwarz zu malen. Es zählen die Fakten, gerade wenn die Wogen hochgehen.“ Zur Frage der Vermeidung krisenbedingter Kündigungen betont der Geschäftsführer: „Wir unterbrechen im Wesentlichen die Dienstverhältnisse einvernehmlich. Realistisch ist, dass ein paar Arbeitsplätze dauerhaft verloren gehen.
Chef zollt Mitarbeitern Respekt
“ Ein Geschäftsführer, der den Mitarbeitern nach den für alle Seiten belastenden Monaten Anerkennung zollt, hält fest: „Die Mitarbeiter haben mit Zusammenhalt und Motivation bis jetzt für einen koordinierten Ablauf im Gasteiner Heilstollen gesorgt und werden im Sinne von „Gemeinsam für den Heilstollen und seine Patienten“ auch künftig wieder für die Patienten und Gäste im Einsatz sein. Seit Anfang der 50er Jahre stärken wir Menschen in ihrer Gesundheit. Daran werden wir auch mit voller Kraft – in der Zeit nach Corona – wieder anknüpfen.“
Jederzeit für Öffnung bereit
Bei der Diskussion mit den Sozialversicherungsträgern sieht der Heilstollen den Kern der Thematik in deutlich unterschiedlichen Meinungen zu medizinischen Fragen seitens des Gasteiner Heilstollens und der Versicherungsträger. „Das ist der Kern der Problematik, trotz schwieriger Diskussion aber keinerlei persönlicher Konflikte, hoffen wir auf eine schnellere Lockerung der Corona-Maßnahmen und würden einer kurzfristigen Öffnung auch mit Jahresanfang bereit stehen um so auch der wirtschaftlichen Schieflage entgegen zu steuern. Wir sind ein gesundes Unternehmen wollen aber den Worst Case eine Fortsetzung der Maßnahmen im Jahr 2021 vermeiden“, bringt es Christoph Köstinger auf dem Punkt.
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