Eine Erleuchtung für Purkersdorf

Gabriela Benesch und Erich Furrer freuen sich auf die NÖ-Premiere beim Kulturverein "Die Bühne" Purkersdorf. | Foto: www.beneschfurrer.com
  • Gabriela Benesch und Erich Furrer freuen sich auf die NÖ-Premiere beim Kulturverein "Die Bühne" Purkersdorf.
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Das Comedy-Duo Gabriela Benesch und Erich Furrer im Gespräch mit den Bezirksblättern.

Frau Benesch, Herr Furrer, am 18. April haben Sie in Purkersdorf Premiere mit ihrem neuen Programm. Was dürfen wir erwarten?
Gabriela Benesch: "Einen rasanten temporeichen Abend in der Purkersdorfer Bühne mit vielen Überraschungen, viel Freude, sehr viel Humor und Komik. Außerdem gibt es bei 'Hilfe, wir sind erleuchtet!' ein paar interessante Erkenntnisse, mit denen unser Publikum nach Hause gehen wird. Einfach kommen und anschauen, sich darauf einlassen, erleben und genießen!"
Erich Furrer: "Es ist aus der Seele, aus dem Herz, aus dem Bauch für die Seele, für das Herz und für den Bauch. Obendrüber und untendrunter ein bisschen Geist ist natürlich auch nie schädlich. Es geht im weitesten Sinne um die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Höherem, Tieferen, was ja Menschen ab einem gewissen Alter zu beschäftigen beginnt. Da begibt man sich auf die unterschiedlichsten Wege, die jeder von uns auch schon beschritten hat. Je ernsthafter der Weg ist, desto komischere Abenteuer bietet er."

Haben Sie Antworten für Sinnsuchende?
Benesch: "Ja, schon einige. Es werden auch ein paar Geheimnisse gelüftet."
Furrer: "Spannend ist, das jede Antwort auch eine nächste Frage in den Raum stellt. Wir machen keine Behauptungen oder Belehrungen. Es ist alles sehr inspirativ. Wir zeigen Möglichkeiten auf."

Auf Ihrem Plakat steht Comedy-Kabarett. Ist das kein Widerspruch?
Benesch: "Comedy ist für mich eine niveauvolle Unterhaltungsform, bei der auch Aspekte wie pantomimisches Spiel oder das Schaffen von Räumen dabei sind, die beim Kabarett nicht unbedingt auftauchen. Außerdem hat für mich Comedy nicht unbedingt den politischen Aspekt wie das traditionelle Wiener Kabarett. Wir machen kein politisches Kabarett, haben aber sozialkritische Aspekte drinnen, die wir über Komik – über Comedy – transportieren, damit man sie nehmen kann, damit man zuhören kann, damit man sich nicht belehrt fühlt und darüber lachen kann. Diese Mischung finde ich sehr spannend und sehr interessant."
Furrer: "Das ist eine Antwort, die richtig ist, aber es gibt für mich auch die Antwort, dass es keinen Unterschied zwischen Comedy und Kabarett gibt. Diese Begriffe verändern sich. Der Begriff Comedy hat in Österreich Einzug gehalten und das, was wir machen, hat beide Elemente. Du kannst das nicht trennen. Bei uns kommt die Doppelconférence genauso vor wie Muster der Stand-up-Comedy, wenn wir improvisieren. Daher haben wir uns für den Begriff 'Comedy-Kabarett' entschieden."

Benesch: "Zusätzlich muss ich als Schauspielerin sagen, dass man dem Publikum eine fundierte Ausbildung schuldig ist. Dazu gehört Sprache, ein Spiel, das man beherrscht und wenn man dann auch noch singen kann, ist das umso besser. Es gehört Qualität geboten. Ich bin kein Freund davon, dass sich Sexualtherapeuten, Ärzte oder Wirtschaftsvortragende auf eine Bühne stellen und Kabarettist nennen dürfen. Ich komme noch von der alten Schule. Ich habe bei Otto Schenk gelernt und noch mit diesen ganzen Schauspielern gearbeitet, die ihren Beruf wirklich können und die Profession beherrschen. Vielleicht sollte man einen neuen Ausdruck für Quereinsteiger erfinden. Oder man verlässt sich auf das Publikum, das ein Auge für Qualität hat."

