Prozess-Fortstetzung: Diebstahl im Drogenmillieu
Nachdem das Opfer und einziger Zeuge zum ersten Prozesstermin unentschuldigt nicht erschien, ließ Richter Wiaderek den Mann bei der fortgesetzten Verhandlung von der Polizei vorführen.
PURKERSDORF/ST.PÖLTEN (ip). Nicht ganz freiwillig erschien das Opfer eines Raubes zum Prozess gegen den 24-jährigen Täter, den der St. Pöltner Richter Slawomir Wiaderek wegen räuberischen Diebstahls zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilte, die er als Zusatzstrafe für eine zweimonatige Haftstrafe ausfasste (nicht rechtskräftig).
Wollte Gastgeber beklauen
Aufgrund zahlreicher Probleme suchte der vorbestrafte Mann Mitte Mai dieses Jahres Unterschlupf bei einem Bekannten in der Umgebung von Purkersdorf. Er kannte seinen Gastgeber aus der Drogenszene und mit rund 60.000 Euro Schulden war die Verlockung, sich am Bargeld des Mannes zu bedienen, groß. Während dieser schlief, stahl der Angeklagte 5.000 Euro und versteckte sie in seinem Rucksack. Als ihn sein Opfer am nächsten Morgen zur Rede stellte, eskalierte ein Streit, im Zuge dessen der 24-Jährige sein Opfer mit einem Messer bedrohte. Der Mann konnte flüchten, die zu Hilfe gerufenen Polizisten nahmen den 24-Jährigen noch in der Wohnung seines Opfers fest, das Geld fanden sie mit Hilfe eines Spürhundes.
Nur Angst machen
Die Aussage des Beschuldigten, wonach er seinem Kontrahenten mit dem Messer nur Angst machen wollte, schien dem Schöffensenat glaubhaft, der Vorwurf der versuchten absichtlich schweren Körperverletzung war damit vom Tisch.
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