Gerald Valentin von der Landesgeologie
Salzburgs Gletscher schwinden dahin

Gerald Valentin vom Landesgeologischer Dienst (Land Salzburg) auf dem Ödenwinkelkees bei der Permafrostforschung. | Foto: Land Salzburg
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  • Gerald Valentin vom Landesgeologischer Dienst (Land Salzburg) auf dem Ödenwinkelkees bei der Permafrostforschung.
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Das Hochgebirge in Salzburg ist in Bewegung. Stabilität verliert es vor allem durch das Abschmelzen der Gletscher. Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst des Landes Salzburg warnt vor häufigeren Extremwetterereignissen.

SALZBURG. "Eis und Permafrost halten Felsen und loses Material zusammen. Fallen sie weg, geraten Millionen an Kubikmetern Gestein und Geröll in Bewegung", warnt Gerald Valentin vom Landesgeologischen Dienst. Diese Warnung birgt eine bedrohliche Wahrheit: Die Berge, die uns einst Schutz boten, geraten nun selbst in Bewegung.

Effekte verstärken sich

In den vergangenen Jahren hat sich das Phänomen des Klimawandels drastisch manifestiert, insbesondere im Alpenraum. Salzburg steht an vorderster Front dieses Kampfes gegen die Natur. Die Zahlen sprechen für sich: Seit 2022 haben die österreichischen Gletscher durchschnittlich fast 30 Meter ihrer Länge verloren. Eine Bilanz, die sich auch in den kommenden Jahren nicht verbessern wird.

Der Klimawandel macht sich nicht nur durch schwindende Eisflächen bemerkbar, sondern auch durch einen dramatischen Anstieg von Hochwasserereignissen. Landesrat Josef Schwaiger betont die steigende Notwendigkeit des Katastrophenfonds, der bereits jetzt häufiger in Anspruch genommen werden muss. "Die Fälle, die wir pro Jahr bearbeiten, haben sich verdreifacht", erklärt er.

Landesrat Josef Schwaiger besuchte Betroffene im Raurisertal nach den Überschwemmungen und macht sich ein Bild von den enormen Schäden vor Ort. Im Bild v.l.: Betroffener Landwirt Anton Mühltaler (Moosreitbauer), Bürgermeister Peter Loitfellner (Rauris), Landesrat Josef Schwaiger und Martin Zopp (Land Salzburg) | Foto: Land Salzburg/Büro Schwaiger
  • Landesrat Josef Schwaiger besuchte Betroffene im Raurisertal nach den Überschwemmungen und macht sich ein Bild von den enormen Schäden vor Ort. Im Bild v.l.: Betroffener Landwirt Anton Mühltaler (Moosreitbauer), Bürgermeister Peter Loitfellner (Rauris), Landesrat Josef Schwaiger und Martin Zopp (Land Salzburg)
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Auswirkungen jetzt schon spürbar

Die Forschung rückt in den Fokus, um die Auswirkungen dieses dramatischen Wandels besser zu verstehen. Die Prognosen sind düster: Experten gehen davon aus, dass in 50 Jahren nur noch vereinzelte Gletscherreste in Österreich zu finden sein werden. Doch das Wissen darüber könnte der Schlüssel sein, um den Lebensraum zu schützen und sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Doch die Veränderungen machen sich bereits jetzt bemerkbar. Der Rückzug der Gletscher beeinflusst nicht nur die Landschaft, sondern auch den Alltag der Menschen. Wanderwege mussten gesperrt werden, Schutzhütten klagen über Wassermangel und die Hochwassergefahr im Tal steigt rapide an.

Rauris nach dem Unwetter am 28. August. Im Bild der Damm und das Rückhaltebecken, die beide Rauris geschützt haben. Der Ort und der Ortsteil Wörth wären sonst massiv betroffen gewesen. | Foto: Land Salzburg/Franz Schwaighofer
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Hochwassergefahr

Besonders alarmierend ist die Prognose, dass zukünftige Sommerniederschläge sich auf wenige, aber intensive Ereignisse konzentrieren werden. Der Regen, der einst von Eis und Firn aufgesogen wurde, fällt nun auf blanken Fels und erreicht das Tal unmittelbar, was die Hochwassergefahr weiter erhöht.

Ein weiteres Forschungsfeld sind die neu entstehenden Gletscherseen, die eine potenzielle Gefahr darstellen. Experten befassen sich intensiv mit der Frage, ob ein Bruch der Seeschwelle zu schnellen Abflüssen führen könnte und welche Risiken damit verbunden sind.

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Tiefe Furchen und die riesige Geröll Lawine oberhalb von Kolm Saigurn ausgelöst durch den Starkregen und den auftauenden Permafrost. | Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
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