Sie sind beide im Theater, im Film, im Fernsehen und nun auch als Comedy-Kabarettisten aktiv. Wo sind Sie wirklich zuhause?
Benesch: "Es ist sehr schwierig, Vergleiche zu ziehen. Film- und Fernsehschauspieler und Theater- oder Bühnenschauspieler sind unterschiedliche Berufe mit anderen Zugängen und Umsetzungen. Ich persönlich komme von der Bühne. Der Kontakt und das Spiel mit dem Publikum macht mir große Freude. Natürlich drehe ich auch gerne, aber der Live-Act ist etwas ganz Besonderes und Lebendiges. Und wenn du dann als Schauspieler zum Solo gehst, dann ist das die Königsdisziplin. Es ist auch eine große Herausforderung, ein Solo zu bewältigen und einen Saal mit 400 oder mehr Leuten im Bann zu halten und einen Abend lang gut zu unterhalten. Da ich mich als Charakterkomikerin und Komödiantin natürlich sehr freue, wenn Menschen sich gut unterhalten, macht mir auch Freude, wenn ich sie lachen höre. Und das gibt es natürlich beim Drehen gar nicht, weil da muss es mucksmäuschenstill sein. Du setzt Pointen und keiner lacht. Du denkst: Warum lacht keiner? Ist der Witz nicht angekommen? Das ist eine ganz andere Art zu arbeiten. Beim Theaterspielen ist das anders: Du bist vollkommen frei. Es gibt natürlich auch nicht den zu wiederholenden Moment, es gilt nur das Jetzt. Wenn beim Drehen etwas nicht funktioniert, machst du es einfach noch einmal. Mir macht beides gleich viel Freude, ich praktiziere auch beides und das Solo-Kabarett ist jetzt noch einmal ein neuer Aspekt, der dazugekommen ist. Die direkte Kommunikation mit dem Publikum, das Durchbrechen der vierten Wand ist noch einmal eine neue Herausforderung, die jetzt als Aspekt in der Schauspielerei für mich dazugekommen ist und mir viel Freude macht, weil es eine irre Freiheit bringt. Man muss sie natürlich auch genießen können, diese Freiheit, aber es ist eine große Freiheit. Du kannst eigentlich machen, was du willst."
Furrer: "Ich habe natürlich viel weniger vor der Kamera gemacht als Gabriela, auch viel weniger in Theaterensembles, aber sehr viel selbst produziert. Vom Künstlerischen her ist der Vorgang innen überall der gleiche. Er muss wahrhaftig sein. Für mich ist die Hauptessenz des Bühnenmenschen der Zugang zur Kindlichkeit mit ihrer Spontanität und ihrem Mut."

Was erleuchtet Sie abseits der Bühne ganz persönlich?
Benesch: "Erleuchtet sind wir alle nicht, sonst wären wir nicht mehr hier. Ich glaube, dass man am leichtesten über die Selbstliebe und die Leichtigkeit dorthin findet. Jeder findet wahrscheinlich seinen Weg selbst, um ein Stückchen weiterzukommen. Eine hilfreiche Unterstützung ist für mich die Me­di­ta­ti­on. Da können sich Räume öffnen, die schon ziemlich weit sind. Eine weitere Unterstützung ist die wirkliche Heilung – nicht mit Medikamenten. Die schwierigste aber wichtigste Aufgabe für uns alle ist das Loslassen. Allerdings ist sie nicht einfach umzusetzen. Wir wollen alle Sicherheit haben und wir wollen alle festhalten. Aber das Leben lässt sich nicht festhalten. Der Atem lässt sich nicht festhalten. Der Tag lässt sich nicht festhalten, weil er hat eine Nacht, die Dunkelheit. Dieses Loslassen halte ich für ein unglaublich wichtiges Thema beim Menschen. Gerade in Zeiten, in denen man merkt, dass es immer enger wird, die Brotkörbe immer höher hängen und die Gürtel immer enger geschnallt werden, sind immer weniger Menschen bereit, loszulassen. Im Gegenteil: Sie wollen noch mehr festhalten, weil sie Angst haben, man könnte ihnen etwas wegnehmen. Am Loslassen können wir unsere Weiterentwicklung gut messen."
Furrer: "Das Wort Erleuchtung hat mit Licht zu tun. Und Licht hat mit Sehen zu tun. Als Kind ist ein erleuchtender Moment, wenn du etwas begriffen hast. Irgendwann kommt dieser Moment und das hat bei mir meistens mit einem inneren Bild zu tun. Plötzlich verstehst du, was du vorher nicht verstanden hast. Jeder Lernschritt hat mit dem Durchqueren von Toren und Räumen zu tun. Durch Meditation und das innere Schauen schaffst du Brücken zu inneren Fähigkeiten, die du hast. Erleuchtung, wie ich es erlebe, hat immer etwas mit erschauen zu tun. Gesetzmäßigkeiten scheinen die Voraussetzung für das Leben zu sein. Sie zu erschauen, darüber hinaus zu wachsen und sich am Wachstum mitzuerfreuen, das ist für mich Erleuchtung."

Haben Sie einen besonderen Bezug zu Purkersdorf?
Benesch: "Ich lebe nur ein paar Meter weiter in Hadersdorf und schätze besonders den Bauernmarkt in Purkersdorf. Ich bin dankbar, dass es so etwas gibt, so nahe vor meiner Haustüre. Ich bin außerdem ein großer Fan des Weihnachtsmarktes. Im Winter habe ich hier auf dem wunderbaren Eislaufplatz am Hauptplatz mit meinem Neffen und meiner Nichte eislaufen geübt. Den Niki (Anm. Niki Neunteufel, Inhaber des Szenelokals 'Nikodemus 'in Purkersdorf) kenne ich schon seit seinem sechsten Lebensjahr. Eine wichtige Verbindung ist auch meine Mutter, die hier in Purkersdorf viele Jahre in der Fußgängerzonen eine Parfümerie hatte. Und meinen Motoradführerschein habe ich auch hier gemacht."
Furrer: "Ich war zwar lange in der Schweiz, aber meine Mutter war Österreicherin und ich habe bis zum fünften Lebensjahr in Gablitz gelebt. So bin auch ich in der Gegend verwurzelt.

Gewinnspiel: Gewinnen Sie 3 x 2 Karten für "Hilfe, wir sind erleuchtet!" am 18. April in Purkersdorf!

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