Teuerungen sind Problem
Schwere Zeiten für Kultur und die Gastro
Nicht nur im Privatbereich sorgen die Teuerungen für Schwierigkeiten. Alle Bereiche des Lebens sind betroffen.
REGION. Wir befinden uns gerade in einem Teufelskreis, aus dem ein Auskommen fast unmöglich ist. Es wird alles teurer. Wenn wir beim Einkaufen mehr zahlen geben wir für andere Dinge weniger aus. So wird der Lokal- oder Konzertbesuch zum Luxusangebot. Das hat weitreichende Folgen, denn auch jene Kultur- und Gastroanbieter haben mit hohen Kosten und ausfallenden Gästen zu kämpfen.
"Butter, Schlagobers, alle Zutaten, die wir unbedingt zum Kochen brauchen sind doppelt so teuer",
berichtet Oliver Pobaschnig über den Alltag beim Einkauf für sein Wirtshaus Oliver in Wolfsgraben. Jetzt steht die Ganslsaison bald an und hier gibt es eine 120 prozentige Teuerung. Auch das Ausgehverhalten hat sich geändert, das auch zum Teil mit der Pandemiezeit zusammenhängt. "Heute ist ab 21.30 Uhr das Lokal leer, früher sind die Leute länger geblieben", erinnert sich der Wirt.
"Die Teuerung ist derzeit das Hauptthema", weiß auch der Wirtschaftskammerobmann Andreas Kirnberger. Von Seiten der Regierung gibt es die ersten Schritte. Das Förderprogramm sollte aber bis Ende 2023 weiter gehen. "Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit",
so Kirnberger. Denn immerhin gibt es bei der Energie bis zu zehnfache Erhöhungen. Im Fall des Nikodemus ist Energie sogar um das Zwölffache teurer. "In 33 Jahren habe ich so eine Situation nicht erlebt", erzählt Niki Neunteufel über eine Zeit, in der es auch schwierig ist, Waren zu bekommen.
Frittieröl kostete zudem früher 30.90 Euro, heute sind es 137 Euro pro Kanister. In der Speisekarte wurden Gerichte getauscht, um das Preisniveau halten zu können. Denn um wirtschaftlich vernünftig arbeiten zu können müsste der Preis an die Kundschaft weitergegeben werden.
Nur eine Karte verkauft
Gastro und Kultur sind eng miteinander verknüpft. Und bei der Kultur sieht es düster aus. "Im September hatten wir bereits zwei Absagen", so der Bühnen-Chef Karl Takats. Für eine Veranstaltung wurde nur eine Karte im Vorverkauf erstanden.
"Acts, die vor drei Jahren ausverkauft wären, laufen jetzt schleppend",
erzählt er. Es braucht daher ein neues Konzept. Denn die Planungssicherheit ist nicht gegeben. "Die Leute entscheiden sich erst kurzfristig, wenn sie wohin gehen", schildert Takats aus Erfahrung. Niki Neunteufel plant für 2023 unterdessen ein tolles Kulturprogramm.
"Die Menschen sollen zumindest für zwei Stunden an einem Abend ihre Sorgen vergessen können",
zeigt sich der Wirt hoffnungsvoll.
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