Gespräch mit den Experten von DAfi
Chancen und Herausforderungen bei PV-Anlagen
Photovoltaik boomt in Österreich. Das zeigen allein die unzähligen Anträge bei der aktuellen Förderung des Bundes. Dabei profitieren natürlich auch Unternehmen. Wir sprachen mit den Experten der Firma DAfi aus Eben im Pongau über Chancen und Herausforderungen im PV-Bereich.
RADSTADT/EBEN/ÖSTERREICH. Hunderttausende in ganz Österreich hoffen derzeit auf eine Photovoltaik-Förderung des Bundes. Grundsätzlich dürfte der enorme derzeitige Ausbau viele Menschen positiv stimmen. Schließlich handelt es sich dabei um einen großen Schritt in Richtung erneuerbare Energie und Energiesouveränität. Doch mit dem enormen Ausbau an privaten Photovoltaik-Anlagen tun sich auch vielerlei Herausforderungen sowohl für Unternehmen als auch für die Infrastruktur auf. Über diese Sprachen wir mit den Geschäftsführern der Pongauer Photovoltaik-Firma DAFI, Hermann Buchsteiner und Matthias Fischbacher.
Voll im Trend
Wie der große Andrang auf die Förderungen zeigt, ist Photovoltaik gerade voll im Trend. 500 000 Personen stellten alleine letztes Jahr einen Antrag auf die PV-Förderung des Bundes. Beim ersten Termin des Jahres 2023 gab es sogar in der ersten Stunde schon 100.000 Anträge. Seitens des Bundes wurde der Fördertopf auch ordentlich vergrößert, auf 600 Millionen Euro. Auch das Land Salzburg fördert fleißig den Ausbau. Am 4. April startet auch wieder ein Fördercall für Großanlagen ab 100 KW. Mehr Infos zu den Förderungen findest du hier:
Die Gunst der Stunde
Wir sprachen vor Kurzem mit den beiden Geschäftsführern der Pongauer Elektronikfirma DAfi, Hermann Buchsteiner und Matthias Fischbacher. Grundsätzlich zeigten sich die beiden sehr optimistisch. In den letzten Jahren eröffnete das Unternehmen aus Eben ein weiteres Büro in Radstadt und eine Smartfox Vertriebsstelle in Köln. Auch eine größere Lagerhalle in Eben nennt das Unternehmen sein eigen. Diese Lagerkapazitäten werden aufgrund des enormen Andrangs auch benötigt.
Viele Herausforderungen
Die derzeitige Beliebtheit von Photovoltaik-Anlagen bringt jedoch auch seine Probleme mit sich. Wie uns Hermann Buchsteiner erklärte, ist das Unternehmen stark gefordert. Man ist in den letzten Jahren zwar auch personell gewachsen, trotzdem ist es nicht immer leicht, dem Ansturm standzuhalten. Rund um die Uhr läutet das Telefon. Ein enormer Arbeitsaufwand entsteht dabei auch aufgrund der verschiedenen Förderungen, da viele Kunden das Unternehmen mit der Abwicklung der Anträge beauftragen und sich die Förderbedingungen auch ständig ändern. Um den Arbeitsaufwand bewältigbar zu halten, setzt das Unternehmen auf stetige Innovation und Verbesserung.
Wie uns der zweite Geschäftsführer von DAfi, Matthias Fischbacher, erklärte, machen es natürlich auch die Lieferprobleme dem Unternehmen nicht immer leicht. Dem versucht man derzeit mit stark vergrößerten Lagerbeständen entgegenzuwirken. In der Lagerhalle des Unternehmens in Eben sind nun um ein Vielfaches mehr Photovoltaik-Panelle eingelagert als noch vor wenigen Jahren.
Fischbacher betont, dass auch auf die Stromnetzbetreiber die ein oder andere Herausforderung zukommen dürfte. Durch den starken Photovoltaik Ausbau und die Volatilität dieser Stromerzeugung (von 0 auf 100 je nach Wetter) kann das Stromnetz starken punktuellen Belastungen ausgesetzt werden, für die es nicht ausgelegt ist. Generell wurde das Netz natürlich mehr mit dem Gedanken gebaut, Strom zu den Haushalten zu bringen als umgekehrt. Hier wird es definitiv noch weitere Maßnahmen benötigen.
Ein weiterer Punkt, dessen technischer Lösung sich die Firma DAfi widmet, ist die möglichst komplette Nutzung des eigenen Stroms.
"Zwar fragen uns viele bei den derzeit hohen Einspeisungspreisen, warum sie möglichst viel von ihrem durch Photovoltaik erzeugten Strom selber nutzen sollten. Uns muss jedoch klar sein, dass auch wieder andere Zeiten kommen. Generell wäre es besser, wenn Haushalte möglichst viel von dem produzierten Strom selbst nutzen. Damit würde man auch das Netz entlasten", so Matthias Fischbacher.
Eine technische Lösung
Um dieses letzte Problem der Nutzung des selbstproduzierten Photovoltaik-Stroms zu lösen, hat die Firma DAfi das Produkt Smartfox entwickelt. Der Energiemanager sorgt für die möglichst sinnvolle Nutzung der gewonnenen Elektrizität und soll auch das Zusammenspiel zwischen Photovoltaik, Elektromobilität, Heizen-und Klimatisieren optimieren. Auch zur Koppelung von Stromspeichern und Wärmepumpen kann der Energiemanager genutzt werden.
Laut dem Unternehmen ermöglichst dies bereits für viele Haushalte die Nutzung von 98 % ihres Solarstroms. Außerdem soll sich der Energiemanager auch für Haushalte ohne PV-Anlagen lohnen, da er dabei hilft, Stromkosten einzusparen und sich auch dahingehend sehr schnell amortisieren soll.
Der Smartfox Energiemanager wurde vom Unternehmen DAfi aus Eben vor rund 15 Jahren entwickelt und seitdem auch weiterentwickelt. Vertrieben wird das Produkt in Deutschland seit Kurzem auch über eine eigene Vertriebsfirma in Köln (Smartfox GmbH). Der Vertrieb in Österreich und der Schweiz wird hingegen vom Pongau aus bewältigt.
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