Bürgerversammlung: 500 Gablitzer diskutierten über Flüchtlinge

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GABLITZ (tp). Bis zu 23 Asylwerber ziehen diese Woche beim Gablitzer Gregor Markovic ein. Das Hotel Hohnecker wollte 60 weitere Personen unterbringen. Dies hat Bürgermeister Michel Cech (ÖVP) jedoch abgelehnt. Er bevorzugt kleinere Quartiere und will nicht zu viele Flüchtlinge im Ort. "Bevor wir mehr Asylwerber aufnehmen, sollen einmal andere, größere Gemeinden ihren Anteil tragen", sagt er.

Zwei-Prozent-Quote als Limit

Laut dem niederösterreichischen Flüchtlingspakt soll jede Gemeinde zwei Prozent ihrer Bevölkerung aufnehmen. Gablitz hat seine Quote von 95 Asylwerbern bald erfüllt.
Neben den privat untergebrachten Personen, jenen im Wirtschaftshof und einem geplanten Projekt im Kloster St. Barbara bleiben noch 41 Plätze, die das Hotel zur Verfügung stellen darf. Projekte darüber hinaus wird Cech ablehnen.

Darüber, über die Integration der Asylwerber und die Sorgen der Bevölkerung sprach er mit 500 Gablitzern bei einer Bürgerversammlung in der Festhalle. Mit ihm am Podium saßen Christoph Planitzer von der NÖ Landesregierung, Hannes Flesch von der Pfarrcaritas, die Vize-Bürgermeister Peter Almesberger (SPÖ) und Franz Gruber (ÖVP), die Gemeinderätin Astrid Wessely (ÖVP), sowie Gregor Markovic und sein Anwalt Florian Steinwendtner. Diesen nahm Markovic mit, da er im Vorfeld mehrfach heftig kritisiert wurde. Seine Entscheidung Asylwerber aufzunehmen begründete er bei der Bürgerversammlung banal: "Unser Haus steht leer. Da wollen wir Menschen, die Schutz brauchen ein Dach über den Kopf geben. Das ist eine Frage der sozialen Verantwortung. Unsere Eltern waren damals selbst Flüchtlinge."

Sorgen und Möglichkeiten zur Hilfe wurden besprochen

De Gäste bekamen zwei Stunden lang die Möglichkeit Fragen zu stellen. Viele meldeten sich zu Wort. Einige kritisierten die geplanten Unterbringung, und erzählten von ihren Befürchtungen.
Almesberger, der als Vize-Bürgermeister, Ausschussvorsitzender für Soziales und Polizist in mehrfacher Funktion anwesend war, versuchte Sicherheitsbedenken zu entkräften: "Ich habe mich in Klosterneuburg erkundigt, wie viele Einsätze, die Polizei hatte, seit dort 150 Asylwerber leben. Es waren ganze drei Ladendiebstähle! So viele haben wir hier auch jetzt. Mehr Personal werden wir dafür nicht bekommen."
Es meldeten sich jedoch auch viele hilfsbereite Leute. Sie führten mit den Gegnern eine diszipliniere Diskussion, die oft von Applaus und selten von "Buh" Rufen unterbrochen wurde.

Paten, Deutschlehrer und Kleidung werden gesucht

Die Gemeinderätin Astrid Wessely sprach als Teil der Gruppe "Flüchtlinge Willkommen in Gablitz" über die geplante Integration. Die Gruppe will den Asylwerbern Willkommenssackerl überreichen und ihnen so einen bestmöglichen Start ermöglichen. Zudem stehen Ärzte und Dolmetscher zur Hilfe bereit.
Die Asylwerber sollen jedoch möglichst rasch Deutsch lernen. Dafür könnten täglich Kurse stattfinden.
Freiwillige, die hierbei helfen können, oder Patenschaften für einen Flüchtling übernehmen können, werden noch gesucht. Kleiderspenden können bei der Pfarrcaritas Gablitz abgegeben werden. Cech kann sich außerdem vorstellen Asylwerber geringfügig bei der Gemeinde zu beschäftigen. Zudem hat er ein Spendenkonto eingerichtet.

Nächste Bürgerversammlung Ende Jänner

„Fangen wir damit an, dass Gablitz ein Paradebeispiel dafür wird, wie die Integration von Flüchtlingen gelingen kann", appellierte Wessely .
Cech sagte zum Abschluss der Diskussion: "Die Flüchtlinge werden uns in den nächsten Monaten und Jahre beschäftigen. Wir sollten mit ihnen positiv starten. Wenn wir alle gemeinsam anpacken, werden wir das schaffen."
Ende Jänner will er zur nächsten Bürgersammlung laden, um über die ersten Monate Bilanz zu ziehen. Bis dahin will er mit der Bevölkerung weiterhin offen kommunizieren.

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