Nachtbus kommt mit Verspätung an
Die Lösung für das Problem des öffentlichen Nachtverkehrs im Pongau wird teurer als erwartet.
"Seit Dezember herrscht Stillstand in Sachen Nachtbusverbindung im Pongau. Es muss wieder gewährleistet werden, dass die Jungen vom Fortgehen sicher nach Hause kommen", klagt der Bezirksobmann der jungen Freiheitlichen, Kevin Entfellner. Im Dezember 2014 fuhr der "Nachtschwärmer" zwischen dem Salzach- und dem Ennspongau seine letzte Runde. Seither gibt es keine Nachtverbindung für Pongauer Partygäste mehr (das Bezirksblatt hat darüber ausführlich berichtet).
Unzufriedenheit auf allen Seiten
Grund für die Einstellung des Betriebes war die Unzufriedenheit bei Nutzern und Bürgermeistern. Schon im Dezember arbeiteten der Regionalverband bzw. der Pongau-Takt und die Bürgermeister an einem neuen Konzept, das nicht mehr an "Standard-Bussen" und langen Strecken orientiert sein sollte. Ruftaxis wurden als Lösung anvisiert.
"Gefällt mir"
Auch die Jugend formierte sich und verlangte ihren Nachtschwärmer zurück. "Auf der Facebook Seite 'Rettet den Pongauer Nachtschwärmer' sieht man, wie wichtig für die Pongauer die Nachtmobilität ist", sagt der Jugendbeauftragter der Stadtgemeinde Radstadt, Julian Kulti und verweist auf über 700 'Gefällt mir'. "Darum möchte ich nochmal an die Gemeinden und Verantwortlichen appellieren, die Umsetzung für unsere Sicherheit voranzutreiben", schließt sich Kevin Entfellner an.
Kosten verzögern Umsetzung
"Von Untätigkeit kann keine Rede sein", wehrt sich Stephan Maurer vom Regionalverband. Wir haben gerade eine Modellregion mit einem ähnlich System besucht." Konkret geht es dabei um Rufbusse, die wochentags für Berufstätige sowie Menschen in Aus- und Weiterbildung oder am Wochenende für Partygäste nutzbar sind. "Wir wollen damit Mobiliät im Pongau ab 18.30 sicherstellen. Das wird aber eine halbe Million Euro pro Jahr kosten – mehr als doppelt so viel wie der Nachtschwärmer seiner Zeit." Die Finanzierung durch das Land und die Gemeinden steht aber noch nicht und auch einige Rechtsfragen gilt es noch zu klären. "Daher wird sich der angekündigte Testbetrieb auf Ende 2015, Anfang 2016 verzögern. Wir wollen eine gute und dauerhafte Lösung für alle Nutzer und Gemeinden. Das braucht eben seine Zeit", schließt Maurer
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