Meisterklasse der Dirigenten legte Absolventenkonzert in Bischofshofen ab

- <f>Kapellmeister Hois Rieger</f> mit der TMK Goldegg.
- Foto: Rieger
- hochgeladen von Alexander Holzmann
TMK Goldegg war Prüfungsorchester beim Dirigenten-Lehrgang ihres Kapellmeisters.
GOLDEGG. Mit dem Absolventenkonzert am Sonntag in Bischofs-hofen schlossen acht Dirigenten den praktischen Teil des Lehrgangs für Blasorchesterleitung am Tiroler Landeskonservatorium ab – darunter auch der Goldegger Kapellmeister Matthäus Rieger.
Welche Fertigkeiten vermittelt dieser Lehrgang für bereits aktive Kapellmeister?
MATTHÄUS RIEGER: Der Lehrgang zielt darauf ab, das Handwerk der Dirigenten zu verbessern. Die Teilnehmer sollen rein mit ihrem Dirigat ihre Vorstellungen stilgetreu umsetzen, ohne etwas erklären zu müssen. Sowohl bei zeitgenössischer als auch traditioneller Musik geht es darum, ausschließlich durch die Handführung zu zeigen, was man vom Orchester will. Das beginnt beim Erarbeiten einer eigenen Klangvorstellung, wenn man die Partitur zum ersten Mal sieht, und endet damit, dass diese umgesetzt wird. Außerdem erarbeiten die Kandidaten im Lehrgang das Thema Orchesterklang ausführlich – samt Akkordbalancen, Mischverhältnissen und Sitzordnung der Musiker.
Wo haben Sie in den zwei Jahren am meisten dazugelernt?
Beim Dirigieren und beim Auffassen der Partitur habe ich am meisten mitnehmen können. Als Kapellmeister soll man in die Tiefe der Partitur gehen, also Phrasierung, Artikulation, Balance und vieles mehr bewusst umsetzen. Auch die Literatur nationaler und internationaler Komponisten war ein prägender Punkt.
Warum ist die Fortbildung für Kapellmeister so wichtig?
Man muss den musikalischen Horizont stetig erweitern und mit neuer Literatur arbeiten. Ich wollte einfach dieses Wissen mitbekommen, um über den Tellerrand hinausschauen zu können. Meine Erwartungen an diesen Kurs haben sich zu 100 Prozent bestätigt.
Inwiefern profitiert die Ortskapelle künftig davon?
Für die Kapellen ist die Proben-effizienz besonders wertvoll. Man erreicht in kürzester Zeit sehr viel, ohne alles erklären zu müssen. Ein Kapellmeister muss wissen, wo er die Kapelle abzuholen hat. Insgesamt schafft man mit weniger Aufwand ein besseres Ergebnis.
Ihre TMK Goldegg hat das Absolventenkonzert aktiv mitgestaltet. Wie sehr ist die Kapelle bei so einem Projekt gefordert?
Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Ortskapelle ein Absolventenkonzert auf so hohem Niveau spielt. Durch den Schwierigkeitsgrad der Werke brauchte es eine intensive Vorbereitungsphase mit vielen gezielten Registerproben. Neben der anspruchsvollen Literatur sind auch die verschiedenen Dirigenten eine große Herausforderung – noch dazu, wenn man vor großem Publikum quasi in der Auslage sitzt. Im Endeffekt bringt so ein Projekt die Kapelle wieder weiter. Die Musiker lernen technisch, musikalisch und rhythmisch dazu, verbessern ihr Zusammenspiel und den Gesamtklang – so werden alle Parameter weiterentwickelt.
Jubiläumskonzert und Absolventenkonzert sind bereits geschafft, welche Highlights stehen heuer bei der TMK Goldegg noch an?
Wir freuen uns jetzt auf unsere alljährliche Platzkonzertsaison auf der Sonnenterrasse in Goldegg, Schwarzach und St. Veit. Uns ist es auch sehr wichtig, das Jugendorchester immer miteinzubinden.


Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.