Anselm Reiter: "Sägen-Präzision" trifft Holz

Bildhauer Anselm Reiter aus Purkersdorf bei der Arbeit an einer seiner vielen Holz-Skulpturen. | Foto: Elise Madl
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  • Bildhauer Anselm Reiter aus Purkersdorf bei der Arbeit an einer seiner vielen Holz-Skulpturen.
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PURKERSDORF. Schon Anselm Reiters Urgroßvater war Holzschnitzer und Schreiner und lernte ihm den ein oder anderen Kniff im Umgang mit Holz. Später besuchte er eine Schule gleich um's Eck seiner Großmutter – die Bildhauerschule in Hallstatt. Nun lebt und arbeitet er in Purkersdorf und stellt hier in Kürze seine Werke aus (siehe "Zur Sache").

Holz ist Hauptmaterial

"Holz als Material hat mich schon immer interessiert", erzählt Anselm Reiter. Für ihn als Bildhauer ist Holz nicht nur das Material, das man in Österreich am leichtesten bekommt. Auch die Infrastruktur eignet sich bestens zur Bearbeitung. "Ich hab schon auch gelernt Stein und Metall zu bearbeiten, und das mach ich auch, aber das Hauptmaterial ist Holz", erklärt der Künstler.
Er besuchte die Bildhauerschule in Hallstatt und machte dort die Meisterprüfung. Noch ist er kein hauptberuflicher Bildhauer, das ist jedoch das Ziel. Er schmunzelt: "Ich bin quasi 'k.u.k.-Bildhauer': Kunst und Kellnerei."

8 bis 130 Stunden pro Werk

An manchen Werken arbeitet er 8 Stunden, an manchen 130: "Das kommt auf Form, Größe und Details an", so Anselm Reiter. Herausfordernd an der Holz-Bildhauerei sind oft die Fragen nach Größe und Transport. So musste er z.B. bei einer Skulptur namens "Tumor" die Rohform schneiden, um es anschließend ein Jahr lang trocknen zu lassen. Erst danach konnte die Skulptur weiter bearbeitet werden. Am 29. April ist die 2,10 Meter hohe Skulptur "Tumor", die in Purkersdorf gewachsen und entstanden ist, nur eine von vielen hölzernen Highlights, die es im Shakespeare Pub zu sehen gibt.

Idee entsteht am Papier

Doch bevor an der Skulptur selbst gearbeitet wird, entsteht die Idee, erklärt der 32-Jährige: "Meistens plane ich das am Papier und suche mir dann den passenden Stamm dazu aus." Und das ist oft gar nicht so einfach: "Man muss die fertige Form eigentlich schon im Stamm sehen. Man muss auf das Material eingehen, auf jedes Detail." Geschnitten, geschnitzt und bearbeitet wird dann aus dem Baumstamm heraus, geleimt wird kaum. Dabei muss jeder Schnitt sitzen: "Man kann eine Skulptur schnell mal mit einem zu tiefen Schnitt von Grund auf zerstören", erklärt Anselm Reiter. Doch mit den Jahren wächst auch die Praxis – und die "Motorsägenpräzision", wie er selbst lächelnd formuliert. Denn: "Die Motorsäge kann wirklich ein präzises Werkzeug sein, man kann millimetergenau arbeiten – man muss sie nur zu handhaben wissen", und ebendas stellt Anselm Reiter bei seiner Vernissage in Kürze unter Beweis.

ZUR SACHE:

Anselm Reiter stellt seine Werke bei einer Vernissage im Shakespeare Pub in Purkersdorf aus – und zwar am 24. April ab 19 Uhr. Ausgesuchte Werke bleiben bis 31. April im Shakespeare Pub stehen.
Anselm Reiter, 1984 geboren, erhielt seine künstlerische Ausbildung an der Bildhauerschule in Hallstatt. Seit 2015 lebt er in Purkersdorf.

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