Gynäkologie in Schwarzach
Nach den Kündigungen folgt Suche nach Lösungen

Im Klinikum Schwarzach kündigten vier Mediziner der Gynäkologie Abteilung. | Foto: KSK
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Nachdem am Kardinal Schwarzenberg Klinikum vier Mediziner – darunter auch der Primar – der Gynäkologie Abteilung gekündigt haben, sucht man nun nach Lösungen. Landesrat Christian Stöckl kritisiert unterdes die Kommunikation zwischen Krankenhaus und Land und will diese verbessern, um Engpässen entgegenzuwirken.

SCHWARZACH. Ende April kündigten am Krankenhaus in Schwarzach vier Mediziner der Gynäkologie-Abteilung. Der Primar und drei Fachärzte kehren dem Klinikum den Rücken – für die Gesundheitseinrichtung wird die Nachbesetzung eine Mammut-Aufgabe. Die Versorgung von gynäkologischen Notfällen sei laut Krankenhaus oberste Priorität und weiterhin sichergestellt. Landesrat Christian Stöckl, zuständig für Gesundheit, erklärte, dass es in ganz Europa im Fach Gynäkologie Personal-Probleme gäbe. Dem stimmt allerdings die Salzburger Ärztekammer nicht zu: Die Gynäkologie sei, was Spitäler betrifft, kein Mangelfach. 

"Die Einschätzung von Herrn Hutter von der Salzburger Ärztekammer kann ich nicht nachvollziehen. Es ist mir schleierhaft, wie er auf so eine Einschätzung kommt – denn sie ist auf jeden Fall falsch", weiß Landesrat Christian Stöckl.

Landesrat Christian Stöckl will die Kommunikation mit den Krankenhäusern verbessern.  | Foto: Franz Neumayr
  • Landesrat Christian Stöckl will die Kommunikation mit den Krankenhäusern verbessern.
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Lösungen gesucht

Vor Kurzem hatte aber auch das Krankenhaus in Tamsweg mit Personal-Knappheiten im selben Fach zu kämpfen und musste die Abteilung kurz schließen. Die Lage in Schwarzach sei nicht so extrem – Lösungsansätze habe man laut Landesrat Stöckl seit längerer Zeit im Visier und auch schon konkrete Schritte gesetzt: "Wir stehen seit längerer Zeit im Austausch mit dem Bund und versuchen an Universitäten mehr Studienplätze zu schaffen. Denn mehr Studierende führen zu mehr Ärzten und somit werden auch die Mangelfächer öfter besetzt. Doch unseren Forderungen ist man nur sporadisch nachgekommen. An der Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg konnten wir aber die Plätze für Studierende aber erhöhen", erklärt Stöckl weiter.

Gemeinsam stark

Die Erhöhung der Studienplätze ist aber nicht der einzige Lösungsansatz des Landes, um die Mangelfächer – wo laut Stöckl Gynäkologie aber auch die Kinder- und Jugendpsychologie oder die Pediatrie dazu gehören – dichter zu besetzen. "Dafür müssen wir die Häuser besser vernetzen, damit sie sich gegenseitig in Notsituationen helfen können. Gemeinsam lassen sich solche Dinge eben leichter ausgleichen als alleine", unterstreicht Stöckl.

"Uninformierter Landesrat"

Die Salzburger SPÖ wirft unterdessen dem Landesrat vor, zu schlecht informiert zu sein: "Christian Stöckl soll sich nicht in der Zeitung ärgern, er fühle sich nicht ordentlich informiert. Er soll aktiv an die Verantwortlichen herantreten und zu einem runden Tisch einladen. Es kann nicht sein, dass der Süden des Landes immer öfter mit Schwierigkeiten bei der Gesundheitsversorgung konfrontiert wird. Stöckl muss jetzt in die Gänge kommen“, kritisiert David Egger, Parteichef der Salzburger SPÖ.

Kommunikation ausbauen

Landesrat Stöckl selbst erklärt, in der Situation auf jeden Fall zu spät informiert worden zu sein und erst vom Umfeld im Pongau von der Kündigung des Primars der Gynäkologie mitbekommen zu haben: "Die Kommunikation in Richtung Land muss hier sicher besser werden. Ich muss nicht über jedes Detail Bescheid wissen, aber bei Schwierigkeiten und Engpässen bringt es nichts, etwas unter den Teppich zu kehren. Ich erwarte mir richtig informiert zu werden. Dann kann ich solche Dinge auch politisch mitdenken und schon im Vorhinein Lösungen vorbereiten."

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Im Klinikum Schwarzach kündigten vier Mediziner der Gynäkologie Abteilung. | Foto: KSK
Der Salzburger SPÖ-Chef David Egger kritisiert den "uninformierten" Landesrat Stöckl. | Foto: Arne Müseler
Landesrat Christian Stöckl will die Kommunikation mit den Krankenhäusern verbessern.  | Foto: Franz Neumayr
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