Regionaler Strom
Neue Energiegenossenschaft für Tullnerbach gegründet

- Tullnerbach gründet Energiegemeinschaft. Am Foto der Vorstand mit dem Bürgermeister: Hannes Horacek, Paul Porteder, Alexander Oswald, Burkhart Feurstein
- Foto: VP Tullnerbach
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Jetzt hat die Marktgemeinde Tullnerbach auch eine Energiegemeinschaft. In der Gemeinderatssitzung am 30. September einstimmig beschlossen, wurde sie gestern (07. Oktober 2025) offiziell gegründet.
TULLNERBACH. Damit setzt auch die Gemeinde Tullnerbach den Schritt Richtung regionale und nachhaltige Energieversorgung. Mit der Gründung der Energiegenossenschaft Tullnerbach bündeln Bürgerinnen und Bürger, Landwirtschaften und Betriebe künftig ihre Kräfte, um Strom gemeinsam zu erzeugen, zu teilen und zu nutzen. Ziel ist eine faire, nachhaltige und lokal verankerte Energieversorgung.
Jede Tullnerbacherin und jeder Tullnerbacher hat die Möglichkeit, eigens produzierten Sonnen-Strom in das Netz einzuspeisen oder nur als Konsument die erneuerbare Energie aus der Region zu nutzen. Das heißt, man braucht selbst keine eigene Photovoltaikanlage. Der Beitritt zur Genossenschaft wird schrittweise möglich sein und ist kein Ersatz für den bestehenden Stromanbieter, nur eine Ergänzung.
Die ersten Schritte sind gesetzt
Der Aufbau der Energiegenossenschaft erfolgt Schritt für Schritt. Nach dem Beschluss im Gemeinderat und der Gründung werden die ersten lokalen Erzeugungsanlagen eingebunden – etwa Photovoltaik auf Gemeindedächern wie dem Feuerwehrhaus. Ab Jänner sollen dann Unternehmen und Landwirtschaften dazugeschaltet werden. Und Ende März, Anfang April 2026 können auch private Anlagen und Abnehmer teilnehmen.

- Jede Person mit einer PV-Anlage kann in das regionale Stromnetz einspeisen. Wer keine hat, kann den überschüssigen Strom zu günstigen Preisen nutzen.
- Foto: Lauren Fahrenberger / MeinBezirk
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Alle Mitglieder profitieren mit dem Zusammenschluss von günstigem Strom aus regionaler Erzeugung und unterstützen gleichzeitig lokale Energieprojekte. Bürgermeister Paul Porteder (ÖVP) betont: „Das ist ein wichtiger Schritt für Tullnerbach. Wir zeigen, dass Klimaschutz und Gemeinschaft Hand in Hand gehen können. Jede und jeder kann mitmachen und damit aktiv zur Energiewende beitragen.“
Interessierte sind eingeladen, sich bei den kommenden Informationsveranstaltungen zu informieren und Mitglied zu werden.
Der neue Vorstand
Mit der Gründung am 07. Oktober 2025 steht auch der neue Vorstand der Energiegemeinschaft fest. Er setzt auf die parteiunabhängige Zusammenarbeit und besteht aus Alexander Oswald (VP Tullnerbach), Hannes Horacek (Die Grünen) und Burkhart Feurstein (NEOS).

- Für lokale Stromerzeugung: Hannes Horacek, Paul Porteder, Stefan Pomper, Alexander Oswald, Burkhart Feurstein, Anton Hechtl
- Foto: VP Tullnerbach
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„Unsere Energie ist hier – das ist mehr als ein Slogan. Es bedeutet, dass wir Strom dort erzeugen, wo wir ihn auch verbrauchen. Damit bleibt die Wertschöpfung in der Region und wir leisten gemeinsam einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt der neue Vorstand der Energiegenossenschaft Tullnerbach.
NÖ als Vorreiter der Energiegemeinschaften
In keinem anderen Bundesland sind bisher so viele Energiegemeinschaften gegründet worden wie in Niederösterreich. "Damit tragen wir nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern machen uns unabhängig von den globalen Energiekonzernen und den Preisstrukturen", sagt Alexander Oswald.

- Hannes Horacek, Paul Porteder, Dagmar Zoubek, Alexander Oswald, Magda Wittmann, Burkhart Feurstein, Anton Hechtl
- Foto: VP Tullnerbach
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Stefan Pomper von der eGen (vom Raiffeisen-Revisionsverband NÖ-Wien) konnte sich mit der Gründung der EG Tullnerbach über die 100. Gründung einer Genossenschaft und die 50. einer Energiegemeinschaft freuen. Begleitet wird die Umsetzung in Tullnerbach von Herwig Kolar, dem Klima- und Energiemanager der KEM Zukunftsraum Wienerwald.
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