Mein Bezirk 2020: Die Region setzt auf Öffi-Verkehr

Viele Gemeinden der Region wollen den Durchzugsverkehr im Ort loswerden, wie ist noch nicht überall ganz klar.
2Bilder
  • Viele Gemeinden der Region wollen den Durchzugsverkehr im Ort loswerden, wie ist noch nicht überall ganz klar.
  • hochgeladen von Tanja Waculik

REGION PURKERSDORF/KLOSTERNEUBURG. Schon jetzt stöhnen viele Gemeinden der Region unter starkem Verkehrsaufkommen. Das prognostizierte Wachstum der Region (die Bezirksblätter haben berichtet) könnte dieses Problem noch verstärken. Die Bezirksblätter fragten nach, wie man den Verkehr künftig in den Griff kriegen will.

Auffahrt-Idee hat Gegenwind

Mit einer Öffnung des Betriebs-Autobahnanschlusses im Heimbautal erhoffen sich vor allem Purkersdorf und Pressbaum eine Reduktion des Durchzugsverkehrs auf den Bundesstraßen. Gegenwind gibt’s aus Wolfsgraben, auch die ASFINAG hält sich auf Nachfrage neutral: Eine Anschlussstelle sei in diesem Bereich nicht geplant, zudem entspreche der bestehende Betriebsanschluss nicht den Erfordernissen für den öffentlichen Verkehr. Bestehe jedoch der Wunsch vonseiten der Gemeinden, wäre eine "Erweiterte Strategische Analyse" durchzuführen. Bei einem positiven Ausgang würden die Kosten, geschätzt 8 bis 10 Millionen Euro, zwischen Gemeinden, Land und ASFINAG geteilt.

Ortszentrum muss her

In Pressbaum ist das Thema für Bgm. Schmidl-Haberleitner dennoch „nicht abgehakt“. Für ihn steht fest: „Wir brauchen ein Ortszentrum.“ Mit dem Ziel einen geschlossenen Hauptplatz zu bekommen, würden daher nun diverse Ideen geprüft und diskutiert, erklärt Schmidl-Haberleitner. So beispielsweise eine Verschwenkung der B44 vor das Rathaus oder eine weitläufige Umfahrung durch unbebautes Gebiet.

Warnung vor Umfahrung

Verkehrsexperte und Zivilingenieur Hermann Knoflacher aus Klosterneuburg warnt: „Eine Umfahrung würde ich grundsätzlich ablehnen, es sei denn, ich mache die ganze Ortschaft zum Fußgängerbereich.“ Umfahrungen ruinieren, laut Knoflacher, die lokale Wirtschaft, da das Ortszentrum nach außen verlegt würde. Ein Beispiel ist für ihn die Umfahrung in Klosterneuburg: „Wir haben heute sicherlich mehr Durchzugsverkehr als früher. Das ist eine logische Folge, wenn man eine zusätzliche Straße anbietet.“
Das Straßenangebot zu erweitern liegt auch nicht in Bgm. Schmuckenschlagers Interesse, für ihn liegt der Fokus am öffentlichen Verkehr: "Neben dem gewünschten 15 Minuten-Takt bei der Bahn zu Stoßzeiten und der Verlängerung der Franz-Josefs-Bahn bis zu einem wichtigen Kopfbahnhof ist auch die Erweiterung der Kernzone ein Thema für uns."

Öffi-Ausbau ab Jahresende

Für den öffentlichem Verkehr sind für die nächsten Jahre Besserungen geplant, erklärt VOR-Sprecher Georg Huemer: Im Laufe des Jahres 2017 werde vom VOR eine Ausschreibung des Busverkehrs der Region Wienerwald durchgeführt. Busfahrpläne sollen so optimiert werden. Schon deutlich früher, nämlich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015, soll es zu einer klaren Verbesserung in puncto Westbahnstrecke kommen: „Optimierungen wie ein klar strukturierter Taktfahrplan von Regionalbahn und S-Bahn werden umgesetzt.“ Auch vonseiten des Landes konzentriert man sich auf den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel, erkärt man im Büro Wilfing: „Derzeit laufen erste Gespräche zum Ausbau der P&R-Anlage Tullnerbach-Pressbaum.“

ZUR SACHE: Die Pläne der Region im Überblick:

Gablitz: Bus-Taktverbesserung nach Wien und Tulln, E-Car-Sharing-Projekt gemeinsam mit Purkersdorf
Klosterneuburg: Forderung nach 15-Minuten-Bahn-Takt zu Stoßzeiten, Verlängerung der Franz-Josefs-Bahnstrecke in Wien und Erweiterung der Kernzone
Mauerbach: Maßnahmen, um Durchzugsverkehr nicht zu fördern (Querungshilfen, Verkehrsinseln)
Pressbaum: A1-Anschluss im Heimbautal, Verschwenkung der B44 oder weitläufige Umfahrung durch unbebautes Gebiet
Purkersdorf: Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Tullnerbach: Radweg durch den Ort, Ausbau der P&R-Anlage am Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum
Wolfsgraben: zufrieden mit jetziger Situation, A1-Anschluss ist nicht gewünscht

Jetzt sind Sie am Wort: 17. Juni 2015

Gemeinsam mit den Bezirksblättern in die Zukunft blicken: Wohin soll die Region Purkersdorf noch wachsen? Die Antworten auf diese Frage lesen Sie wöchentlich in unserer Kampagne "Mein Bezirk 2020".
Das Ende der sechsteiligen Serie ist eine Podiumsdiskussion, die am 17. Juni um 19 Uhr im Wirtshaus Oliver in Wolfsgraben (Hauptstraße 3) stattfindet. Dabei werden Bürgermeister und Gemeindevertreter des Teilbezirks Purkersdorf über unsere Zukunft diskutieren.
HIER geht's zur Facebook-Veranstaltung.

ZUM NACHLESEN:

Hier die bisherigen Teile unserer "Mein Bezirk 2020"-Serie zum Nachlesen:
Serie Teil 1: Das Wachstum der Wienerwald-Region nimmt kein Ende
Serie Teil 2: Jungbürger flüchten vor Wohnraum-Preisdruck
Serie Teil 3: Soziale Infrastruktur – Selbst das Größte ist nicht groß genug
Die gesamte Kampagne finden Sie unter www.meinbezirk.at/2020.

Viele Gemeinden der Region wollen den Durchzugsverkehr im Ort loswerden, wie ist noch nicht überall ganz klar.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.