Heuqualität im Wienerwald
Die Herbstzeitlose – Stille Gefahr im Heu

Die Herbstzeitlose mit ihren lila Blüten ist zwar schön anzusehen, aber für LandwirtInnen stellt die Pflanze eine Herausforderung dar. Die Blätter und Fruchtstände gelangen beim Schnitt ins Mähgut und der Inhaltsstoff Colchicin bleibt auch nach der Mahd im Heu enthalten. | Foto:  BPWW/J. Scheiblhofer
  • Die Herbstzeitlose mit ihren lila Blüten ist zwar schön anzusehen, aber für LandwirtInnen stellt die Pflanze eine Herausforderung dar. Die Blätter und Fruchtstände gelangen beim Schnitt ins Mähgut und der Inhaltsstoff Colchicin bleibt auch nach der Mahd im Heu enthalten.
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Das Biosphärenpark Wienerwald Management untersuchte gemeinsam mit der Heubörse Wienerwald und LandwirtInnen aus der Region, wie die Herbstzeitlose auf biologische Weise bekämpft und damit die Heuqualität im Wienerwald verbessert werden kann. Die Ergebnisse stehen nun fest!

Die Herbstzeitlose mit ihren lila Blüten ist zwar schön anzusehen, aber für LandwirtInnen stellt die Pflanze eine Herausforderung dar. Die Blätter und Fruchtstände gelangen beim Schnitt ins Mähgut und der Inhaltsstoff Colchicin bleibt auch nach der Mahd im Heu enthalten. In der Regel erkennen die Tiere, denen das Heu verfüttert wird, die Pflanze und fressen sie nicht. In Ausnahmefällen kann es dennoch zu Problemen kommen. Gleichzeitig aber sind viele Wiesen der Region besonders artenreich. Daher ist es wichtig, bei Bekämpfungsmaßnahmen zwar die Herbstzeitlose zu schwächen, gleichzeitig aber die Artenvielfalt auf den Wiesen nicht zu gefährden.

Die Ergebnisse
Nachdem in einigen Regionen bereits wissenschaftliche Studien zur Problematik und zum Umgang mit der Herbstzeitlose durchgeführt worden waren, wurden auf Initiative der Heubörse Wienerwald gemeinsam mit dem Biosphärenpark Wienerwald Management Praxisversuche zur Regulierung der Herbstzeitlose durchgeführt. Das Projekt wurde aus den Mitteln des Niederösterreichischen Landschaftsfonds gefördert.
An den Versuchen beteiligten sich 12 landwirtschaftliche Betriebe aus dem Wienerwald. Als Maßnahmen wurden an unterschiedlichen Standorten unter anderem eine zusätzliche Mahd im zeitigen Frühling sowie Düngung mit Festmist ausprobiert. Nach der fünfjährigen Durchführung der Praxisversuche konnten zwar noch keine eindeutigen Trends zur Entwicklung der Herbstzeitlosen-Populationen festgestellt werden, es besteht jedoch Grund zur Annahme, dass speziell die Frühlingsmahd bei konsequenter Durchführung längerfristig Erfolg verspricht. Weiters waren auf den Versuchsflächen keine negativen Auswirkungen auf die Artenvielfalt nachweisbar.

Wolfang Winter, ein teilnehmender Landwirt, erklärt: „Bei den Versuchsflächen konnte zwar keine deutliche Reduktion der Herbstzeitlosen nachgewiesen werden, jedoch wurden die Pflanzen bei der frühen Mahd deutlich geschwächt.“ Anna und Christian Dorner ergänzen: „Da die Herbstzeitlose im Heu ein Problem darstellt, waren wir interessiert daran, welche Möglichkeiten bestehen, die Pflanzen ohne Chemie im Bestand zu reduzieren. Der Erfolg ist über die Jahre zwar wechselnd, ein Fortschritt aber trotzdem feststellbar.“

Biosphärenpark-Direktor Andreas Weiß bedankt sich: „Ich möchte mich bei allen teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirten herzlich für ihr Engagement und ihren Einsatz bedanken und freue mich auf weitere Kooperationen zur nachhaltigen Entwicklung“.

Für alle LandwirtInnen, die in den nächsten Jahren an weiteren Praxisversuchen teilnehmen möchten, kann dies über das Problempflanzenmonitoring im ÖPUL 2023 finanziell abgegolten werden. Weitere Infos erhalten Sie unter naturschutzmonitoring@oekl.at
Die Ergebnisse sind in der Broschüre „Praxisversuche zur Regulierung der Herbstzeitlose auf ÖPUL-Naturschutzflächen“ nachzulesen. Die Broschüre ist auf der Website des Biosphärenpark Wienerwald unter www.bpww.at/herbstzeitlose als Download verfügbar.

Biosphärenpark Wienerwald (UNESCO-Modellregion für Nachhaltigkeit):
Der Wienerwald wurde 2005 mit dem UNESCO-Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet und ist damit einer von 727 Biosphärenparken in 131 Staaten und europaweit der einzige am Rande einer Millionenstadt. Er umfasst eine Fläche von 105.000 Hektar und erstreckt sich über 51 Niederösterreichische Gemeinden und sieben Wiener Gemeindebezirke. Rund 855.000 Menschen sind in dieser Lebensregion zu Hause. Gesellschaft, Politik und Wissenschaft sind eingeladen, bei ihren Projekten möglichst alle Aspekte einer ökologischen, ökonomischen und soziale Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.

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