Naturschutzbund NÖ-Chef: "Naturschutz ernst nehmen!"

Walter Hödl, Vorsitzender des Naturschutzbundes Niederösterreich | Foto: privat
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PURKERSDORF. Herr Hödl, Sie sind ehrenamtlich Vorsitzender des Naturschutzbundes Niederösterreich. Woher nehmen Sie die Motivation dafür?
Walter Hödl: "Ich bin ein handlungsorientierter Mensch, das heißt ich bin einer der nicht ruhig sitzen kann und Dinge tun muss. Der Naturschutzbereich ist ein gesellschaftlicher Bereich der natürlich mit meinem Beruf als Biologe zusammenhängt. Wenn man sich als Biologe gesellschaftlich engagieren will ist man wahrscheinlich gut im Naturschutz und weniger in der Politik aufgehoben."

Wie ist es Ihrer Meinung nach um den Naturschutz in der Region Purkersdorf bestellt?
"Wir leben hier in keiner Natur-, sondern einer Kulturlandschaft, aber in einem sehr guten Zustand, zumal wir ja den Biosphärenpark haben. Eine der Kernzonen ist beispielsweise in der Baunzen. Des weiteren gefällt mir, vor allem für die Kinder, der Naturpark gut. Für einen Naturschützer der absoluten Art ist es natürlich kein schönes Bild dass man hier den Kahlschlag hat. Andererseits hat man Verständnis für die Bundesforste weil die Einzelbringung hier wohl viel zu schwierig wäre. Und es gibt ja auch andere Auseinandersetzungen wie die Feldwiese Mauerbach."

Welche Position nehmen Sie in der Debatte um den Sportplatz auf der Feldwiese ein?
"Ich frage mich ob das Sportzentrum dort für Mauerbach von gesellschaftlicher Bedeutung ist, ob es das ist, was die Mauerbacher Bürger wollen oder ob es etwas ist, was jemand aus rein ökonomischer Überlegung will. Natürlich wirbt jetzt jeder – die einen dafür, die anderen dagegen – na dann sollen sie doch abstimmen. Aufgrund dessen kann man dann eine Entscheidung treffen."

Naturschutz und Politik geraten tendenziell ja öfter aneinander.
"Natürlich, denn eine Position einzunehmen und ernst genommen zu werden von beiden Seiten, das heißt das man ein sachorientierter Naturschützer ist aber durchaus auch eine gewisse Kompromissbereitschaft zeigt, ist schwierig. Denn entweder wird man bei den Naturschützern als Verräter oder bei den Politikern auf der anderen Seite als Sturkopf oder Selbstdarsteller eingestuft. Meine Position ist der sachorientierte Naturschutz mit Kompromissbereitschaft dort, wo es aus gesellschaftlichen Bedürfnissen notwendig ist. Aber da erwarte ich mir mit meinem Gegenüber eine ehrliche Auseinandersetzung, und die vermisse ich im Land Niederösterreich und insbesondere in der Naturschutzabteilung total. Naturschutz wird kaum ernst genommen und meistens als lästig gesehen."

Wie können Privatpersonen und Gemeinden Beitrag zum Naturschutz leisten?
"Das eine ist es, so abgedroschen es klingt, dass man die Ökologie und Nachhaltigkeit lebt. Sei es in der Architektur, vor allem im Energiehaushalt oder in der Verbesserung des Verkehrsproblems, denn es gibt immer noch sehr viele Purkersdorfer die mit dem Auto nach Wien pendeln. Es wäre wirklich gut wenn es in der Region eine noch effizientere Bahnverbindung gäbe. Der Ausbau der U-Bahn bis Unterpurkersdorf wäre beispielsweise etwas, dass Naturschützer sehr begrüßen würden. Und: Keine Umwidmungen im Wienerwald oder von naturnahen Flächen sowie effiziente Nutzung von Bauflächen."

Am 4. Oktober wird in Purkersdorf der nö. Naturschutztag abgehalten. Was darf man da erwarten?
"Es geht um Visionen in der Natur, wir stellen größere, umfassendere, weitsichtigere, langfristige Naturprojekte vor die beispielsweise Flusslandschaften, Wildnis oder das grüne Band betreffen."

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