Auf einer Reise durch die Geschichte Pressbaums

Wilfried Hofhansl vor Pressbaums vermutlich ältestem Haus: Der heutige Gasthof Lindenhof wurde mehrmals umgebaut und erweitert. | Foto: Talkner
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PRESSBAUM (bt). "Von Ruhestand ist keine Rede. Zu viele Interessen müssen befriedigt werden", sagt Wilfried Hofhansl. Interessen wie die Malerei, aber besonders die Geschichte, der Hofhansl seit seinem Pensionsantritt vor zehn Jahren verfallen ist. Vor allem jener Pressbaums. Zu einem speziellen Projekt hat ihn das Fixelement "Damals&Heute" der Bezirksblätter inspiriert. Auch Hofhansl will einen Rückblick bieten: Er hat die Besiedlungsgeschichte seiner Gemeinde umfassend recherchiert und auf 55 Seiten festgehalten.

Ameisen als Zusatzeinkommen

Die Bezirksblätter haben sich bei einem Spaziergang mit dem 70-Jährigen auf eine Reise durch die Geschichte begeben.
Es heißt, nach der Ersten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1529 waren geflüchtete Wiener die Ersten, die im heutigen Pressbaum ansässig wurden. Aber erst nach der zweiten Türkenbelagerung im Jahr 1683 war der Holzbedarf so enorm, dass immer mehr Holzarbeiter angesiedelt wurden. Die Lebensbedingungen waren bescheiden. Die sogenannten "Hüttler" versuchten mit allen Mitteln etwas dazuzuverdienen. Ein typischer Nebenberuf war jener des "Ameispuppensammlers". Nach unserem fragenden Gesichtsausdruck, erklärt Wilfried Hofhansl: "In jeder gutbürgerlichen Stube stand ein Käfig mit Singvögeln. Die haben Futter gebraucht und so hat sich als Nebenberuf der Hüttler das Sammeln von Ameisenpuppen ergeben. Beeren und Pilze transportieren war problematisch, aber die Ameisenpuppen haben sie getrocknet und so nach Wien transportiert."

Treffen "beim Pressbaum"

Besonders fasziniert ist Wilfried Hofhansl von der Geschichte hinter Ortsnamen. Er erzählt, der Legende nach trafen sich die Einwohner für den Kirchengang nach Purkersdorf "beim Pressbaum". Das war ein für eine Mostpresse bestimmter, geschlägerter und nie abgeholter Baum. Im Jahr 1713 wütete abermals die Pest in Purkersdorf, weshalb die Einwohner ihren Ort nicht verlassen durften. Daher errichteten sie eine eigene Kapelle. "Dies führte zum heutigen Ortszentrum."

Nostalgie wird vertrieben

Doch welcher Mann recherchiert die Besiedlungsgeschichte bis ins kleinste Detail? Ein Mann mit dem Motto: "Alles wird weniger, wenn man es teilt, nur Wissen nicht." Und ein Mann, der die Entwicklung Pressbaums durchaus kritisch betrachtet. "Wenn ich es mir leisten kann, dann kaufe ich mir in der Einschicht einen Grund und baue ein Häusl. 40 Jahre später sitzen die Leute in ihren Keuschen und können nicht mehr Fahren. Nahversorgung gibt es nicht. Ich sehe ein großes Problem."
Unser Spaziergang führt am vermutlich ältesten Haus des Ortes vorbei, dem heutigen Restaurant Lindenhof. Zwischen Rathaus und Tankstelle wird Hofhansl sentimental. "Die wenigen nostalgischen Sehenswürdigkeiten, die es gegeben hat, sind mittlerweile weg. Das wäre eine Chance ein Museum einzurichten", rät er in Bezug auf jenes Haus mit der Aufschrift "Zum Pressbaum“.

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