Lehre: Brau- und Getränketechnik
Er braut uns was zusammen
GABLITZ (ae). Zuerst hatte es Benjamin Kerber als Friseur versucht, doch das war nicht seine Welt. Heute weiß er eigentlich gar nicht mehr, wie er auf diese Idee kam. Jedenfalls war er gerade auf der Suche nach einem Beruf, den er sich für sein Leben vorstellen kann, als ihm der Zufall auf die Sprünge half. „Meine Mutter ist mit der Schwester von Markus Führer befreundet, dem Inhaber der Gablitzer Privatbrauerei. Der hielt gerade Ausschau nach einem Lehrling – und ich fand das spannend. So ergab es sich, dass ich hier in die Lehre ging“, erzählt Benjamin.
Durstlöschertechnik
Das ist länger als drei Jahre her, heute ist er ausgelernt und weiter in der Brauerei beschäftigt, „das kann ich mir tatsächlich für meine Berufslaufbahn vorstellen“, sagt der junge Eichgrabner dazu. „Es ist schön, einen jungen Menschen auszubilden und zu sehen, wie er mit Leidenschaft lernt und sich mit dem Betrieb identifiziert“, meint sein Chef Markus Führer. Korrekt heißt der Lehrberuf „Brau- und Getränketechniker“, die Ausbildung umfasst alle Kenntnisse und Fähigkeiten, die man zum Bier brauen braucht, aber auch um Limonaden und Fruchtsäfte herzustellen und Mineralwasser abzufüllen. Die Jobchancen nach der Lehre stehen hervorragend. Der Beruf des Bierbrauers ist im Übrigen ein freies Gewerbe, so führt der Weg zum Braumeister nicht klassisch über die Meisterprüfung sondern über Lehrgänge etwa an verschiedenen Braumeisterschulen in Deutschland.
Aus der Küche an den Kessel
Nachdem es sich um ein freies Gewerbe handelt, ist der Meister aber nicht zwingend notwendig. Markus Führer selbst, der mit seinen handwerklich gebrauten Bieren regelmäßig Preise gewinnt, ist Autodidakt, um Lehrlinge ausbilden zu dürfen, hat er beim WIFI den entsprechenden Kurs absolviert. Seit einigen Tagen verstärkt ihm nun Benedikt Schilk, ein guter Freund von Benjamin, das Team als nächster Lehrling. Benedikt: „An sich habe ich Koch- und Kellner gelernt, aber aus verschiedenen Gründen keine praktische Lehrabschlussprüfung. Ich hatte zwar einen Job, den habe ich allerdings coronabedingt im Frühjahr verloren. Die Gablitzer Privatbrauerei kannte ich bereits, weil ich immer wieder bei Festen ausgeholfen habe.“ Da hat es sich gut getroffen, dass Markus Führer gerade wieder auf der Suche nach einem Auszubildenden war – als Benedikt gefragt wurde, hat er sofort und gerne zugesagt: „Der Betrieb hier ist klasse und Bier mag ich auch. Das ist etwas für mich und ich werde sicher die drei Jahre durchhalten und positiv abschließen. Danach hoffe ich, aus heutiger Sicht, dass ich bleiben darf.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.