Winterzeit: Zeit für den 'Mini-Jetlag'
Experten und Betroffene aus der Region Purkersdorf über Sinn und Unsinn der jährlichen Zeitsprünge.
REGION PURKERSDORF. In der Nacht auf kommenden Sonntag werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Kaum hat man sich an die Stunde länger Schlafen gewöhnt, wird im März erneut an der Uhr gedreht. Die Bezirksblätter haben Experten aus der Region Purkersdorf befragt, was der jährliche Zeitsprung für uns bedeutet.
Menschlicher Rhythmus gestört
"Genauso wie's in der Natur Jahreszeiten und einen Tag-Nacht-Rhythmus gibt, hat auch der Mensch einen Rhythmus – dieser wird durch die Zeitumstellung gestört", weiß Gabriele Eminger, Inhaberin des Purkersdorfer Wellness-Studios "Wellness bei Tiffany". Für junge, gesunde Menschen sei die Umstellung meist kein großes Problem, doch vor allem für ältere oder vorbelastete Menschen sei das oft schwieriger, meint die Wellness-Expertin.
Müdigkeit, Schlafstörungen, Unkonzentriertheit und unter Umständen auch Verdauungsprobleme sind ihrer Erfahrung nach vermehrt auftauchende Folgen: "Es ist wie ein 'Mini-Jetlag' – eine kleine Umstellung, die man in seinem Ablauf und seinem Rhythmus hat, auf die man sich dann umstellen muss."
'Power-Übungen' schaffen Abhilfe
Auch Kinder sind für den Rhythmuswechsel oft anfälliger als Erwachsene. "Ich merk's besonders bei meinen eigenen Kindern", berichtet die Gablitzerin Manuela Dundler-Strasser, Volksschullehrerin und selbst Mutter zweier Kinder. Die Winterzeit-Umstellung sei jedoch weniger dramatisch als die Sommerzeit-Umstellung, meint sie. "In der Schule kommen die Kinder schon oft und sind müde oder sagen sie waren eine Stunde früher auf, aber eklatant auffallen tut’s nicht", berichtet sie. Und wenn doch weiß sich die Lehrerin ebenfalls zu helfen: "Dann geht man einfach mal spontan raus und lässt sie bewegen oder macht ein paar 'Power-Übungen' in der Klasse."
Jetlag ohne Fliegen
Anders ist die Lage in der Tierwelt, weiß der Pressbaumer Tierarzt Stefan Burger: "Die Zeitumstellung ist für die meisten Tiere nur eine unwesentliche Umstellung. Wenn die Tiere aufwachen, wachen sie auf. Das kann man nicht durch den Wecker vorgeben." Selbst die verschobenen Fütterungs- und Spazierzeiten seien für Hunde meist kein Problem, erklärt der Tierarzt: "Für die meisten Hunde ist das überhaupt kein Problem, sondern eher für die Besitzer weil es zu einer Art Jetlag ohne Fliegen kommt."
Tipp: Schon vorab umstellen
Um diesen "Mini-Jetlag" zu vermeiden rät Wellness-Expertin Gabriele Eminger: "Wenn ich weiß, dass mir die Zeitumstellung ein Problem macht, sollte ich das nicht übergehen sondern Rücksicht darauf nehmen." Zum Beispiel indem man nach Möglichkeit schon ein oder zwei Wochen davor versucht sich auf den neuen Rhythmus einzustellen und beispielsweise früher schlafen geht.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.