Purkersdorf
Tauschkreis ist ein voller Erfolg
Mehr als 100 Mitglieder machen bereits beim alternativen Wirtschaftssystem mit.
REGION. Den Rasen des Nachbarn mähen und dafür drei Stunden Lebenszeit verrechnen - das geht jetzt im Tauschkreis in der Region Wienerwald. Dies ist ein alternatives Wirtschaftssystem, in dem Waren und Leistungen nicht in Euros abgerechnet werden, sondern in Lebenszeit - sprich in Stunden. Jedes Tauschkreismitglied hat ein „Online-Konto“ auf das die Zahlungen der Tauschgeschäfte verbucht werden. Doch woher stammt die Idee? "Wer den Tauschkreis grundsätzlich gegründet hat, weiß ich nicht, weil Tauschgeschäft ewig alt sind. Unsere Regionalgruppe existiert seit 2001", berichtet die Purkersdorferin Bina Aicher von der Gruppe. Man tauscht nicht 1:1, sondern innerhalb der Community. Die Foodcoop ist ein Teil des Tauschkreises, der aber eigenständig agiert und bei dem man auch auf Euro-Basis Mitglied werden kann. "Bei einem Foodcoop schließt sich eine Gruppe von Personen/Haushalten zusammen, um Sammelbestellungen direkt beim Hersteller zu tätigen. Man einigt sich auf Qualitätskriterien, wobei es üblicherweise um Regionalität, Soziales und andere Aspekte der Nachhaltigkeit geht", erklärt sie.
Coronakrise
Durch die Krise ist der Foodcoop gewachsen. "So viele Menschen sind Mitglied geworden und es findet offensichtlich ein Umdenken in Bezug auf gesunde und regionale Lebensmittel statt", berichtet Bina Aicher. Da die Foodcoop direkt von Erzeugern beliefert wird, war die „Beschaffung“ von Lebensmittel nie ein Problem. Aufgrund des Bestellaufkommens wurde der Abhol-Rhythmus von 2-wöchentlich auf wöchentlich verkürzt. Jeder, der Mitglied ist, kann tauschen und was er tauscht, hängt wie auch sonst von Angebot und Nachfrage ab. "In der Regionalgruppe Wienerwald sind wir 100 Mitglieder. Es ist ein großer Freundeskreis entstanden", freut sich Bina Aicher.
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