Selbsthilfe
"Wir sind es den Menschen schuldig offen zu bleiben"

Raffaela Uggowitzer, Sabine Wallner, Sabine Geistlinger, und Sabine Eberhardt sind für die Selbsthilfegruppen da. | Foto: Europark/Wildbild
  • Raffaela Uggowitzer, Sabine Wallner, Sabine Geistlinger, und Sabine Eberhardt sind für die Selbsthilfegruppen da.
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Im vergangenen Jahr war es für Selbsthilfegruppen nicht möglich sich persönlich zu treffen, ein Umstand der viele zusätzlich belastet hat. Jetzt im April können Treffen unter strengen Auflagen wieder stattfinden.

SCHWARZACH. Die Einschränkungen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen haben im vergangenen Jahr auch die Pongauer Selbsthilfegruppen hart getroffen. Ein Jahr lang waren die für viele Menschen wichtigen Treffen nur virtuell möglich und auch das oft nur mit Schwierigkeiten. Mit Anfang April erlaubt es das Gesetz den Mitgliedern von Selbsthilfegruppen, sich wieder persönlich zu treffen. "Wir haben jetzt einige Gruppen, die unbedingt wieder loslegen möchten und sich sehr freuen, dass sie sich wieder sehen können", sagt Sabine Geistlinger, Geschäftsführerin des Dachverbands Selbsthilfe Salzburg. Einen Wunsch, den der Verband seinen Gruppen gerne erfüllen möchte und Unterstützung bei dem administrativen Mehraufwand bietet.

Mit Sicherheit treffen

"Unsere Sprecher werden jetzt zu Managern", fasst Geistlinger die Aufgaben, die den Organisatoren bevorstehen, zusammen. Da für die Teilnehmer der Treffen die abendliche Ausgangssperre aufgehoben wird, müssen nun Bestätigungen vom Dachverband ausgegeben werden. "Unsere Gruppen treffen sich oftmals um 18 Uhr und wenn sie um 20 Uhr noch nicht fertig sind, braucht es diesen Nachweis", erklärt die Geschäftsführerin. Zusätzlich zu den Formularen und Bestätigungen stellt der Verband seinen Gruppen FFP2 Masken, Fieberthermometer und Selbsttests zur Verfügung. Auch die Kosten für Desinfektionsmittel können beim Verband eingereicht werden. Ein organisatorischer Kraftakt, der im Pongau zur Zeit von Sabine Wallner mit Hilfe aus Salzburg gestemmt wird. Zwei Auflagen, die der Dachverband von den Gruppenmitgliedern einfordert, ist das Tragen von FFP2 Masken – sowohl innen als auch außen – und die Zwei-Meter-Abstandsregel einzuhalten. Weiters wird die Vorlage von negativen Testergebnissen empfohlen, ein PCR-Test ist 72 Stunden gülitg, ein Antigen Schnelltest gilt 48 Stunden und ein Selbsttest kann innerhalb von 24 Stunden gelten. Alternativ könne auch ein Anti-Körpertest vorgewiesen werden.

Online ist ein Hindernis

Ein Aufwand, den noch nicht alle Gruppen bereit sind auf sich zu nehmen. Dennoch sei der Wunsch, sich persönlich von Angesicht zu Angesicht zu treffen, sehr stark. "Die Menschen lechzen nur danach, dass sie sich austauschen können zu ihren Themen. Da kommen einem fast die Tränen, muss man sagen", sagt Geistlinger. Auch der Austausch über das Erleben der Corona-krise sei für die Mitglieder sehr wichtig. Zwar hätten viele engagierte Sprecher via Telefon oder Videochat den Kontakt zu ihren Gruppen aufrecht erhalten, doch sei da immer eine Barriere bei den Gesprächen.

"Wir halten offen"

Das Büro der Selbsthilfe in Schwarzach, das Anlaufstelle für das gesamte Innergebirge ist, hatte nur während des ersten Lockdowns für eine kurze Zeit geschlossen. "Wir halten unsere Büros offen. Wir machen nicht zu. Das sind wir allen unseren Patienten schuldig, dass sie eine Anlaufstelle haben", betont Geistlinger. Den Mitarbeitern der Selbsthilfe ist es wichtig Präsenz zu zeigen, in Zeiten, in denen sie nicht auf die Menschen zugehen können. Trotz Einhaltung aller Schutzmaßnahmen bittet der Verband Interessierte, sich einen Termin zu vereinbaren, aber "bei uns wird keinem die Tür gewiesen", sagt Geistlinger.

Diese Gruppen wollen im Innergebirg wieder starten:

  • Anonyme Alkoholiker
  • AHA Pongau (Angehörige helfen Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen
  • AHA Pinzgau (Angehörige helfen Angehörigen von psychisch erkrankten Menschen


Alles zum Thema Selbsthilfe finden Sie auf der Homepage des Dachverbandes.

Dachverband Selbsthilfe seit 15 Jahren im Innergebirg
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