Sicherheit auf der Straße
L17-Fahrer oder B-Fahrer gefährden den Verkehr
Das Thema rund um den Führerschein wirft viele Fragen und Fakten auf. Wir haben uns in der Region umgehört und auch auf die Unfallstatistik geschaut.
PURKERSDORF. Pro Jahr machen um die 550 bis 600 Personen den B- und L17-Schein. Davon sind 2/3 L17. "L17 ist in unserer Region häufiger als am Land, da es mehr Schüler gibt", erzählt Inge Nemec von der Fahrschule "Leo". Früh den Führerschein zu machen, sei eine gute Sache.
Gutes Alter
"Das Alter passt gut. Es kommt auf die Prägung durch die Begleiter an", so Nemec. Sind die Begleiter ungeeignet, merke man das gleich bei den Kontrollfahrten.
"Geschwindigkeit einhalten - Begleiter sagen: a bisserl drüber macht nichts",
erzählt die Fahrschulleiterin aus ihrer Erfahrung. "Diese Kandidaten tun sich dann oft bei der Prüfung schwerer, da sie nicht gewohnt sind, Regeln einzuhalten." Auf die Unfallstatistik wirken sich die jungen Autofahrer nicht aus. Ganz im Gegenteil.
"Den dritthöchsten Wert bei Unfällen gab es bei Lenkern unter 20 Jahren mit einem Anteil von 72 Prozent“,
so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Weniger Unfälle
Der ÖAMTC bestätigt, dass die Zahl der jungen verunglückten PKW-Lenker zurückgeht. "Hier ist ersichtlich, dass sich die Zahl der verunglückten jungen Pkw-Lenker im Alter von 17-24 Jahren besser entwickelt hat als bei den Lenkern über 24", berichtet David Nosé. Dafür gebe es mehrere Gründe.
"Die Ursachen für diese erfreuliche Entwicklung sind neben der Einführung der Mehrphasenausbildung auch Verbesserungen im Bereich der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit",
so Nosé. Manchmal gibt es auch den Druck durch die Eltern, den Führerschein zu machen, neben der Schule. "Manche sind wirklich noch nicht reif", sagt Inge Nemec. Das Risikodenken sei natürlich mit zunehmendem Alter reifer. "Man will den Freunden zeigen, wie gut man ist", so Nemec. Die Ablenkung durchs Handy spiele ebenfalls eine Rolle. Die Eltern und Schulen sollten das Miteinander und die Selbstständigkeit wieder mehr fördern.
Zu den Zahlen
Im Jahr 2003 verunglückten (verletzt oder getötet) 7.796 junge Pkw-Lenker im Alter von 17-24 Jahren in NÖ, 2022 waren es "nur" noch 3.152, was einen Rückgang um rund 60 Prozent bedeutet.
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